Bildbericht: Das Bol d'Or Turnier der Herren 2007 in Genf…

Der eine oder andere der Spieler war mit allerbesten Vorsätzen und vom Erfolg überzeugt nach Genf gefahren.

Vielleicht waren es ja gerade die hochgesteckten Ziele der vier Sportler, die uns so deutlich scheitern ließen. Nicht, dass es am Gegner lag, der natürlich einen Nachmittag, einen Abend, eine Nacht, einen Vormittag und die Hälfte des Nachmittags lang immer stark blieb, manchmal zu stark.
Wie schwer auch immer der bevorstehende Gegner zu schlagen war, die eigene Leistung war es, die das DPV-Team diesmal mit tiefgründiger Enttäuschung schlug: Alle Vier deutlich unter Normalform.
Aber auch solche Rückschläge muss es geben.
Ansatzweise, nur ansatzweise, erkannte man in den vier Spielern dort auf dem Feld die Erfolgreichen so vieler nationaler Turniere wieder. Mit Recht kann man behaupten, dass in der Mehrzahl der Partien nie mehr als 50% der Kugeln dort ankamen, wo sie auch wirklich hingehörten.
Wenngleich in einigen wenigen Begegnungen auch eine gute Leistung nachgewiesen werden kann, so ist das Gesamtergebnis als mager, ja ernüchternd zu beschreiben.
Wir werden noch viel Eifer, an sich zu arbeiten, und ein gesundes Konkurrenzdenken bei den Herren im Allgemeinen aufbauen müssen, wenn im zukünftigen Kader diese Auftritte der Vergangenheit angehören sollen. Zuallererst zum Schutze der Spieler selbst, die hier in Genf in ein psychologisches Tief stürzten, je länger der Wettkampf andauerte, zum anderen, weil wir mit dieser Art der sportlichen Präsentation keine Empfehlung für das deutsche Pétanque abgeben. 
Fürwahr muss den Spielern aber, die eine solche Reise auf sich nehmen, der Druck aus den eigenen Reihen und gegenüber den Fans zuhause genommen werden. Dazu werden wir im zukünftigen Trainerstab unseren Einfluss geltend machen, wo wir nur können.
Dies funktioniert mit einer unmißverständlichen Bestärkung von künftigen Nominierungen und dem eindeutigen Eintreten für den Spieler selbst, so dass sich dieser nicht vor, während und nach dem Wettkampf alleine dastehen sieht, das Vertrauen der Verantwortlichen in ihn erkennt und seinen eigenen Erwartungshorizont auf das zum Erfolg norwendige Maß reduziert.
So sei an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich erwähnt, dass die Vier, Sascha Koch, Sascha von Pless, Jan Garner und Patrice Wolff zu Recht die ausgewählten Teilnehmer an diesem Wettkampf in Genf waren. 
Alexander Bauer
DPV Vizepräsident Inneres

DER BERICHT IN BILDERN

Bild unten: Der Jet d’eau ist eine 140 Meter hohe Wasserfontäne und das Wahrzeichen von Genf. Austrittsgeschwindigkeit: 200 km/h. Gewicht der Wassersäule: 4 Tonnen.


Team Deutschland bei der Präsentation: v.l.n.r.: Patrice Wolff, Sascha von Pless, Sascha Koch und Jan Garner
  

Die Präsentation aller Teams und das Spielfeld des 33. Bol d’Or

Mit von der Partie: Der amtierende Weltmeister mit Pascal Mileï, Michel Loy, Sylvain Dubreuil und Didier Chagneau

Auch das gehört mittlerweile zum festen Repertoir: Verhandlungen zwischen Turnierveranstaltern (hier Martin Winter (links) vom Grand Prix de Zürich, und Weltmeister Sylvain Dubreuil) und einzuladenden Spielern.
Martin und ich besprachen uns auch wegen Zürich im August 2007.

Gruppenfoto zwischen Team Foyot (ohne den gesperrten Herrn Foyot) und Llança (Costa Brava). Der suspendierte Marco wurde bestens durch Juniorenweltmeister Dylon Rocher ersetzt, ein Ausnahmetalent, das in Genf wieder einmal hervorragendes Spiel zelebrierte.

Bild oben: Hinter Dylon gleich zwei Weltklassetireure: Sami Atallah, Tir de Précission Weltmeister von 2004 (Rotes Hemd, braunes Cap) und Nestor Guevara, ein in Savoyen lebender Argentinier, der 2006 im selben Wettbewerb Vizeweltmeister wurde (weiße Hose).

Sascha Koch beim Schuß, während Daniel Voisin (links) und Sascha von Pless (rechts) von der Bank aus zusehen.

Hektik beim späteren Turniersieger Belgien: nachdem sich Claudy Weibel (nicht auf dem Bild) und William Van Der Biest (links sitzend) mächtig in die Wolle gekriegt haben – wegen einer taktischen Lapalie, die den klaren Sieg des Teams gegen Genf nie gefährdet hatte, versucht Gustave Moens, Trainer und Coach der Belgier, beschwichtigend einzugreifen. Obwohl das Team hier ein grosses Konfliktpotential offenbarte, marschierten sie beinahe ungefährdet zum Sieg. Nur ‚Team Foyot‘ und ‚Erzrivale‘ Holland machten den stark auftrumpfenden Wallonen später einen Strich durch die Rechnung – solche Duelle gegen den Nachbarn im Norden sehen dann schon einmal den vermeindlich Schwächeren vorne.

Michel Loy und Co. können nicht mehr gegen Belgien gewinnen. Claudy Weibel (im Kreis), Teamkollege des französischen Weltmeisters Loy bei Star Masters Barbizon, führte sein Team zum klaren Erfolg gegen den von Runde zu Runde lustloser agierenden Weltmeister.

Nicht lustlos, sondern hochgradig frustiert waren die Deutschen während des gesamten Sonntag Vormittags. Nach einer langen Nacht mit immerhin fünf Siegen gelang fortan kein einziger mehr. Hier ein Bild von der Niederlage gegen Annemasse (30 km östlich von Genf), die in ihren Reihen immerhin auch einen madegassischen Nationalspieler führten.

Die regelmäßige Verpflegung in der Nachbarhalle sorgte zumindest für Ablenkung

Doch auch nach dem Essen ging es wieder auf das Boulodrôme, um zumeist wieder das Nachsehen zu haben. Eine zutiefst unangenehme Erfahrung, die den Spielern auch in den Bildern anzumerken ist.

Marc Alexandre führte mal wieder beschwingt und mit flinker Zunge durch das Programm und kam dieses Mal schon etwas besser mit der Aussprache der deutschen Namen zurecht.

Prestigeduell der letzten Spielrunde gegen Holland, das mit 8:9 verloren wurde.

Die Spielfelder der Halle im Überblick.

Mit 5:18 Siegen der 21. Platz bei der Siegerehrung: Deutschland

Die Siegerehrung der ersten drei Plätze, v.l.n.r.:
Frankreich, Platz zwei mit Suchaud, Pérrin, Quintais, Hureau.
Belgien, Platz eins mit Weibel, Lac, Van der Biest, Podor, Coach Moens 
Frankreich, ‚Team Foyot‘, Dritter, mit Radnic, Rocher, Xisto, Leboursicaud.
Abschließend noch die gesamte deutsche Delegation im Bild:
Alexander Bauer, Sascha Koch, Sascha von Pless, Jan Garner, Patrice Wolff, Daniel Voisin und Klaus Eschbach (Foto: Sukjai Eschbach)