18. International Isla de Ibiza

Während zu Hause die Einschreibung beginnt, startet hier in Ibiza um 9 Uhr die 18. Ausgabe des international hervorragend besetzten Turniers. Frankreich ist mit 4 Teams gesetzt, dazu Spanien und Monaco. Als weitere Nationalmannschaften anwesend Holland, Schweiz A und B, Mauritius, Israel, Andorra. Der Rest sind Teams der spanischen Regionen und aus Frankreich La Réunion.


Bereits am Freitagmorgen hatten wir ein erstes Einspieltraining unweit des Hotels gemacht. Wir, das sind Mahmut Tufan, Linus Schilling und Gerrit Halbach und Klaus Eschbach.
 
Die Auslosung der 6 Gruppen mit 34 Teams fand schon am Freitagabend statt, mit dabei der Organisator und Präsident von Ibiza José Sánchez „Pepe” Buendía und die Präsidentin der Balearen Ana Sastre Perez.

Wir sind in Gruppe 3 gelost, einer der 4 6er-Gruppen.

Nach dem anschließenden Dinner ein erstes Kennenlernen des Platzes, direkt am Hafen vor der malerischen Kulisse von Alt-Ibiza. Der „Gegner” Frankreich C mit Daniel Voisin, Didier Choupay und Jean Charles Martinez.

Der erste Gegner unserer 6er-Gruppe war Gerona. Ein richtiger Brocken, wie sich zeigen sollte. Nach dem ersten vorsichtigen Abtasten bis 3:3 zogen die Spanier auf und davon.
Der zweite Gegner war das gesetzte Team unserer Gruppe: Monaco. Obwohl jeder der 3 Spieler ausgezeichnet spielte und über 100 % kam, Monaco hatte immer eine Kugel mehr. Hervorragen vor allem die Tireurleistung von Schießer und Milieu.

Die dritte Begegnung war gegen Melilla, eine der beiden spanischen Enklaven in Nordafrika. Jetzt waren unsere 3 so richtig eingespielt: ein klares 13:0. Der Gegner konnte einem fast leid tun.

Um 13 Uhr dann die Präsentation der Teams für die reichlich anwesende Prominenz und für die Sponsoren.

Die deutsche Delegation – noch sind alle am strahlen

Zum Abschluss gab’s Folklore aus Ibiza.
Nach dem Mittagessen die vierte Begegnung gegen Catalana. Wie erwartet, wurde es wieder sehr schwer. Die ersten 8 Aufnahmen bis zum 5:5 waren ausgeglichen und dann kamen zwei Aufnahmen wo gar nichts lief – aus – 5:13.

Das letzte Gruppenspiel gegen die Schweiz sah zuerst aus wie ein Spaziergang bis zum 7:2. Dann wieder 2 Aussetzeraufnahmen – die Schweiz hatte gedreht und lag 8:7 vorne. Nach dem Ausgleich wieder Druck wie zu Beginn und der zweite Sieg des Tages war perfekt.

Das Ergebnis nach 5 Runden: ein vierter Platz und damit Achtelfinale im B-Turnier. Der Gegner Sevilla wartete schon. Es war das zäheste und längste Spiel des Tages, Nach 10 Aufnahmen stand es 6:7. Dann zeigte sich wieder einmal, dass so ein Turnier an den Kräften zehrt. An 6 Spiele in der sengenden Sonne gegen starke Gegner sind unsere Spieler nicht gewohnt. Auch ein interner Wechsel im Team half nicht mehr viel. Nach 2 Aufnahmen stand es 6:13 und das war das Aus beim International in Ibiza.
Eine kurze Analyse des Tages: ich habe sehr viele hochklassige Aufnahmen gesehen, teilweise mit 3 Carreaux sur place hintereinander, aber das reicht bei solchen internationalen Events nicht. Kontinuität ist gefragt. Am Ende fehlte zu oft die eine Kugel, um die große Aufnahme machen. Die ersten 4 Spiele liefen fast gleich ab: unsere zwei super Legerkugeln neutralisierten den gegnerischen Tireur. Aber wenn es dabei ein Carreaux gab, wurde es ganz ernst. Und jede Kugel, die nicht kommt, kostet einen Punkt.
Auch das Team mit Voisin ist im Achtelfinale ausgeschieden, die Teams mit Lacroix und Leboursicaud im Viertelfinale am Sonntagmorgen. Blieb also nur noch Fance A mit Frédéric Perrin, Philippe Suchaud und Dylan Rocher für die Franzosen im Rennen, die zuvor Lacroix und Monaco zu 1 abfertigten.

11:45 dann die Präsentation aller 4 Finalisten, Herren A und B, Frauen A:B.
Das Finale zwischen France A und Mallorca B entwickelte sich dann zu einem hochkarätigen und bis zur letzten Kugel spannenden Krimi. Nachdem die Franzosen stark starteten und gleich ein Royal versuchten – aber nur 3 Punkte schafften – und dann auf 7:0 davonzogen, erwachten die Mallorquinos und lagen kurzzeitig sogar einen Punkt vorne. Beim Stand von 13:11 für France A – in Ibiza wird das Finale bis 15 gespielt – attaquierte Mallorca wie die Franzosen in der ersten Aufnahme. Dylans letzte Kugel, einer wunderschönes Devant, verhinderte eine kleine Blamage, weil der Leger die Kugeln verfehlte: 14:11. Dann wieder das gewohnte Bild mit einer legen und dann schießen. Frankreich weiter unter Druck, der Milieu von Mallorca und Perrin haben noch je eine Kugel. Mallorca legt 50 cm hinter die Sau, Perrin muss diesmal nicht schießen und beendet das Spiel mit einem Biberon.

Bei der um 16 Uhr stattfindenden Siegerehrung wurden alle anwesenden Weltmeister auf das Podium gerufen. Bei den Damen siegte übrigens der amtierende Weltmeister Tunesien gegen Holland 15:13.

Der Austausch der Gastgeschenke gehört natürlich auch zu einem internationalen Event.

Die Jury wählte Dylan Rocher zum Spieler des Turniers. Da kann ich mich nur anschließen, obwohl ich nur sein Finale sehen konnte. Aber sein sur place auf 12 m 20 cm vor der Auslinie und sein Devant, das den Sieg rettete, wären schon Grund genug für die Ehrung dieses jungen Ausnahmetalents.