Rückblick auf 2009

Liebe Boulespielerinnen und Boulespieler,
wieder geht eine beeindruckende Saison mit mit vielen sportlichen Highlights zu Ende. Zum ersten Mal in der Geschichte des DPV stand ein deutsches Team auf dem Treppchen ganz oben: die Espoirs Frauen. Bei der letzten Europameisterschaft noch Vizemeister hinter Frankreich, diesmal drehten Julia Würthle, Judith Berganski, Anna Lazaridis und Muriel Hess den Spieß um und siegten in einem Herzschlagfinale gegen die französischen Damen. Jeder, der in Düsseldorf mit dabei war, hat ein großartiges Team erlebt, das in allen Spielen überzeugte. Aber auch die Herren machten einen großen Schritt nach vorne vom fünften auf den dritten Platz und damit auch in die Medaillenränge. Die Herren haben sich in Nizza für die nächste WM mit einem 9. Platz qualifiziert, die Frauen wurden bei der WM in Suphanburi ebenfalls Neunte und ohne die Benachteiligung durch die Turnierleitung wäre auch hier das Halbfinale möglich gewesen. Bei allen 3 Events wurden die Teams von Daniel Voisin und Klaus-Dieter Wiebusch gecoacht. Wie wichtig und wie erfolgbringend dieses Coaching ist, wenn die Spieler es akzeptieren, zeigten am besten die Espoirs.
Ein ganz herzliches Dankeschön an das DPV-Präsidium, ein jeder hat in seiner Funktion weit mehr geleistet als das Ehrenamt erfordert. Das gleiche gilt natürlich auch für alle Beauftragten und Ausschussmitglieder. Mit Hannes Bloch konnten wir zum Jahresende einen neuen Mann als Beauftragten für die Bundesliga in unserem Team willkommen heißen. Mein Dank geht auch an alle Verantwortlichen in den Führungskremien der Landesfachverbände. Nach der Satzungsänderung und wurde der Hauptausschuss beschlussfähig, ein großer Schritt nach vorne für die gemeinsame Arbeit für unseren Sport. Auch wenn es manchmal noch Kommunikationsprobleme gibt, mit gutem Willen sind solche Hürden zu überspringen. Ich habe mich deshalb auch sehr gefreut, dass ein seit Jahren gehegter Wunsch in Erfüllung ging: eine Art Länderpokal all derer, die das ganze Jahr über die Verbandsarbeit machen. Ein kleines Dankeschön und der Beweis, dass auch Funktionäre bestens mit den Kugeln umgehen können. Dass ich dabei mit meinem DPV-Team 2 auch noch gewinnen konnte, war das schönste Geburtstagsgeschenk.
Mein größtes Dankeschön gilt allen Spielerinnen und Spielern in den mittlerweile fast 600 Vereinen. Sie sind die Grundlage für unsere Erfolge –  Alte wie Junge, Männer wie Frauen, das bunte Gemisch aus vielen Nationen – wir alle sind der DPV.
In den Vereinen beginnt die für einen Sportverband so wichtige Jugendarbeit. Die Landesfachverbände entdecken und fördern die Talente, die Besten wiederum werden im DPV-Kader weiter betreut und für die internationalen Einsätze vorbereitet. So konnte unser Jugendteam in diesem Jahr bei der WM in Tunesien ebenfalls einen neunten Platz erreichen. Ich denke, dass sich auch hier die Erwartungen nicht ganz erfüllten.
Bei der Jugendarbeit in den Vereinen heißt es aber auch: Nicht abwarten – aktiv werden. Wenn Jugendliche nicht in den Verein kommen, müssen wir sie zu uns holen. Dazu helfen Kontakte mit Schulen, Jugendhäusern und Veranstaltern von Ferienprogrammen. Jugendliche wollen aber, dass man sie ernst nimmt, wollen gleichberechtigte Mitbestimmung und eigene Gestaltungsräume. In vielen Vereinen ist gerade auf diesem Gebiet noch einiger Nachholbedarf. Vor allem aber braucht die Jugend Anerkennung – denn Selbstbewusstsein kommt nicht von selbst. Unsere deutsche Pétanquejugend ist auf einem guten Weg, allen, die sie dabei fördern und fordern ein großes Dankeschön.
Die Bundesliga startete 2007 mit großen Erwartungen. Sie hat sich sportlich bewährt und vor allem im ersten Jahr öffentlichkeitswirksam präsentiert. Es gab Pressekonferenzen, Presseinformationen, einen Video-Clip in der U-Bahn in Hannover. Die Veranstaltungen fanden in der Öffentlichkeit statt. Die Medien waren interessiert, es gab gute Berichte, auch im Fernsehen. Das war aber verbunden mit einem enormen Zeitaufwand und viel Manpower. An beidem mangelte es in diesem Jahr. Stillstand ist Rückschritt – deshalb haben wir für Unterstützung geworben und sind, wie schon oben gesagt,  auch fündig geworden. Den Ausrichtern in Mannheim, Düsseldorf, Stuttgart und Berlin nochmals ein ganz großes Dankeschön. Das gleiche gilt natürlich auch für alle Ausrichter der deutschen Meisterschaften. Für alle, die sich die Termine für 2010 vormerken wollen, habe ich den DPV-Turnierkalender als PDF zum Download vorbereitet.
Wir sind leider in vielen Bereichen in unserem Sport noch weit weg von Professionalität. Wenn ich aber das im DPV erreichte vergleiche mit anderen Verbänden in Europa, dürfen wir auch ein wenig stolz sein. Für viele ist unsere Arbeit Vorbild. So hat die Niederlande unser Trainingskonzept übernommen und das Trainerhandbuch von Jürgen Schrajer und Uwe Büttner auf holländisch herausgebracht. In Dänemark arbeitet seit einem Jahr mit Pascal Verbregue ebenfalls Franzose  als Bundestrainer. Und vor allem im Jugendbereich gibt es viele gemeinsame Aktionen mit unseren Nachbarn. Als Fortschritt und Schritt in die richtige Richtung habe ich bei der WM Frauen in Thailand die Limitierung der Spiele auf eine Stund plus zwei zusätzliche Aufnahmen (bei Gleichstand noch eine) erlebt. Dieses System hat für mich Zukunft und macht unseren Sport für Teilnehmer, Ausrichter, Medien und die „siegerehrung-vornehmenmöchtenden“ VIPs planbar, ohne etwas an Spannung zu verlieren. Im Gegenteil, in den letzten zwei oder drei Aufnahmen mobilisieren alle Beteiligten nochmals alle Kräfte. Ein weiteres Zukunftsziel ist es, Dank meiner Arbeit in der CEP, dem europäischen Verband, weitere hochkarätige Events nach Deutschland zu holen, wie dieses Jahr mit der Quali und der EM Espoirs bereits geschehen.
Vielen mag das vielleich alles zu schnell gehen, aber auch für den DPV wäre Stillstand Rückstand. Deshalb gehen wir lieber wie echte Sportler in die Offensive. Und dafür haben wir im neuen Jahr alle viele Möglichkeiten – ein jeder in seine Funktion, auf seiner Position.

Ich wünsche allen für 2010 Frieden, Gesundheit, Glück und Erfolgund natürlich viele sportliche Erfolge.
Klaus Eschbach
DPV-Präsident