Dank an die Heimat

Samsun, 11.10.2008 –

Es haben uns über Email viele mitfiebernde Boulefans erreicht, die unserem Team die Daumen drückten und uns für die direkte Berichterstattung dankten.
Wir geben diesen Dank zurück und freuen uns, dass unsere Bemühungen trotz vieler unvorhersehbarer Umstände von Erfolg gekrönt waren und eine immer aktuelle Berichterstattung gewährleisteten.
Danke liebe Boulisten, dass ihr Susi, Anna, Muriel und Annick so die Daumen gedrückt habt!
Ich möchte vor allem auch Jürgen Hatzenbühler danken, der nicht nur tagtäglich von den Spielen und dem Drumherum mit Hilfe des WLAN aktuell informierte, sondern auch immer für die Bedürfnisse und die Wünsche der Spielerinnen zur Verfügung stand – ob als Obstbesorger „per Taxi nach Memphis“ (Anm. für alle SWR3-Hörer 😉 manchmal auch als Seelentröster – v.a. nach dem verlorenen Match gegen Tschechien, das natürlich die Spielerinnen traurig stimmte.
Und Klaus-Dieter Wiebusch, der Daniel und dem Team als sportlicher Ansprechpartner diente und immer Stütze und Partner war.
Dann Daniel, der immer sein Bestes tat und dem Team in manch brenzliger Situation zu Hilfe kam.
Ich musste die meiste Zeit zwischen Organisatoren und FIPJP Funktionären springen, weil meist niemand irgendetwas wusste, wie es weitergehen sollte.
Das fing schon damit an, dass bis 15 Minuten vor WM-Beginn nicht feststand, welcher Modus/ welches System gespielt werden sollte. Jac Verheul, der Mann für die Presse bei Boulistenaute und den NJBB, hat ein passendes Bild des FIPJP-Chaos veröffentlicht:
http://www.njbb.nl/images/redactie/WK%20vrouwen%202008/Samsun_039-1.jpg
 
Die Türken bemühten sich redlich und waren besonders unserem Team gegenüber ständig bemüht und lasen uns unsere Wünsche von den Lippen ab.
Andere Nationen hatten wohl nicht gleiches zu berichten, hatten evt. auch Pech mit ihrem Hotel. Die Verantwortlichen der FIPJP zeigten sich nicht wirklich als Herr der Lage und schienen chronisch unterbesetzt. Nur 2 Schiedsrichter internationalen Niveaus und ein Präsident der im Moment eines Eklats nicht zur Verfügung stand sorgten für eine turbulente WM auf Kosten mancher Nerven der Spielerinnen und Betreuer. Schade drum.
Klaus-Dieter Wiebusch wurde als zweiter Arzt noch zusätzlich im Bereich Anti-Doping eingesetzt, da mit Herrn Cerrutti nur ein Fachmann zugegen war, als am Samstag die Alkoholkontrollen durchgeführt wurden. Klaus-D. half gerne während der Pausen mit. Morgen am Sonntag wird die Anti-Doping Behörde der Türkei noch eigene Tests durchführen. Auch hier hat es also Veränderungen gegeben.
Nach 4 gewonnenen Spielen gegen u.a. drei nicht zu unterschätzende europäische Nationen sorgte die erste knappe Niederlage im fünften Spiel für unser Aus im Achtelfinale (wir hatten gegen Tschechien 2 Schuss für Schluss und verloren in der darauf folgenden Aufnahme). Wir hatten keinen leichten Weg, mussten wir doch gegen die drei ersten Plätze der letzten Europameisterschaft spielen (Schweden, Tschechien und Italien).
Im Viertelfinale hätte Frankreich auf uns gewartet. Tschechien führte die Franzosen an den Rande einer Niederlage.
Nach den letzten Eindrücken dominieren heuer ganz klar beide thailändische Teams das Geschehen und haben leider das Pech, dass sie nun nach Regelwerk direkt im Halbfinale gegeneinander antreten müssen. Frankreich gegen Spanien lautet das zweite Halbfinale. Beide Teams zeigten auch Unsicherheiten: So hätten die erfahrenen Damen der Iberer beinahe gegen Österreich verloren, und die Schwächen der sonst so starken Franzosen wurden von den Tschechen gnadenlos offengelegt.
Unsere deutschen Spielerinnen hätten bei konstanterem Legen eine gute Chance auf das Erreichen des Halbfinales gehabt. Ich hoffe, die Tschechen werden zukünftig nicht unser Angstgegner, haben wir doch nach 2007 in Ankara und jetzt in Samsun zum zweiten Mal ein entscheidendes Spiel verloren.
Die Belgierinnen enttäuschten. Schweiz und die Niederlande spielten keine Rolle mehr nach der Vorrunde. Vizeweltmeister Tunesien verlor beinahe gegen die Bouleanfänger aus Weißrussland. Das Damen-Pétanque scheint sich im Umbruch zu befinden. Besonders die Nationen aus Asien und Osteuropa holen auf.
Wir werden nach dem morgigen Tag mit den Finals und dem Galadinner wieder unsere Koffer packen und am Montag Morgen nach Hause reisen. Das Leben und unsere Arbeit mit dem Team gehen weiter! Nach der WM ist vor der EM!