Turnierwochenenden für Kaderspieler


Nachdem drei unserer WM-Spieler für Thailand in Bacharach vor wenigen Wochen einen guten Eindruck hinterlassen hatten (Patrick Abdelhak, Jan Garner, Martin Kuball), traten am vergangenen Wochenende Martin Kuball, Jan Garner und Jannik Schaake beim bisher auf deutschem Boden bestbesuchten Turnier an, dem Holstentorturnier in Travemünde bei Lübeck.
1.361 Spielerinnen und Spieler wurden am Samstag und Sonntag dort gezählt, bei perfekter Organisation und besten Spielbedingungen.
Die Lübecker, die seit Jahren Erfahrungen mit Großturnieren gesammelt haben – ihr Holstentorturnier ist berühmter denn je und zieht Spieler bis aus Madagaskar an, erreicht eine Qualität der Organisation, die sich mit jedem National Frankreichs wird messen können – hatten schon 2005 die Deutschen Triplette Meisterschaften und dieses Jahr den Nordseecup eindrucksvoll inszeniert.
Mit 376 Doublettes und 203 Triplettes wurden in Deutschland neue Rekordwerte erzielt.
Zeitgleich fanden Ligaspiele in Nordrhein-Westfalen statt, ein hochdotiertes Turnierwochenende in Warschau und der berühmte Grand Prix de Zürich, zu dem der DPV ebenfalls Spieler entsandte.
Martin, Jan und Jannik konnten eine überzeugende Leistung in Travemünde abliefern, indem sie als beste deutsche Spieler den Platz verließen. Nur im Finale gegen die französisch-portugiesische Kombination aus Hamburg, Hervé Dieu (der heuer arbeitsbedingt seinen Rückzug aus dem DPV-Kader erklärt hatte), Yvon LeKervern und Joao Fernandes unterlagen sie knapp im Finale.
Einen Platz höher beendeten Martin und Jan ihren Doublette-Auftritt, mit z.T. spektakulären Siegen gegen französische Topteams. Der Sieg der diesjährigen deutschen Doublettemeister kam nicht von ungefähr, hatten die Beiden in ihrem Zusammenspiel auch schon am Nordseecup zu überzeugen gewußt.
Die WM-Spieler für Pattaya
„Mit Jannik haben sie den Shootingstar 2006 Baden-Württembergs im Team, der mit seinen bisherigen, wenigen Jahren Bouleerfahrungen ein Talent mitbringt, das förmlich nach Förderung und Erfahrung bei Meisterschaften ruft. Jannik hatte im vergangenen Jahr in Baden-Württemberg beinahe Alles gewonnen, was es an Titeln im größten Landesfachverband zu gewinnen galt. Er ist von Allen der im Espoirs-C-Kader stehenden Spieler der Durchsetzungsfähigste.
Die Spielkultur von Patrick Abdelhak, dem deutschen Meister von 2002, der das Trio in Thailand ergänzt, ist beinahe einzigartig in Deutschland. Selten wird man einen kompakter ausgebildeten Allroundspieler wie ihn in Deutschland finden. Egal, ob auf Pointeur, Milieu oder Tireurposition, Patrick besticht auf jeder dieser Positionen mit seinen Qualitäten. Sollte es in Thailand einen extrem schweren Boden zu meistern geben, wäre Patrick für uns immer eine Bank. In nur zwei Jahren DPV-Kader hat sich der meist unauffällig spielende Patrick Abdelhak den Ruf erworben, in jedem Gelände die richtigen Kugeln spielen zu können.
Das Duo Martin und Jan haben in diesem Jahr bei Großereignissen zu überzeugen gewußt. Neben ihren spielerischen Qualitäten spielt der Faktor des gemeinsamen Auftretens eine erhebliche Rolle: Es scheint, dass, wenn Beide zusammen auftreten, sie noch ein paar Prozent mehr aus sich herausholen könnten.“
Beim Grand Prix de Zürich spielten zeitgleich zwei junge Nachwuchsteams für den DPV (Bericht von Jürgen Schrajer (DPV-Trainerbeauftragter)):
2 DPV-EspoirsTeams beim „38. Grand Prix International de Zurich“
Team 1
Hans-Joachim Neu (PF Saarbrücken)
Florian Korsch (1. BCP Bad Godesberg)
Till-Vincent Goetzke (TuRa Braunschweig)
Coach: Klaus-Dieter Wiebusch (DPV-Cheftrainer Espoirs)
Team 2
Micha Abdul (BC Landau)
Torsten Lay (BC Saarwellingen)
Andreas Wiebusch (BC Essingen)
Coach: Jürgen Schrajer (DPV-Trainerbeauftragter)
Nach Treffen am Freitag am Hauptbahnhof in Karlsruhe ging die gemeinsame Fahrt im Mannschaftsbus nach Zürich. Nach Ankunft im Hotel und Zimmerbelegung ging es direkt zum Boulodrome des PC Zürich auf die Josefswiese um noch am Abend mit allen Spielern beim „Supermêlée Semi-Nocturne“ als „Aufwärmturnier“ teilzunehmen.
Für dieses offene Turnier wurden 351 Teilnehmer gemeldet. Torsten Lay kam vom DPV-Espoirs-Team am weitesten und wurde mit einem fantastischen 12.Platz in diesem Turnier mit einem schönen Sachpreis belohnt. Nach der Siegerehrung um Mitternacht ging es erst einmal ins Hotel.
Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück direkt zur Einschreibung der „Tête à Tête Ouverture“. 142 Spieler waren gemeldet und unsere DPV-Espoirs freuten sich auf prominente internationale Spieler. Mit Teams aus Israel, Italien, Belgien, Niederlande, Slowenien, Litauen, USA, Grossbritannien, Spanien, Österreich, Schweiz und vielen Top-Teams aus Frankreich waren neben den Auswahlmannschaften aus Hessen, Saarland und Baden-Württemberg starke Gegner garantiert. Für zwei unserer Spieler ging der Wunsch nach prominenten Gegnern zwar in Erfüllung, aber für Torsten Lay war in der Zwischenrunde nach einem 8:13 gegen Jean-Marc Foyot und für Micha Abdul nach einem 8:13 gegen Zvonko Radnic mit dieser Niederlage der Weg ins ersehnte Finale zu Ende.
Nach Einschreibung startete um 14:00 Uhr der „38.Grand Prix International de Zurich“ mit 130 Tripletten. Es wurde in Poules gespielt in dem unsere 2.DPV-Espoirteam mit Abdul-Lay-Wiebusch leider schon in der Cadrage an einem starken französischen Team (kamen später bis ins ¼-Finale) scheiterte.
Die 1.DPV-Espoirteam mit Neu-Korsch-Goetzke machten es besser, überstand den Poule und deklassierten im 1/16-Finale sogar die aktuelle Nationalmannschaft von Österreich mit 13:3. Wie das Glück es so wollte traf man im 1/8-Finale auf das gleiche französische Team, das unsere 2.DPV-Espoirteam in der Cadrage geschlagen hat. Nach spannenden und durchweg offensiven Spiel musste man sich am Ende unglücklich mit 12:13 (nach einer vergebenen Chance mit „Schuss für Schluss“) geschlagen geben.
Das Ausscheiden gab unseren DPV-Espoirs jedenfalls die Möglichkeit am Abend auf dem „carré ďhonneur“ dem Team Foyot-Radnic-Puccinelli und anderen Spitzenspielern zuzusehen.
Am nächsten Morgen wurden mit den DPV-Espoirs Abdul-Lay, Wiebusch-Goetzke und Neu-Korsch drei Doublette-Teams gebildet und zum „37. Grand Prix International Doublettes“ gemeldet. Auch hier haben sich alle Teams bestens geschlagen und Micha Abdul und Torsten Lay kamen sogar bis ins 1/8-Finale. Hier mussten sie sich nach einem von beiden Seiten sehr offensiv geführten Spiel gegen das französische Team Alain Wetzel und Nicolas Dosser (6.Platz im Turnier) aus dem Elsaß geschlagen geben.
Es war 18:00 Uhr und es wurde auch Zeit für die Heimfahrt.
Diese Veranstaltung in Zürich hat unseren DPV-Espoirspielern nicht nur spielerisch einiges gebracht, sondern ihnen auch die Möglichkeit gegeben auf diesem europäischen Spitzenturnier internationale Kontakte herzustellen und die positive sportliche Entwicklung im DPV-Kadersport international zu präsentieren. Das Espoir-Team hat den Deutschen Pétanque Verband in Zürich bestens vertreten und eine hervorragende Visitenkarte hinterlassen.
Wir möchten uns beim Veranstalter und insbesondere bei Martin Winter vom PC Zürich bedanken, der unser Team jederzeit bestens betreut und gefördert hat.
Durch das Auftreten unserer DPV-Espoirs-Teams und deren teilweise beeindruckenden Spiele kam der nachdrückliche Wunsch des Veranstalters: “Bitte kommt im nächsten Jahr wieder!“