Petanque in Phuket

1999 schickte mich der DPV als Jugendwart über Allerheiligen mit dem Team zur WM nach Phuket. Für mich war es die erste WM, alles war neu und Asien war ganz, ganz neu. Wir waren insgesamt 6 Tage hier, in denen wir ­ außer am letzten – nur das Hotel, den Bus und die Boulehalle – sahen. Auf dem Weg vom Hotel zur Halle gab es soviel Fremdes zu sehen durch die kleinen Busfenster. Mit den Eltern der 4 WM-Teilnehmer hatte ich ausgemacht, dass wir nach der WM noch einen Tag anhängen können. Den haben wir auch genutzt – 9 Personen in einem Tuk-Tuk – um unter sachkundiger Führung etwas von der Insel zu sehen.


In dieser Halle wurde 1999 gespielt, nebenan liegt der Bouleplatz
Für mich war der eine Tag aber zu wenig, deshalb beschloss ich, über Weihnachten nochmals zurück zu kommen. Seit dieser Zeit bestehen die Kontakte zum Boule-Club in Phuket. Dass ich ein Jahr später, wieder auf dem Bouleplatz in Phuket, meine Frau kennenlernte, war wieder ein Zufall.

In der Zwischenzeit hat Phuket einen zweiten Platz angelegt…

… und den alten überdacht. Eine Halle braucht man hier wahrlich nicht bei 29 Grad Durchschnittstemperatur im Dezember, dem kältesten Monat. Aber die Halle ist sehr nützlich für Schatten am Tag und vor allem für den Regen, der hier immer wieder völlig unerwartet auftaucht. Da ich bereits angefragt wurde, hier die Beschreibung, wo gespielt wird. Im Osten der Stadt Phuket gibt es eine Art Landzunge ins Meer, Saphan Hin. Dort sind alle Spoprtarten vertreten, vom Kickboxen über Fußball und Tennis auch Pétanque. Saphan Hin kennt in Phuket jeder Tuk-Tuk- oder Taxifahrer. Aber Achtung, die meisten halten viel zu früh. Bis ganz ans Ende der Einbahnstraße fahren lassen und erst auf dem Rückweg aussteigen.

Dass Thailand nach Frankreich die Nation mit den meisten Lizenzen hat, verwundert sicher. Nicht, wenn man die Hintergründe kennt. Bei dieser Geschichte spielen der erste Präsident, der um 1939 in Paris studierte, und die Königinmutter, die bis in Ihr hohes Alter Boule spielte, eine große Rolle.

Für mich immer ein Vorbild: die Jugendarbeit hier in Phuket. 3 bis 4 Mal die Woche trainieren die Kids unter fachkundiger Anleitung. Die Erfolge sind derzeit dokumentiert auf metergroßen Displays.

Wenn man um 18 Uhr auf den Platz kommt, sind immer über 30 SpielerInnen da. Die Anzahl an Frauen ist fast gleich hoch wie die der Männer. Hier ein Spiel zu gewinnen ist immer etwas Besonderes. Böse Zungen könnten jetzt ja behaupten, dass ich nicht spielen kann – nein, das Niveau ist hier einfach insgesamt viel höher. Ich kenne das ja, wenn ich zu Hause nur 8 Kilometer über die Grenze Fahre ins Elsass – eine völlig andere Pétanquewelt.
Deshalb freue ich mich, heute zum letzten Mal in meinem Urlaub, auf den Bouleplatz zu fahren und zu gewinnen oder zu verlieren.

 In einem der zahlreichen Klöster in Phulet entdeckte ich diesen perfekten Bouleplatz, genau 4 x 15 m  – ob die Mönche hier, wie früher ihre Kollegen in Frankreich, die Kugeln rollen lassen, konnte ich leider noch nicht in Erfahrung bringen.