42. Senioren- und 10. Damenweltmeisterschaft



„…DER STOFF AUS DEM DIE TRÄUME SIND…“
Bilder von Klaus Eschbach und Alexander Bauer, dazu der Live-Bericht von der entscheidenden Begegnung Deutschland gegen Madagaskar, von Christoph Roderig.

Bild: Madagaskar und Deutschland. Stehend: Kamel Bourouba, Sascha von Pleß, Patrice Wolff, Sascha Koch, Coach Madagaskar. Kniend: Rakotaorivelo, Rasandrarivo, Andriatseheno, Randrianandrasana
Zuschauer C. Roderig in einem Lifebericht zur entscheidenden Begegnung Deutschland gegen Madagaskar in Grenoble:
„In einem absoluten Nervenkrieg haben die Spieler des DPV, nachdem sie in der Endphase des Spiels eigentlich dreimal klinisch tot waren, die Spieler aus Guinea aber ihre Chancen nicht zu nutzen wussten, diese Partie doch noch mit 13:12 gewonnen. Nach der Niederlage im ersten Spiel gegen Tunesien, die wiederum gegen den Vierten in der Gruppe, Madagascar, gewonnen hatten, geht es nun in der Barrage um den Einzug ins Viertelfinale gegen Madagascar.

Bild: Randrianandrasana muß wieder mal eine gute deutsche Kugel entfernen
Erste Aufnahme:
Madagascar beginnt, legt auf knapp 9 m eine Kugel 30 rechts neben die Sau. Sascha von Pless bleibt mit seiner Kugel gute 60 cm vor der Sau. Sascha Koch schießt, trifft, bleibt aber nicht liegen. Punkt trotdem jetzt bei den Deutschen. Madagascar legt eine Kugel 50 cm rechts neben die Sau, Punkt. Sascha von Pless legt seine zweite Kugel zu kurz, 1,30 m halbrechts vor dem Schweinchen. Patrice Wolff ist im Kreis und legt einen großartigen Punkt, 20 cm links neben die Sau.

Bild: Tireur Sascha mal beim Legen
Bleibt abzuwarten, ob das taktisch klug war, Madagascar hat einen ausgezeichneten Tireuer. Der geht in den Kreis, schießt, trifft, bleibt aber nicht liegen. Punkt wieder bei Madagascar. Wieder Patrice Wolff, er berät sich kurz mit dem Bundestrainer, geht die Strecke zur Sau zweimal ab, ist jetzt in der Hocke und macht 25 halb links hinter der Sau den Punkt. Wieder der gegnerische Tireur, schießt, trifft, bleibt aber nicht liegen, Punkt bei Madagascar.

Bild: Die hohe Konzentration und Anspannung zeigt sich in den Gesichtern
Sascha Koch legt – einen wunderbaren Punkt, 15 cm halb rechts hinter der Sau. Jetzt ist es an dem Milleu von Madagascar zu treffen. Er schießt, trifft aber nicht voll, Saschas Kugel geht nur 40 cm nach links hinten, hat weiter den Punkt. Der zweite Schuß des Milleu, trifft, Carreau, zwei Punkte für Madagascar.
0:2

Bild: Die „deutsche Bank“
Zweite Aufnahme:
Neben mir sitzt ein dicker, ältlicher Herr ohne Haare in alten Sachen, wer kann das sein? Madagascar wirft das Schweinchen auf knapp 8 m. Legt die erste Kugel kerzengrade 10 cm direkt vor das Schweinchen. Sascha Koch schießt, trifft, bleibt 1,50 m rechts von der Sau liegen – Punkt bei Deutschland. Die nächste Kugel des gegnerischen Legers landet 5 cm links direkt neben der Sau.

Sascha Koch schießt, trifft nicht richtig, der Punkt jetzt 1,2 m halb links hinter dem Schweinchen bei Madagascar. Sascha von Pless ist im Kreis und legt seine Kugel 3 cm halb rechts direkt vor die Sau – klasse! Der Tireur von Madagascar schießt, trifft, jetzt zwei Punkte bei Madagascar 1,20 m links hinter der Sau. Wieder Sascha von Pless, er legt 40 cm links neben das Schweinchen, ein taktisch kluger Spielzug, Punkt bei Deutschland.
Der gegnerische Millieu schießt, trifft, beide Kugeln gehen aus, wieder 2 Punkte bei Madagascar, weit hinter dem Schweinchen. Auch Patrice Wolff legt eine kluge Kugel, 70 cm halb links hinter die Sau, in die Nähe der gegnerischen zwei Punkte. Der gegnerische Milleu schießt, trifft, bleibt 1,5 m halb rechts hinter der Sau liegen.

Patrice Wolff macht mit seiner zweiten Kugel 30 cm halb links vor dem Schweinchen den Punkt. Wieder der Milleu von Madagascar, er schießt, trifft, bleibt ebenfalls im Dunstkreis liegen, trotzdem bleibt es bei zwei Punkten für Madagascar.
0:4
Dritte Aufnahme:
Die Sau wird auf etwas über 7 m geworfen. Der Madegasse legt seine erste Kugel 30 cm halb rechts vor die Sau. Sascha Koch geht in den Kreis, schießt, trifft, bleibt 1,6 m links hinter der Sau liegen, Punkt bei‚ Deutschland. Die nächste Kugel gegnerische Kugel wird knappe 40 cm gerade vor die Sau gelegt.

Wieder Sascha Koch, er schießt, trifft, die gegnerische Kugel bleibt im Spiel, ist aber nach hinten rechts weit genug weg, dass Saschas erste Schusskugel wieder den Punkt hat.
Der Milleu aus Madagascar ist im Kreis. Seine Kugel landet 6 cm halb rechts hinter dem Schweinchen. Jetzt Patrice Wolff, er schießt, trifft, Punkt wieder bei Deutschland. Noch drei gegenerische Kugeln.
Madagascar legt diesmal nicht so gut, das kann ein taktischer Trick sein, die Kugel landet 40 cm halb rechts hinter der Sau. Wollen sie, dass die Deutschen legen, damit ihr routinierter Tireur nicht in die Verlegenheit kommt, legen zu müssen und befreit schießen kann?
Wenn sie das wollten, hat es geklappt, Sascha von Pless geht in den Kreis, legt, und bleibt zu kurz, ca. 50 cm halb links vor der Sau. Jetzt ist Patrice Wolff im Kreis und schieß ein Carreau – Gott sei Dank, zwei Punkte bei den Deutschen.

Bild: Spiel Deutschland gegen Armenien
Madagascar legt einen souveränen Punkt, 20 cm halb links vor die Sau. Sascha von Pless im Kreis, schießt, ein Loch. Die letzte Kugel der Madegassen. Wieder überlegene gespielt, press an die Sau, wieder zwei Punkte für Madagascar.
0:6
Die vierte Aufnahme:
Das Schweinchen diesmal fast zu kurz, Patrice Wolff prüft die Strecke, die Sau wird neu geworfen, auf ca. 7 m. Die erste Kugel der Madegassen ist erstaunlich schlecht, 80 cm rechts vor der Sau, das kann auch ein Lockvogel sein, schießen können nämlich alle drei Spieler des Deutschen Gegners gut. Jetzt Sascha von Pless, er bleibt zu kurz, 1 m halb links versetzt vor der Sau. Seine zweite Kugel ist erheblich besser, 15 cm links neben der Sau. Madagascar schießt, trifft, der Punkt ist wieder bei der ersten Kugel der Gegner. Patrice Wolff im Kreis, er spielt seine Kugel 15 cm links versetzt etwas hinter dem Schweinchen. Der Schuß der Madegassen trifft, bleibt liegen, jetzt zwei Punkte für Madagascar am Boden, ca. 50 cm Platz für Patrice Wolff. Der geht in den Kreis. Er legt seine Kugel weit nach links, bleibt knapp 80 cm leicht nach hinten versetzt neben der Sau liegen. Eventuell hat er einen Punkt der Madegassen kaputt gemacht, Deutschland muss jedenfalls weiter spielen. Es wird gemessen, ohne sichtbares Ergebnis.
Sascha Koch geht in den Kreis, er wird legen. Seine Kugel landet 25 cm links versetzt hinter der Sau, hat den Punkt. Der Milleu von Madagascar ist im Kreis. Er schießt – ein Loch…! Er schießt noch einmal, diesmal trifft er, der Punkt ist wieder bei Madagascar, aber immer noch Platz genug für Sascha Koch. Der legt seine Kugel souverän an dieselbe Stelle, an der seine erste Kugel lag. Nun muss der Leger von Madagascar mit seiner letzten Kugel schießen, die letzte Kugel in dieser Aufnahme. Ein deutliches Loch, ein Punkt für Deutschland.
1:6
Die fünfte Aufnahme.
Das deutsche Team berät sich zwei Minuten mit dem Bundestrainer. Die Deutschen Fans sind sich einig, dass das DPV-Team auf 10 m spielen soll – und dies scheint auch bei den Beratungen das Ergebnis gewesen zu sein. Die Sau liegt auf 10 m, Sascha von Pless geht in den Kreis und – legt seine Kugel durch. Gute 80 cm halb links hinter das Schweinchen. Das dürfte für den Spieler aus Madagascar kein Problem sein, so nutzen auch die besten Pläne nichts. Der Leger der Madegassen lässt sich aber Zeit, prüft ganz genau das Terrain. Dann ist er im Kreis, legt seine Kugel zwingend, 25 cm direkt links neben die Sau. Sascha von Pless geht in den Kreis. Auch seine zweite Kugel ist nicht gelungen, landet 60 cm rechts von der Sau. Sascha Koch schießt – ein Loch.
Jetzt Patrice Wolff, der ein traumhaftes Devant auf den Punkt der Madegassen – Rettungsanker?!? Madagascar legt. Die Kugel bleibt zu kurz, 40 links vor der Sau, liegt aber an drei. Die Madegassen könnten schießen. Und das machen sie auch. Der Spieler trifft nicht voll, trennt aber Patrice Kugel von der eigenen, der Punkt bleibt bei Deutschland, 20 cm hinter der Sau, leicht nach links versetzt. Madagascar schießt noch einmal, trifft die Sau – Neuaufnahme.
1:6
Die sechste Aufnahme.
Sascha von Pless wirft die Sau – zu weit. Auch der zweite Sauwurf muss abgeschritten werden, es gibt eine Diskussion zwischen Sascha Koch und den Gegnern – deren Milleu schreitet die Strecke ab, ist dann doch einverstanden. Sascha von Pless geht in den Kreis. Seine Kugel landet 30 cm gerade links neben der Sau. Madagascar legt einen Punkt. Sascha Koch schießt und trifft, beide Kugeln gehen aus, Punkt wieder bei Deutschland. Die nächste gelegte Kugel der Madegassen bleibt zu kurz, 80 cm vor der Sau. Kurze Diskussion in der Mannschaft. Es wird weiter gelegt, die nächste ist zu lang, Punkt immer noch bei Deutschland. Ratlosigkeit bei den Madegassen.
Jetzt muss deren Tireuer legen. Er schreitet die Strecke zwischen Kreis und Schweinchen mehrfach ab. Und auch die nächste Kugel ist verlegt. Es kommt noch eine Kugel von Madagascar. Sie entscheiden sich mit ihrer letzten Kugel zu schießen – ein Loch. Madagascar ist leer, von Deutschland kommen noch 4 Kugeln. Jetzt darf man auf die Chancenauswertung gespannt sein! Die erste Kugel von Sascha von Pless bleibt zu kurz. Patrice Wolff legt einen zweiten Punkt. Patrices zweite Kugel bleibt zu kurz. Sascha Koch legt einen weiteren Punkt.
4:6
Die siebte Aufnahme
Das Schweinchen etwas kürzer, vielleicht auf 8,50 m. Sascha von Pless legt seine erste Kugel 30 cm rechts leicht versetzt hinter das Schweinchen. Madagascar legt etwas kürzer, macht 25 cm rechts neben der Sau den Punkt. Sascha Koch schießt, trifft, Punkt wieder bei Deutschland. Es folgt eine wunderschön gelegte Kugel des Gegners, 5 cm rechts neben die Sau – Punkt. Sascha Koch ist im Kreis. Er schießt – ein Loch… Patrice Wolff ist im Kreis, er schießt, trifft, Punkt wieder bei Deutschland. Madagascar legt. Die Kugel bleibt zu kurz, 40 cm halb rechts vor dem Schweinchen liegen. Madagascar schießt, trifft auch, der Punkt jetzt 40 cm rechts vor der Sau bei Madagascar. Sascha von Pless legt. Zu kurz, 70 cm links vor die Sau. Patrice Wolff hat noch eine Kugel, zwei kommen noch von Madagascar. Patrice legt – eine Devant direkt an den Punkt der Madegassen, deren Kugel bleibt aber vorne.
Madagascar legt – souverän einen zweiten Punkt, 7cm versetzt links hinter der Sau. Die nächste Kugel der Madegassen macht ebenfalls einen Punkt, 30 cm rechts vor der Sau. Drei Punkte für Madagascar.
Die achte Aufnahme
Madagaskar wirft die Sau auf 7,5 m. Die erste Kugel des Legers ist erstaunlich schlecht, bleibt 1,20 m vor der Sau liegen. Sascha von Pless ist im Kreis. Er spielt eine grottenschlechte Kugel, fast einen Meter links versetzt hinter die Sau. Diese Kugel wird erstmal gemessen, die könnte noch schlechter sein, als die erste der Madegassen. Ist sie aber nicht, der gegenerische Leger geht in den Kreis. Seine Kugel ist auch keine Offenbarung, macht aber 50 cm links hinter der Sau den Punkt. Jetzt Sascha von Pless. Er legt durch. Sascha Koch inspiziert das Bild sorgfältig. Nein, der Punkt ist noch bei Madagascar. Sascha Koch schießt – und trifft. Punkt jetzt bei der letzten Kugel von Sascha von Pless. Der Milieu der Madegassen legt einen Punkt, 40 cm halb links vor der Sau. Sascha Koch im Kreis, er schießt, trifft, bleibt liegen. Zwei Punkte für Deutschland am Boden.
Die nächste Kugel der Madegassen landet an derselben Stelle wie die vorherige – der Punkt ist wieder beim Gegner. Patrice Wolff ist im Kreis, er schießt – trifft und bleibt liegen. Jetzt könnten es schon drei Punkte für die Deutschen am Boden sein. Noch zwei Kugeln der Madegassen. Die erste bleibt viel zu kurz – wahrscheinlich immer noch drei für Deutschland. Madagaskar legt einen klaren Punkt, 25 cm links von der Sau. Patrice Wolff im Kreis.
Er schießt – ein Carreau!!! Aber doch nur drei Punkte für Deutschland.
7:9
Sascha von Pless wird durch Kamel Bourouba ersetzt.
Die neunte Aufnahme
Das Schweinchen auf 9,50. Kamel Bourouba legt seine erste Kugel durch – 80 cm gerade hinter die Sau. Der Leger von Madagascar ist im Kreis – seine Kugel bleibt viel zu kurz, 1,20 m gerade vor der Sau. Auch die zweite Kugel des Madegassen ist erstaunlich schlecht, 75 cm links vor der Sau, hat aber den Punkt. Die nächste Kugel von Kamel ist ebenfalls grottenschlecht, ein verunglücktes Portée, bleibt 3 cm hinter der Vorderen des Gegners liegen. Einmal mehr Patrice Wolff, der jetzt einen wunderbaren Punkt 20 cm halb links vor die Sau legt. Madagascar schießt, trifft, die Sau geht mit aus – Neuaufnahme.
7:9
Zwischendurch die kurze Anmerkung, dass diese Partie die Barrage in diesem Poule ist. Es geht um nichts geringeres als um den Einzug ins Viertelfinale dieser WM…
Die zehnte Aufnahme
Das Schweinchen liegt auf gut 10 m. Kamel legt seine Kugel 45 cm rechts versetzt neben die Sau. Die Kugel der Madegassen bleibt zu kurz, 90 cm leicht links versetzt vor der Sau. Die nächste Kugel des gegnerischen Legers ist besser, macht 8 cm links hinter der Sau den Punkt. Sascha geht in den Kreis. Er schießt und trifft – Punkt wieder vorne bei Kamel.
Auch die Madegassen schießen und treffen – haben nun wiederum den Punkt, es ist allerdings eigentlich Platz genug. Kamel legt einen schönen Punkt, 30 cm links versetzt vor die Sau. Wieder wird darauf geschossen – und getroffen. Punkt bei Madagascar. Patrice Wolff geht in den Kreis. Er legt einen sehr schönen Punkt, souverän, 30 cm rechts von der Sau. Der gegnerische Milleu schießt, trifft, bleibt liegen, die Sau geht ein Stück. Zwei Punkte bei Madagascar. Ein zauberhaftes Hochportée von Patrice mogelt sich knapp 2 cm links neben die Sau! Madagascar schießt – ein Loch!!!
Sascha geht in den Kreis – die letzte Kugel der Deutschen. Leider ein bisschen zu weit links – ein Punkt bei den Deutschen.
8:9
Die elfte Aufnahme
Die Sau ist etwas über 8 m geworfen. Kamel legt seine erste Kugel – wunderbar, 20 cm rechts neben die Sau. Erstaunlicherweise legen die Madegassen auf diese wirklich nicht schlechte Kugel erstmal. Und machen aber auch souverän einen Punkt, 8 cm leicht versetzt rechts hinter dem Schweinchen. Sascha schießt – ein Loch. Sascha schießt noch einmal. Und trifft – der Punkt ist wieder bei der guten ersten Kugel von Kamel. Der Leger der Madegassen geht in den Kreis. Und legt seine Kugel viel zu feste, sie geht gute 1,2 m durch…! Und jetzt schießen die Madegassen – ein Loch…! Was soll das denn jetzt werden?!? Der Milleu der Madegassen ist im Kreis… Er legt seine Kugel press, gerade vor die Sau. Jetzt Patrice im Kreis. Er schießt – ein Loch…
Kamel geht in den Kreis, hier kann es jetzt nur noch um Schadensbegrenzung gehen, einen Punkt zu legen ist nahezu unmöglich. Es folgt eine Diskussion mit dem Bundestrainer, Kamel hat den Kreis noch mal verlassen. Jetzt geht er wieder rein. Er legt – zu weit, gute 40 cm gerade hinter die Sau.
Das kann natürlich auch Taktik sein. Wenn die gegnerische Kugel kräftig angespielt wird, geht die Sau mit ziemlicher Sicherheit zu der Kugel, die Kamel zuletzt gespielt hat. Patrice hat noch eine Kugel, er geht in den Kreis. Er spielt ein schöne Portée, bleibt 1 cm rechts neben der Punktkugel der Madegassen liegen. Jetzt legt Madagascar – tatsächlich auf diesen engen Raum einen weiteren Punkt! Die letzte ihrer Kugeln spielen die Madegassen allerdings aus Sicherheitsgründen nicht mehr, 2 Punkte für Madagascar.
8:11
Die zwölfte Aufnahme
Madagascar wirft die Sau auf knappe 8 m. Die erste Kugel landet 12 cm leicht nach rechts versetzt hinter der Sau. Sascha Koch schießt ein blitzsauberes Carreau – ein guter Punkt für Deutschland. Und die Madegassen schießen dagegen. Ein Loch…! Leichte Ratlosigkeit bei den Deutschen Gegnern.
Sie schießen noch einmal – treffen – und bleiben mit der Schusskugel 1,20 links versetzt hinter der Sau liegen. Punkt also bei Madagascar. Beratungen der deutschen Mannschaft, man befragt den Bundestrainer. Kamel geht in den Kreis – und legt einen schönen Punkt, 20 cm gerade hinter der Sau, das sollte erstmal reichen. Und Madagascar legt – durch…! 40 cm hinter die Sau, der Punkt ist immer noch bei Deutschland.
Die nächste Kugel der Madegassen macht 4 cm links neben der Sau den Punkt. Sascha Koch ist im Kreis. Er schießt – und trifft… Kontert hierbei aber leider die hintere Punktkugel von Kamel raus. Der Punkt ist jetzt 40 cm hinter der Sau bei Madagascar. Kamel geht in den Kreis. Seine Kugel ist zu lang, bleibt über 50 cm hinter der Sau liegen. Jetzt hängt es wieder an Patrice.
Der legt einen Superpunkt, 18 cm gerade hinter die Sau. Der Milleu der Madegassen ist im Kreis. Und verlässt selbigen wieder. Er läuft einige Male zwischen Kreis und Kugel hin und her. Jetzt legt er – ein ziemlich unbedarftes Halbportée, gute 1,20 m links an der Sau vorbei. Es kommt noch eine Kugel von Patrice Wolff. Der legt – supersouverän einen zweiten Punkt für Deutschland!
10:11
Die dreizehnte Aufnahme
Vor dem Sauwurf hat sich die deutsche Mannschaft ca. 3 Minuten mit dem Bundestrainer unterhalten. Sascha wirft das Schweinchen auf gute 10 m. Kamel geht in den Kreis, geht wieder raus, geht wieder rein – die deutsche Mannschaft hochkonzentiert. Jetzt spielt er – einen wunderbaren Punkt, 25 cm leicht rechts versetzt vor die Sau! Die Madegassen jetzt sichtlich nervös, fast heftige Diskussionen… Sie legen. Und die Kugel macht auch einen guten Punkt, 15 cm links von der Sau. Sascha Koch auf dem Weg in den Kreis. Er schießt – und trifft! Punkt wieder bei der ersten Kugel von Kamel. Madagascar legt weiter. Einen wunderschönen Punkt, 6 cm gerade vor der Sau. Wieder Sascha Koch im Kreis. Er schießt – und bricht in der Bewegung ab.
Er verlässt den Kreis, ein Schiedsrichter auf der Nebenbahn hat ihn wohl irritiert… Prompt bekommt selbiger Ärger mit dem deutschen Bundestrainer… Die Situation hat sich geklärt, Sascha geht wieder in den Kreis. Er schießt – und trifft sauber, Punkt wieder bei Kamel. Die Madegassen legen weiter. Der Milleu ist im Kreis – und seine Kugel bleibt viel zu kurz! 90 cm links vor der Sau. Kamels Kugel hat nach wie vor den Punkt.
Bei den ca. 120 deutschen Fans, deren Gesänge durch Claus Wriedt angeführt werden, steigt die Nervosität ins Unermessliche. Jetzt schießen die Madegassen – und treffen auch. Hinterlassen aber einen guten Meter Platz für Kamel zu legen. Die Herren haben offensichtlich schon gegen Schluß angeschossen. Kamel legt einen Superpunkt, press rechts neben die Sau. Wenn die Madegassen jetzt Nerven zeigen, sind die Deutschen im Viertelfinale dieser WM. Madagascar schießt, das mit den Nerven scheinen sie nicht zu kennen. Ein Carrau, die gegenerische Schusskugel bleibt ca. 40 cm rechts neben der Sau liegen, hat den Punkt. Patrice geht in den Kreis. Er legt wieder einmal einen absolut souveränen Punkt, genau wie Kamel press rechts neben die Sau – die deutschen Fans toben. Es kommt noch jeweils eine Kugel von Deutschland und Madagascar. Die Madegassen schießen, treffen, die Sau geht allerdings gute 3 m nach rechts hinten – wie hat das denn funktioniert?!?
Nun liegt das kleine Ding auf der Nebenbahn, auf der gerade Marokko gegen Finnland spielt und es muss erstmal gesichtet werden, welche Kugeln zu welcher Partie gehören… Allgemeine Verwirrung, die Spieler werden schon wissen was sie tun… Jetzt gibt es eine Diskussion zwischen Kamel und einem Offiziellen der Madegassen, der auf den Platz gekommen ist – was soll das denn werden… Der Herr bekommt prompt eine Verwarnung von einem Schiedsrichter. Großes Durcheinander – im Moment läuft hier gar nichts mehr in dieser Aufnahme.
Das Durcheinander hat sich aufgeklärt, Finland und Marroko haben ihre Aufnahme zunächst zuende gespielt, dann durften die Deutschen die letzte Kugel in ihrer Partie spielen. Patrice legt wunderbar, selbst auf diese 12 m Entfernung, 4 cm an die Sau – Punkt bei Deutschland.
11:11
Die vierzehnte Aufnahme
Das Schweinchen ist auf gute 10 m geworfen. Die erste Kugel von Kamel ist nicht sooo schlecht, bleibt 40 cm nach rechts versetzt vor der Sau liegen. Madagascar legt – 30 cm links versetzt vor die Sau. Wieder ist Kamel im Kreis, seine zweite Kugel bleibt an seiner ersten hängen… Sascha geht in den Kreis. Er schießt – ein Loch… Das kann jetzt ganz bitter werden… Kamel steht mit Patrice am Kreis, die beiden unterhalten sich konzentriert… Jetzt gehen alle drei Spieler zur Sau, Patrice geht weiter zum Bundestrainer…
Alle vier Spieler jetzt in der Diskussion mit Daniel Voisin – man entscheidet sich für einen Sauschuss… Der erste ging daneben – die Deutschen haben noch zwei Kugeln… Der DPV kann schon mal einen seiner berühmten Ausschüsse gründen, der sich dann darum kümmern sollte, wo wir die Patrice-Wolff-Statue in Deutschland hinstellen.
Eiskalt mit der letzten Kugel die Sau geschossen – wir sind erstmal gerettet…
11:11
Die fünfzehnte Aufnahme
Das Schweinchen auf knapp 10 m. Kamel legt die erste Kugel durch, 70 cm nach rechts versetzt hinter die Sau. Madagascar legt besser, 15 cm rechts versetzt vor die Sau. Sascha schießt – ein Loch.
Was für ein Durchhänger der beiden Spieler in dieser wichtigen Phase, wie schade für Patrice. Sascha schießt noch einmal – und trifft. Der Punkt jetzt allerdings bei der schlechten ersten von Kamel. Madagascar legt – keine sooo gute Kugel, die allerdings 50 cm rechts versetzt vor der Sau den Punkt hat. Kamel geht in den Kreis – und spielt seine Kugel knapp 35 cm hinter die Sau.
Die Deutschen haben den Punkt, allerdings ist fraglich, ob man den Madegassen bei Kugelnachteil über 30 cm Platz lassen sollte.
Madagascar schießt – ein Loch. Nun legen die deutschen Gegner – und diese Kugel kesselt über 1,80 m nach links hinten weg. Und auch die nächste gelegte Kugel der Madegassen ist schlecht, bleibt zu kurz, über 1 m links vor der Sau. Der Punkt ist nach wie vor bei Deutschland, die letzte Kugel der Madegassen – geht auch zu weit nach links weg. 30 cm Platz für Patrice Wolff um Deutschland ins Viertelfinale zu bringen!
…uuund – was meint Ihr, hat’s geklappt…?!?
DEUTSCHLAND IST IM VIERTELFINALE
DER SENIOREN-WELTMEISTERSCHAFT 2006!!!“
………………………………………………..C.R.
Danke Christoph!
Weitere Bilder: Gegen Belgien…

Belgien gegen Deutschland – hochkonzentriert Sascha und Patrice, scheinbar
desinteressiert die Belgier

Phasenweise standen die Belgier sehr unter Druck, unser Team war mit dem
Vizeweltmeister bei fast allen Aufnahmen auf gleicher Höhe (im Bild: Vancampenhout, Weibel und Hémon)

Der Weltmeister 2006 kommt aus Frankreich (Die strahlenden Sieger Dubreuil, Chagneau, Loy und Milei)

Die beiden Drittplatzierten Italien und Thailand – so nah war unser Team dem Treppchen noch nie !

FIPJP-Präsident Azema überreicht dem Pokal an Phusa-Ad ­- der Thailänder
konnte seinen Titel in einem Pulsschlagfinale erfolgreich verteidigen

Siegerehrung im Tireurwettbewerb der Herren, dessen Finale das bisher Spannendste der WM-Geschichte war, weil es erst im Stechen endete.

Siegerehrung bei den Frauen beim Tir Individuel: Vanessa Webb (GB), Karin
Rudolfs (NL) Angelique Papon (F) und Titelverteidigerin Thamakord (TH)

„WM-Mama“ Angélique Papon

WM Finale der Damen, Thailand gegen Tunesien (15:7)