Pressemitteilung: Pétanque-Meisterschaften in Hessen

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1. DM 55+ (Triplette) in Gründau
13. DM Jugend in Dreieich
Pünktlich zum 100jährigen Jubiläum der Boule-Sportart Pétanque hebt der Deutsche Pétanque Verband (DPV) eine neue Deutsche Meisterschaft aus der Taufe: Eine Meisterschaft für alle lizenzierten DPV-Mitglieder, die älter als 55 Jahre sind. Vom 15. bis 16.09.2007 treffen sich 64 Triplettes aus ganz Deutschland beim Pétanque Club Gründau e.V.
Obwohl etwa ein Drittel aller Lizenznehmer des DPV damit startberechtigt sind, ist Pétanque eine junge Sportart. Der Altersdurchschnitt auf Deutschen Meisterschaften sinkt, auf den Siegerpodesten stehen immer öfter Sportlerinnen und Sportler unter 30 Jahren.
So passt es ganz gut, dass nur 50 km entfernt in Dreieich die 13. Deutschen Meisterschaften der Pétanque-Jugend stattfinden.
Pétanque wurde allerdings 1907 für einen älteren Herrn erfunden: Jules le Noir, ein älterer und von Rheuma geplagter Boule-Spieler aus La Ciotat (Südfrankreich) konnte nicht mehr an dem athletischeren Boulespiel Jeu Provençal teilnehmen. So ersannen seine Freunde ein neues Spiel, das man ohne Anlauf auf kürzere Entfernung spielen konnte. Von der Abwurfposition – man musste mit geschlossenen Füßen im Kreis stehen – leitete sich auch der Name des Spiels ab. Die Bezeichnung für ‚geschlossene Füße‘ heißt auf französisch ‚pieds tanqués‘, auf provenzalisch ‚ped tanc’.
Da Pétanque auf jeden Boden gespielt wird und die Grundregeln einfach sind, verbreitete sich die neue Sportart über den ganzen Erdball. In 72 Nationen haben heute etwa 600.000 Spielerinnen und Spieler eine Lizenz der Fédération Internationale de Pétanque et Jeu Provençal (FIPJP). Der Pétanque-Weltverband trägt übrigens eine Woche später in Pattaya (Thailand) die 43. Weltmeisterschaften aus.
Heutzutage kommt es häufiger vor, dass Spielerinnen und Spieler verschiedener Generationen in einem Team zusammenspielen. Am kommenden Wochenende spielen die Generationen zumindest auf den Meisterschaften des Deutschen Pétanque Verbands separat. An beiden Orten wird in der Königsdisziplin Triplette (3er-Teams) gespielt.
In Gründau-Rothenbergen werden einige Altmeister der deutschen Pétanque-Szene antreten. So ist der 6fache Deutsche Meister Boris Tsuroupa am Start. Seine ersten beiden Meisterschaften errang der Berliner bereits 1981 im Triplette und im Doublette. Der für Baden-Württemberg startende Münchner zweifache Deutsche Meister Christian Tanneur wurde 1988 erstmals Deutscher Meister. Detlev Krieger vom neuen Deutsche Mannschaftsmeisters BC Mannheim-Sandhofen errang 1995 erstmals einen Treppchen-Platz. Dass alle Drei noch nicht zum alten Eisen gehören bewiesen sie mit Deutschen Meistertiteln in diesem Jahrtausend.
Ihre ersten Erfolge streben die jüngsten Pétanque-Spielerinnen und Spieler in der Altersgruppe Minimes (Jahrgänge 1996 und jünger) an. Der amtierende Deutsche Meister aus Niedersachsen kann seinen Titel nicht verteidigen, da er aufgrund seines Alters nicht mehr startberechtigt ist, vom Vize-Meister starten Dominique Trouillard (Weingarten) und Simon Striegel (Ettenheim) allerdings in verschieden Teams.
Bei den Cadets (Jg: 1995 – 1993) sind zwei der Titelträger am Start Björn Keßler (Petterweil) und Wolfgang Ditterich (Bamberg), dazu kommen u. a. die amtierenden Minimes-Meister Nils Bohlen (Wildeshausen) und Marius Birkenfeld (Stehlingen), Minimes-Vizemeisterin Judith Günther (Villingen) sowie Cadets-Vizemeister Philipp Engehausen (Trappenkamp)
In der Altersklasse Juniors (1992 – 1990) tritt der Titelträger Lukas Hirte (Tuttlingen), Martin Mahler (Edingen-Neckarhausen) und Nico Schmider (Tuttlingen) an. Auch Cadets-Titelträger Johannes Erb (Kirtorf) sowie die Cadets-Vize Lasse Brosowski (beide Neumünster) und Marie Wolgast finden sich auf der Meldeliste.
Außerdem ist in dieser Altersklasse der gesamte Jugendkader am Start, darunter auch das komplette DM Team. Frank Maurer (Lahr-Ettenheim), Niclas Zimmer (Freiburg), David Bourdoux (Sandhofen) starten gemeinsam für Baden-Württemberg, Torsten Lay (Saarwellingen) startet für das Saarland. Neben diesen und Titelverteidiger Lukas Hirte, gehören Micha Abdul (Landau), Natascha Denzinger (Unterensingen), Sandra Krauspenhaar (Essen-Stadtgarten), Zeki Engin (Berlin) Moritz Wiegand (Krefeld) sowie Muriel Hess (Horb) dem Jugend-Kader des Deutschen Pétanque Verbands an. Muriel Hess stand in diesem Jahr bereits einmal ganz oben auf dem Treppchen, gemeinsam mit Jean-F. Wittmann gewann sie die Deutsche Pétanque-Meisterschaft im Doublette mixte.
Neben den Triplette-Meisterschaften in den drei Alterstufen ermittelt die Deutsche Pétanque-Jugend zum dritten Mal einen Meister im Tir de precision (Präzisionsschießen).
In dieser noch jungen Disziplin müssen die 39 Teilnehmer aus verschiedenen Entfernungen mit den eigenen Kugeln insgesamt 20-mal auf eine Kugel (französisch Boule) bzw. ein Cochonnet schießen. Dabei gibt es fünf verschiedene Aufgaben. In den ersten vier Aufgaben ist die zu treffende Kugel 700 Gramm schwer, hat einen Durchmesser von 74 mm und liegt entweder allein (Aufgabe 1) oder 3 bis 10 cm von anderen gleichgroßen Kugeln (Aufgabe 2 bis 4) bzw. einem Cochonnet (Aufgabe 5) entfernt. In der Aufgabe 5 ist die zu treffende Kugel ein Cochonnet, das einen Durchmesser zwischen 25 und 35 mm haben kann.
Bei jeder dieser fünf Aufgaben muss aus Entfernungen von 6, 7, 8 und 9 m geschossen werden. Je nachdem ob die zu treffende Kugel allein getroffen wurde und /oder den Zielkreis verlässt, werden bis zu 5 Punkten pro Schuss vergeben, 100 Punkte sind also höchstens erreichbar. Bei Weltmeisterschaften der Senioren, die seit 2000 ausgetragen werden, wurden bisher maximal 62 Punkte erreicht. Bei den ersten Tireur-Weltmeisterschaften der Jugend 2001 erreichte Dominique Tsuroupa 38 Punkte. Der Deutsche Vizemeister des letzten Jahres Jannik Schaake im Viertelfinale 33 Punkte. Schaake – in diesem Jahr nicht mehr bei der Jugend-DM startberechtigt befindet sich seit Mittwoch mit der Deutschen Nationalmannschaft in Thailand. Er startet sowohl bei der 43. Weltmeisterschaft im Triplette als auch bei der 8. Weltmeisterschaft im Tir de precision.