EM Frauen 2018 – Fazit zum 2. Tag

Die deutsche Mannschaft zeigt Kante und Biss und läßt sich das Viertelfinale nicht vermasseln.

Als das Team heute Morgen gut gelaunt zur Halle in Palavas gefahren ist, war auch der Wille zu weiteren Höchstleistungen spürbar. Mit einer guten Mischung aus Lockerheit, Teamgeist und Konzentration lief wie immer das gesamte Programm deutscher Jugendschlager von „Mamma Lauda“ bis zu Wiesenhits wie „Hulapalu“, was für anders getaktete Ohren manchmal auch schmerzhaft sein kann. Wenn es aber hilft …

Das Team hat dann geschlossen den spannenden Halbfinalen und dem Finale des Präzisionsschießen beigewohnt und musste mit Ansehen, wie die „Meisterin der Herzen“ Sivan Siri (Israel) doch noch in der zweiten „Verlängerung“ gegen die Französin Charlotte Darodes den Titel verlor und groß in der Halle gefeiert wurde.

Der Einmarsch der Nationen nach dem Mittagessen war dann schöne und stimmungsvolle Pflicht, bevor man in der ersten Poulerunde sich mit Polen beschäftigen musste.

Was für ein Spiel! Die Polinnen waren sofort auf dem Platz und setzten unserem Team mächtig zu. Die ungewohnte Bahn hatte ihre Tücken und machte es uns schwer über das Legen Druck aufzubauen und selbst der Wechsel von Verena für Anna brachte nur kurz eine Besserung. So sah man sich nach zähem Spiel als zweiter Sieger und in der Lage, dass es nun 2 Siege braucht, um das Viertelfinale am Sonntag zu erreichen.

In der zweiten Partie hatte man unsere guten Freunde aus Dänemark dann mit auf dem Platz, die ihr erstes Spiel im Poule gegen die Schweiz verloren hatten und nun auch ambitioniert das gleiche Ziel wie wir hatten. Unser Team biss sich aber durch. Die Däninnen spielten gut, wir spielten aber einfach noch besser und nach zähem und harten Ringen gingen wir dann doch als Sieger vom Platz mit ehrlichem Mitgefühl für unsere Gegner, die uns am Ende aber auch aus allen Teilen der Delegation diesen Sieg mit dem Hinweis auf unser besseres Team gönnten.

Da die Polinnen zwischenzeitlich relativ klar gegen die Schweizerinnen verloren hatten, war klar wer unser Barrage-Gegner würde.

Diese Mal konnte unser Team von vorn hinein das Spiel klar dominieren und bis zum 10:2 entstand der Eindruck, dass nichts mehr anbrennen sollte. Aber falsch gedacht. Die Polinnen bekamen die „zweite Luft“ und setzten unserem Team schwer zu. Nach 10:4 bis zum 10:7 machten sich bei allen Fans und Begleitern doch die ersten Sorgenfalten bemerkbar, bevor es dann doch zum Ende hieß „Deutschland gegen Polen 13:7“.

Das Viertelfinale ist nach einem Tag harter Matches erreicht und das Team ist jetzt schon heiß auf mögliche Finalgegner. Aber davor stehen das Viertelfinale gegen die uns schon bekannten und angenehmen Ukrainerinnen, denen wir bei der Rückfahrt mit Shuttle-Kapazitäten aushalfen und dann auch zeigten und vor allem stimmlich vorführten, was eine deutsche Mannschaft auch an Stimmgewalt in einem Mannschaftsbus entwickeln kann. Und wer einmal die poetischen Feinheiten von Texten wie „Mamma Lauda“ genießen durfte, weiß wovor er Angst haben muss, wenn er auf eine deutsche Mannschaft trifft.