Europapokal Helsinging Pétanque Klubi gegen Odin Hannover

[img:669:links] Am 31. Juli 2004 spielte der Deutsche Mannschaftsmeister [f]SV Odin Hannover[/f] im Europokal gegen den Finnischen Meister [f]Helsinging Pétanque Klubi[/f].

In Finnland gibt es rund 700 Lizenzspieler mit einer ähnlichen Altersstruktur wie in Deutschland. Darüber hinaus gibt es dort eine Basis von ca. 650 Spielern, die den Sport als Hobby beim geselligen Zusammensein betreiben und eine ehrgeizige Spitze von rund 50 Sportlern, die gerne jede Gelegenheit zum Vergleich auf internationalem Niveau nutzen.
[f]Matti Törrönen[/f], der Coach der finnischen Mannschaft, sagte vor den Begegnungen, dass er Deutschland durchaus auf eine Höhe mit Belgien oder Frankreich stellen würde. Die anwesenden deutschen Funktionäre und Sportler fanden dies zwar sehr nett, konnten sich aber ein Schmunzeln nicht verkneifen und stellten diesen Vergleich dann auch schnell auf eine etwas realistischere Ebene.
[f]Helsinging Pétanque Klubi[/f] ist ein Verein, der erst vor vier Jahren gegründet wurde. Hintergrund ist der, dass sich die jeweils ambitionierteren Spieler aus den rund 18 Pétanque-Clubs in Helsinki zusammengetan hatten, um jenseits der gemütlichen Boule-Partie einen Pétanque-Spitzenclub zu gründen. Das ist ihnen auch gelungen, innerhalb dieser vier Jahre wurden sie schon zweimal Vereinsmeister. [f]Sämtliche Spieler und Spielerinnen die an diesem Tag gegen Odin Hannover angetreten sind gehören übrigens der finnischen Nationalmannschaft an.[/f] [img:671:rechts]
Die Begegnung lief in drei Runden: Triplette, Doublette, Triplette. Beide Vereine stellten fünf Spieler und eine Spielerin, jeweils eine Partie der drei Runden musste in einer Mixte-Variante gespielt werden. Begleitet wurde der Wettkampf von [f]DPV-Schiedsrichter Jürgen Steep aus Braunschweig[/f].
In der ersten Runde spielten zwei Triplettes gegeneinander. In der einen Partie spielten für Hannover [f]Jan Garner, Bernd Hoffmann und Lea Kleinspehn[/f] gegen die Finnen [f]Katri Ripatti, Arttu Poikaoainen und Samuli Krankkunen[/f]. Und in der anderen Partie die Hannoveraner [f]Marco Schumacher, Marcel Franke und Sascha von Pless[/f] gegen [f]Juuso Siro, Henry Myyryläinen und Antti Riihikanto[/f]. Als Ersatzspieler war für Hannover [f]Marc May [/f]und für Helsinki [f]Matti Törrönen [/f]vorgesehen.
Die Deutschen Teams starteten schwach in die Begegnungen. In zähem Hin und Her lag das Team um Sascha von Pless mit [f]0:3[/f] zurück, als es dann endlich offensichtlich einen „Schalter umlegte“. Nach vier Punkten in der folgenden und sogar sechs Punkten in der übernächsten Aufnahme stand es hier ganz schnell [f]10:3 [/f]für die Deutschen. Die Finnen machten noch zwei Punkte, mussten sich aber in der letzten Aufnahme dann mit [f]13:5[/f] geschlagen geben.
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Ähnliche Anlaufschwierigkeiten bei Jan Garners Mannschaft. Diese Partie dauerte auch entsprechend länger, die Finnen hielten gegen die Leistung der Deutschen Mannschaft lange gut an. [f]3:5[/f] stand es zwischenzeitlich, aber die besseren Kugeln kamen eindeutig aus dem Hannoveraner Kreis. Eine der Schwächen auf Seiten Odin waren die Löcher von Jan Garner, die er dann aber in der zweiten Hälfte der Begegnung erheblich reduzieren konnte. Schließlich ging auch dieses Spiel mit [f]13:5 [/f]an Hannover.
In der zweiten Runde dann drei Doublette-Begegnungen: [f]Marcel Franke und Bernd Hoffmann [/f]gegen [f]Henry Myyryläinen und Arttu Poikaoainen[/f], [f]Sascha von Pless und Marco Schumacher [/f]gegen [f]Samuli Krankkunen und Juuso Siro[/f], [f]Jan Garner und Lea Kleinspehn [/f]gegen [f]Katri Ripatti und Antti Riihikanto[/f].
[f]Jan und Lea [/f]brachten ihr Spiel sicher mit [f]13:5[/f] nach Hause, [f]Bernd und Marcel [/f]mussten sich nach [f]2:10 [/f]mit [f]7:13 [/f]geschlagen geben und die Partie von [f]Sascha von Pless und Marco Schumacher [/f]war auch kein Spaziergang, endete aber mit [f]13:10 [/f]für die Spieler von Odin Hannover.
Damit stand es [f]4:1[/f] in Spielen und es war klar, dass der [f]Viertelfinal-Teilnehmer im Europapokal aus Hannover [/f]kommen würde.
In der letzten Runde dann nochmal zwei Triplette-Begegnungen: [f]Sascha von Pless, Marcel Franke und Marc May [/f]gegen [f]Henry Myyryläinen, Arttu Poikaoainen und Samuli Krankkunen[/f] und [f]Jan Garner, Lea Kleinspehn und Bernd Hoffmann [/f]gegen [f]Juuso Siro, Katri Ripatti und Antti Riihikanto[/f].
Beide Partien machten deutlich, dass die Gäste aus Finnland durchaus nicht bereit waren, mit hängenden Köpfen noch ein paar Kugeln zu werfen um dann schnell nach Hause zu fahren. [f]Sascha, Marcel und Marc[/f] konnten sich nur knapp mit [f]13:10 [/f]durchsetzen, [f]Jan, Lea und Bernd [/f]verloren ebenso knapp mit [f]12:13 [/f]ihre Partie.
Insgesamt war es eine sehr gelungene Veranstaltung mit über 80 Zuschauern. Die Finnen bedankten sich ausdrücklich für den herzlichen Empfang und die gute Versorgung. Odin Hannover hatte auch noch ein buntes Rahmenprogramm auf diversen Veranstaltungen an diesem Wochenende in der Landeshauptstadt vorbereitet – und so erlebten die Gäste aus dem hohen Norden noch ein bißchen mehr als den Boule-Platz.
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Kleine Anektdote am Rande: Vor den Begegnungen gab es im Vereinslokal eine Pressekonferenz, innerhalb derer Jan Garner unter anderem von einer Journalistin der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung gefragt wurde: „Und dies ist jetzt also das 8tel-Finale dieses Europapokals hier in Hannover – wie geht es danach weiter?“
Jan antwortete: [f]“Danach fahren wir zum Viertelfinale nach Montpellier!“ [/f]
Kurzes Schweigen, dann heftiges Gelächter – und Jan fügt eilig hinzu: [f]“Falls wir gewinnen, heißt das natürlich!“ [/f]Und zu der finnischen Übersetzerin: [f]“Meinen vorletzten Satz brauchen Sie bitte nicht übersetzen!“ [/f]Obschon die finnischen Gäste schon sehr interessiert waren, worüber die anderen so laut lachen!
Na ja, Jan Garner hat ja Recht behalten, ein [f]5:2 Sieg [/f]über die Spieler des [f]Helsingin Pétanque Klubi [/f]ist mehr als deutlich – und jetzt geht es als nächstes für die [f]Hannoveraner [/f]ins Mutterland unseres Sports zum Wettkampf [f]gegen die französischen Vereinsmeister[/f].