SWIO – Swedish Indoor Open

…von Klaus-Dieter Wiebusch

Die guten Verbindungen zum Schwedischen Petanque-Verband, die schon
über die gemeinsamen Wettkämpfe bei den Nordseecup-Veranstaltungen
über Jahre bestehen und vielfältige Diskussionen anläßlich der letzten
Weltmeisterschaften über zukünftige gemeinsame Aktivitäten sowohl im
Sportbereich als auch im Austausch von Trainingsmethoden und
Erfahrungen, haben uns die Möglichkeit gegeben, auf Einladung von Hasse
Hagberg an diesem großen Turnier in Skandinavien teilzunehmen.

Wir, die Spieler Sascha Wagner, Benjamin Lehmann, Zeki Engin und ich
trafen uns auf dem Flughafen von Kopenhagen um von dort aus mit dem
Zug nach Helsingborg weiterzureisen.
Untergebracht waren wir im Hotel Scandic Horisont, wo wir am frühen
Abend des 20. Februars herzlich von Hasse Hagberg, Lennart Rasmusson
und Lennart Gavelin empfangen wurden. Da viele Spieler hier wohnten,
ergaben sich noch angenehme Gespräche und Diskussionen.
Am Samstag morgen ging es dann mit dem Bus durch das leicht
verschneite Schonen, wie diese Gegend Südschwedens heißt, ins ca. 40 km
entfernte Höganäs.

Dort fanden wir eine wunderschöne, gut temperierte, fein ausgeschmückte
Boulehalle vor mit 20 bestens präparierten und gut bespielbaren Bahnen.
Wir hatten 3 schwedische Teams in der Gruppe, in der jeder gegen jeden
spielte. Die ersten beiden Begegnungen wurden gewonnen und wir waren
somit schon für die weiteren KO-Runden qualifiziert. Das 3.Gruppenspiel
verloren wir eigentlich unnötig zu 12, wobei diese Niederlage aber doch
den Hallo-Wach-Effekt hatte, den es manches Mal braucht.

Die erste Partie in der Ko-Runde gegen ein polnisches Team wurde rasch
mit 13 : 0 gewonnen, wobei der Frust der vorangegangenen Niederlage
abreagiert wurde.
Die nächste Runde brachte uns ein starkes schwedisches Team mit dem
ehemaligen WM-Teilnehmer Ekström sowie Marklund und Mans als
Gegner. Hier brachte uns beim Stande von 7 : 4 eine großartige
Legeleistung aller drei Spieler 6 Punkte und den hochverdienten Sieg.
Patrick Wiik, Jonas Jacobson und Fredrik Bäckmann hießen die Gegner in
der nächsten Runde, deren Sieger sich fürs Viertelfinale am Folgetag direkt
qualifizieren konnte, der Verlierer hätte noch zwei Begegnungen zu
bestreiten und zu gewinnen um den 5. Platz und damit auch den zweiten
Tag des Hauptturnieres zu erreichen.

Voll konzentriert gingen wir in diese Partie, die letztlich über 13
Aufnahmen ging und nach spannendem Verlauf mit wechselnden
Führungen mit einem 13 : 11 verdient gewonnen wurde.
Große Anerkennung und Lob von den fairen und starken Gegnern sowie
den zahlreichen Zuschauern gab es für unser junges Team und man war
sich einig, daß dies eine der besten Partien dieses Tages war.
Scoreverlauf: 2:0, 2:2, 3:2, 3:3, 3:6, 3:7, 5:7, 5:8, 9:8(!), 9:10, 12:10,
12:11, 13:11.
Damit war das erste Ziel erreicht, wir waren direkt ins Viertelfinale des
Hauptturniers, zu dem 116 Mannschaften angetreten waren, eingezogen.
Am Sonntag, 9:00 Uhr traten wir dann im Viertelfinale gegen das
schwedische Damennationalteam ( ohne Jessica Johansson ) an.
Die Halle in Helsingborg war ebenfalls aufs Beste präpariert , das Terrain
aber von völlig anderer Beschaffenheit als am Vortag.
Wir waren darauf vorbereitet und schon eine Stunde früher in der Halle um
uns einzuspielen. Es war uns klar, daß wir hier völlig anders spielen
mußten als in Höganäs – vor allem legetechnisch war es eine große
Umstellung.
Trotzdem gingen wir zuversichtlich in die Partie die zunächst sehr
ausgeglichen verlief. Langsam gewannen die Schwedinnen dann doch
Vorteile, die sie ausbauten. Durch solide Legeleistungen und fast
fehlerfreies Spiel gewannen die Damen letztlich verdient mit 13 : 7.
Dieses Damenteam besiegte dann im Halbfinale unsere starken Gegner um
Patrick Wiik, die sich als fünfte für das Viertelfinale noch qualifiziert
hatten , mit 13 : 2 .

Im Finale hatten sie gegen das favorisierte Team Jessica Johansson, Kristian Lilja und Joachim Andersson dann keine Chance und verloren 3 : 13.
Es bleibt festzuhalten, daß sich auf dem Podium genau die drei
Mannschaften befanden, die auch die Vorrunde in dieser Halle bestritten
hatten, sodaß das Terrain, bzw. die Umstellung auf das Terrain schon eine
gewisse Rolle gespielt hat.
Nach dem Viertelfinale hatten die Veranstalter einen Tir de precision- Wettbewerb vorgesehen, an dem von jedem Team des Viertelfinales ein
Spieler teilnehmen konnte.

Unsere Mannschaft hatte sich auf Benjamin Lehmann als Teilnehmer
geeinigt und Benny hat das Vertrauen seiner Mitspieler und natürlich auch
meines voll gerechtfertigt.
Auf dem Terrain waren nur wirklich direkte Eisenschüsse erfolgreich.Mit
dem drittbesten Ergebnis von 31 erreichte Benny das Halbfinale.
Gegen Patrick Wiik setzte er sich mit 41 : 34 durch und traf im Finale auf
den Schweden Björn Ivarsson.
Mit offensichtlich etwas zu großem Respekt startete Benny etwas
unglücklich in dieses Finale, geriet in Rückstand und konnte diesen nicht
mehr wettmachen. So unterlag er 23 : 37, kann aber sehr stolz auf sein
Abschneiden sein.

Ein weiteres mal nach der WM in Dakar, hat er seine großen Qualitäten in
dieser Wettkampfform prüfen und beweisen können. Dieser Wettbewerb
wird ihn und das Turnier insgesamt, das ganze Team, weiterbringen.
Mit der Teilnahme an diesem stark besetzten Turnier ergab sich eine
wertvolle Möglichkeit der Vorbereitung zur EM-Qualifikation am
21./22.3. in Düsseldorf.

Auch im Namen der Spieler bedanke ich mich bei allen Verantwortlichen
des schwedischen Verbandes und den Organisatoren sowie den Sponsoren
für das tolle Erlebnis und den herzlichen Empfang sowie die große
Gastfreundschaft. Besonderen Dank an Hasse Hagberg, Lennart
Rasmusson, Lennart Gavelin und Linea Svenson, die uns toll betreut und
aufgenommen haben.
Ich persönlich bedanke mich an dieser Stelle bei meinen drei Spielern
Benny, Zeki und Sascha für ihr sportliches Auftreten – auch außerhalb der Spiele – und ihr tolles Abschneiden. Ich bin stolz auf euch und freue mich
auf die weiteren sportlichen Aufgaben, die wir noch vor uns haben.
Danke an dieser Stelle auch ganz besonders an Alex Bauer, durch dessen
Kontakte diese Einladung erst zustande kam. Dank auch, lieber Alex, für
all die Arbeit im und um die verschiedenen Kader, die du immer positiv
begleitet und für die du dich immer eingesetzt hast.
Unsere gemeinsame Arbeit hat immer Spaß gemacht auch wenn es nicht
immer leicht und auch nicht immer so erfolgreich war wie gewünscht. Du
hast eine Entwicklung in der Kaderarbeit angestoßen, die es fortzusetzen
gilt. Ich weiß, daß du auch zukünftig die sportliche Entwicklung „ deiner „
Spieler mitverfolgen wirst. Machs gut, Alex.