Nachbetrachtung der 5. Jugendeuropameisterschaften

Gelsenkirchen – Martigny, August 2006. Von Uli Stratmann (Bilder: Sukjai Eschbach)

Zunächst gibt es Positives von dieser EM Jugend zu berichten. Zum einem die gute Aufnahme der teilnehmenden Mannschaften durch den schweizerischen Verband, das hervorragende Essen und die tolle Umgebung sowie die Stadt Martigny (siehe Bild).

An der Europameisterschaft nahmen 22 Mannschaften aus 21 Nationen teil. Zum erstenmal waren Mannschaften aus der Türkei und Österreich, beide reine Mädchenteams, dabei. Viel Ablenkung für die Jungens!
Bild: Alle Nationen auf einen Blick
Die Eröffnungsfeier mit Ansprachen und Alphornbläser wurde zur Freude der Kids zeitlich kurz gehalten, so dass die Auslosung der Gruppen bald stattfinden konnte.

Die Köpfe der Gruppen wurden gesetzt. Es waren die Teams, die in Luxemburg bei der letzten EM, im Halbfinale gestanden haben. Danach wurden die beiden Schweizer Mannschaften der Gruppen zugelost, bevor die anderen Nationen auf die Gruppen verteilt  wurden.

Gruppe A: Polen, Schweiz 1, Israel, Finnland, Slowakei, Frankreich
Gruppe B: Schweiz 2, Luxemburg, Türkei, Italien, Schweden
Gruppe C: Tschechien, Deutschland, Belgien, Dänemark, Österreich, Ungarn
Gruppe D: Niederlande, Slowenien, Großbritannien, Estland, Spanien


Nun zum Unerfreulichen dieser EM der Jugend:
Für das Team des DPV, es spielten Muriel Hess, Lars Schirmer, Steffen Letmathe, Nico Schmider, war die Gruppe C eine auf dem Papier nicht sonderlich schwere Gruppe. Vielleicht dachten die Jugendlichen auch so und unterschätzten ihre Gegner, denn im ersten Spiel gegen Tschechien gab es eine 11-13 Niederlage, von der sich die Mannschaft nicht mehr erholte. In Spiel zwei gegen Dänemark ging die Mannschaft 8-13 unter.
Die weiteren Gruppenspiele: GER-HUN 13-7, GER-BEL 11-13, GER-AUT 13-0
In keinem Spiel war ein wirklicher Wille zum Sieg spürbar.
Auch Gudrun Deterding, Coach des DPV-Jugendteams und ab Herbst Trainerin im Jugendbereich, konnte das Team zu keiner besseren Leistung animieren oder wenigstens den Siegeswillen herauskitzeln. So blieb am Ende nur der Coupe des Nations – Wettbewerb („B-Turnier der EM“) für das Deutsche Team.

In der Gruppenphase, in denen 2er und 3er Gruppen gebildet wurden, kam Deutschland in eine 2er Gruppe. Der Gegner, Großbritannien, konnte mit 13-8 geschlagen werden.
Am Sonntagmorgen musste die Deutsche Mannschaft im Viertelfinale gegen Finnland antreten. Es war ein so schlechtes Spiel des DPV-Teams, dass ich mich derzeit an kein vergleichbar schwaches einer DPV-Jugendauswahl erinnern kann. Ohne Gegenwehr ging das Spiel mit 4-13 verloren. Die Legeleistung lag um die 10-20%. Natürlich eine indiskutable Leistung!
Danach wurden Gespräche mit den Spielern geführt, woran es nun gelegen hatte, dass sie so schlecht gespielt haben. Es gab nur Schulterzucken. Ratlosigkeit. Immerhin, keiner der Spieler versuchte es mit Ausreden, was dem Mannschaftbild noch anzurechnen ist.
Gudrun gab den Spielern noch Trainingsanweisungen mit auf den Weg, die sie zu Hause erarbeiten müssen.

Bild: Viel zu früh zum Zuschauen verdammt…
Bitte erwartet von mir keine Einzelkritik in diesem Bericht. Das ist eine Aufgabe von Mannschaft, Trainer und Jugendwart und wird in diesem Kreis auch behandelt werden.
Sicher – es haben alle Fehler gemacht, einschließlich Jugendwart. Ausgenommen von der Kritik ist Gudrun, die erst ab der EM zum Team gestoßen ist. Damit sollte es zunächst mal genug sein.
Ich hoffe, dass die Zusammenarbeit mit Gudrun als Trainerin die Mannschaft vorwärts bringen wird. Es liegt viel Arbeit vor uns.
Ergebnisse sind auf der Homepage des Schweizer Verbandes nachzulesen.

Bild: Der Europameister – Frankreich

Bild: Der Schußwettbewerb in der Halle von Martigny

Bild: Siegerehrung des tir de précission.

Bild: Vor dem Finale Spanien gegen Frankreich

Bild: Präsidenten unter sich…