EM Jugend Montauban – Final-Tag

Siegerehrung und Abschlussgala


Der neue strahlende Europameister der Jugend kommt aus Spanien. Fünfmal seit 1998 hieß die Finalbegegnung Spanien gegen Frankreich. Jetzt ist Frankreich das erste Mal der Verlierer. 


Die Medaillenränge. Bronze für Schweden und Italien (vorne und links), Silber für die Franzosen (rechts) und Gold für den neuen Meister Spanien.

Manuel Strokosch erhält die Medaille umgehängt vom CEP Präsidenten Flemming Jensin für seinen 5. Platz im Schießen. Gratulation nochmals.

Noch einmal im Blitzlichtgewitter. Unser Team bei der Siegerehrung am Abend: Simon Striegel, Moritz Rosik, Tehina Anania, Manuel Strokosch, Raymund Meier, Miguel Casado und Gudrun Deterding.
Das Finale
Spanien schenkt den Franzosen nichts. Punkt für Punkt muss hart erkämpft werden. Im Augenblick steht es 6:4 für die Franzosen und es ist erstaunlich still rund ums Terrain. Das ist immer ein Zeichen, dass Gefahr für les Bleus im Verzug ist. Die Spanier holen auf, 6 beide, dann eine starke Aufnahme mit 4 Punkten: 10:6 für Spanien. Spanien 15 /6, ein Loch von Mendy, noch ein Loch, Aufregung um mich rum, einer sagt, tu peux mettre le resultat 13 à 6. Schaun mer mal. Die erste Legekugel 120 zu lang. Sauschuss ist Pflicht. Applaus zur Aufmunterung für Gueven, zu kurz und dann knapp vorbei. Die letzte 35/5. Der kleine spanische Tireur Manuel geht in Kreis, Carreu sur place. Es wäre jetzt Pflicht Spanien zu gratulieren, die beste französische Kugel so weit hinten. 25/2 – Spanien ist Europameister – und das in Frankreich. Ein langer steiniger Weg liegt hinter dem Team. Und für  uns ein kleiner Trost für die ersten beiden Niederlagen – sie waren gegen den neuen Europameister und den Drittplatzierten mit dem Europameister im Tir.

Zum Finale ist der Sportbürgermeister von Montauban eingetroffen und wird hier gerade vom französischen Präsidenten begrüßt.

Danach wieder die Präsentation der Teams und das Teamfoto.

Der Präsident hat die Ehre oder Aufgabe, mit dem Cochonnet-Wurf das Finale zu eröffnen.

Jeder Zuschauer versucht ein möglichst gutes Sichtfeld zu haben. Drei aus unserer Delegation haben Logenplätze.
Während der Mittagspause wurde der Platz umgebaut. Es gibt jetzt nur noch eine große Fläche mit rund 500 Zuschauern ringsum. In der Mitte vor der Tribüne läuft jetzt das Finale Tschechien gegen Dänemark, links und rechts davon spielen Italien gegen Spanien und vorne Schweden gegen Frankreich. Gerne würden wir etwas von der Sonne zuviel nach Dresden zur DM schicken! Schweden legt besser wie Gueven, dann zwei Löcher von Mendy und Treffer des Milieus. Schweden legt zu kurz, die nächste Kommt. Wieder ein Loch. Die letzte von Gueven 20 vor die Sau. Schweden noch 3 Kugeln, Alexander zu kurz – Loch – dann ein Treffer. Jetzt die Sau ziehen für Schluss! Es klappt, aber ein paar cm zu wenig. Aufatmen im weiten Rund. 12:8 für Schweden. Schweden 25/2, Streifschuss, dann gut gelegt. Der schedische Europameister  im Schießen zeigt Nerven, Loch und noch ein Loch. Der Arm will nicht mehr hoch. Wer kennt das nicht? Der Milieu verteidigt mit einem Devant, aber kein Problem für Gueven.Nochmals 20 cm vor die Französische, wieder schöner Treffer. Gueven noch eine zum Legen, 10:12. Die Franzosen gehen auf 6,5 Meter. Von der letzten Aufnahme habe ich leider nichts gesehen, weil direkt vor der Einschreibung gespielt wurde.

Aber Frankreich hat irgendwie 13:12 gewonnen und ist im Finale wieder einmal gegen Spanien, wie fast immer.

Die Präsentation ist bei internationalen Events immer sehr wichtig zur Einstimmung des Publikums und Würdigung der Spieler, die sich bis in die Spitze vorgearbeitet haben.

Vor dem Abschreiten der Spielerfront neben mir Flemming Jensin, CEP-Präsident, Alain Cantarutti, Präsident der FFPJP, Laurent Rougier, Präsident des Ausrichtervereins. Oben bei der Einschreibung haben die ersten Ehrengäste Platz genommen.

Die beiden Teams des Finales vom Europapark: Hinten Tschechien, vorne Dänemark.

Die obligatorische Aufnahme vor dem Spiel Frankreich gegen Schweden. Unten rechts Alexander Norin, der frischgebackenen Europameister. Im Team der Franzosen wieder zwei aus der Familie Rocher, Mendy ganz links und Gueven ganz rechts.
Derzeit steht es bei Frankreich Schweden 6:6. Dann legt Schweden 4 nach. Die Arena wird dann immer ganz still, bei jeden Treffer der Franzosen dagegen ein Höllenspektakel. Die Schweden spielen ganz cool und clever, mit tollen Schüssen und solider Legearbeit. Die nächste Aufnahme geht an Frankreich. 8:6 aus Sicht der Franzosen.

Italien in Blau hinten Spanien wie gewohnt in dunkelblau mit den Landesfarben als Blickfang. Die Jungs von der Iberischen Halbinsel hatten ihren Wunschgegener gezogen und siegten mit 13:0.
10. Aufnahme
Italien geht auf 6 Meter, die erste100/2, Simon auch hinten 60/11. Italien 20/2, Manuel ein zögerlicher, kurzer Schuss, die Kugel hüpft drüber. Simon gerade davor, 5cm schlechter. Jetzt ein Schrei Jawohlll!, Treffer von Manuel. Italien holt Punkt zurück. Moritz etwas zu lang hinten rechts. Die letzte gute wird entfernt, Italien legt zu, das Spiel ist aus.
9:13.
Enttäuschung bei den Jungs. Die Umstellung von Lang auf kurz hat bei uns nicht so gut geklappt wie beim Gegner. Dann kommt noch ein Quentchen Glück dazu und beim Stand von 9:10 darf kein Fehler passieren. Schade. Aber ich kann unserer Delegation bescheinigen, dass sie ein hervorragendes Bild abgegeben hat. Konsequenter Auftritt auf dem Platz, Präsenz gezeigt, gekämpft um jeden Punkt. Und vor allem, das Team bestand aus allen vier Spielern, keine unnötigen Rivalitäten und gute Zusammenarbeit mit der Trainerin. Der Schritt aufs Treppchen war sehr nahe. Die großen 3, die parallel spielen, haben ebenfalls hart zu kämfen. Schweden dominierte lange Zeit gegen Frankreich 2. Frankreich 1 hat sein Spiel eben mit 13.5 beendet gegen Belgien, Monaco:Spanien Endstandk 10:13. Schweden immer noch 11:7 vorne, das Spiel läuft jetzt schn 2 Stunden. Schweden gewinnt 13:7, nachdem die letze Aufnahme 3 Sauschüsse nicht gelungen sind. Riesenenttäuschung beim Gastgeber, versteckte Freude bei vielen anderen.
9. Aufnahme
Simon 100/6, Italien 60;7. Dann wieder klasse 30/7 von Simon. Italien 55/8. Treffer von Italien, Moritz holt wieder den Punkt 30/9. Schöner Schuss von Italien. Dann verspringt Moritz die zweite Kugel. Manuel sehr konzentriert aber gut 5 cm zu kurz. Die letzte macht den Punkt, gut 40 cm hinten links. Italien misst. Italien schießt für zwei, Loch – allez Diego! – und Treffer. 9:10
8. Aufnahme
Wieder fast 10 Meter. Italie 100/1, Simon 5/3, sehr gut. Schuss von Italien, nur berührt unsere Kugel jetzt 15/2. Italien 10 cm davor, Schuss und Loch, noch ein Loch, 120 zu kurz dann die nächste und 60 davor. Italien ist leer. Simon viel zu kurz, Moritz bleibt an der italienischen hängen, dann etwas zu lang. Manuel holt Punkt, super gespielt (sagt Gudrun), Die letzte eine Sicherheitskugel.
9:8
7. Aufnahme
Simon 30/6, sehr gut. Italien 110/6, dann 20/3. Arbeit für Manuel. Ich habe leider nichts mehr gesehen, weil ich über die Anlage der Spielfelder für die Finalrunde zu diskutieren hatte. Applaus für Manuel  Italien mit der vorletzten 20/8. Moritz knapp links vorbei, nie nächst drüber. Schade.  Beratung.Simon hat noch eine Kugel. Scuss, die Sau bewegt sich nach hinten, zwei Punkte für Italien. Bitter.
7:8
6. Aufnahme
Italien 80/12, Simon 30/12 – sehr lange Distanz. Italien 110/6. Italien 140/2, nächste 45/4, dann 60/11. Die letzte wieder super 15/9. Allez Chef höre ich alle. Carreau von Manuel! Simon auf 4.Position. Moritz bleibt hängen an einer italienischen Kugel. Gudrun gibt Anweisung, von rechts zu spielen. Die dritte Punkt ist da – nein beim Messen reicht sie nicht ganz. Manuel punktet.
7:6
5. Aufnahme
Simon 35/2, Italien 5/3. Fast sur place von Manuel – 20/2!  Italien etwas zu lang und ein Loch. Dann schöne Kugle 15/5. Manuel im Kreis – Loch. Beratung bei Gudrun. Wegen Kontergefahr wird gelegt. Simons zweite leider 1 m hinten. Moritz möchte auf die Kugel spielen, aber auch zu lang. Die letzte super 25/6. Schlechte ∆ugel von talien. Die letzte kommt auch nicht.
4:6
4. Aufnahme
Italien zu kurz, Simon holt den Punkt. Italien wieder zu kurz. Schöne Portée, aber zu lang und die nächste zu kurz. Noch zwei Kugeln. Die nächste zu weit links, 5 Kugeln gezogen – auch die 6. zu kurz. Jungs das ist die Chance zum Ausgleich.  Simon mit dem zweiten, Moritz Punkt. Dann etwas zu lang. Manuel zu kurz und noch kürzer – leider nur 3 Punkte.
4:5
Deutschland geht in der ersten Aufnahme mit 1:0 in Führung. Aber in der nächste Aufnahme kommen die Italiener, 3:1.

Die Viertelfinalrunde ist angepfiffen. Die Tribüne ist jetzt schon randvoll. Eine letzte Motivationsrunde und dann kann es losgehen.

Interessierte Eltern am Spielfeldrand in Diskussion, Die Mama von Tehina und der Papa von Simon sind nach Montauban gereist.
 
Es ist 8:30 Uhr und soeben wurde durch den Schiedsrichter die Viertelfinalrunde des Nationencups angepfiffen.

Das Terrain liegt in einem großen Park und langsam weichen die langen Schatten der Bäume von den Plätzen. Wenn die Sonne wieder höher steigt, haben wir heutesicher wieder rund 35 Grad. Jetzt, am frühen Morgen, ist es fast noch kalt. Die Zurnierleitung ist, wie in Frankreich bei solchen events üblich, auf einem Podium – einem LKW Anhänger  installiert. Wenig Platz im Vergleich zur letzten Woche in Slowenien. Um mich herum, auch ein großer Unterschied, immer ein Riesentrubel französischer Funktionäre, Präsidenten aller möglichen Verbände und Institutionen und vor allem der FFPJP. Es ist hektisch und laut, auch schon um diese Zeit. Der Platz ist zweigeteilt, jeweils 6 Plätze links und rechts von der Turnierleitung aus gesehen. Links wird heute der nationencup gespielt, rechts die Europameisterschaft, denn auf dieser Seite ist die große Tribüne aufgebaut. Noch ist sie ganz leer, denn die Franzosen interessieren sich nur für Ihre Teams, und die spielen beide in der EM, die um 10 Uhr beginnt. Das war gestern eine Riesenenttäuschung, dass der französische Tireur Jérémy Sans im Viertelfinale dem Italiener unterlag. Heute im Hotel beim Frühstück fragte der Kellner einen Schiedsrichter nach dem Ergebnis von gestern Abend. Dieser erklärte, dass nur "Nordeuropa" das Finale gespielt hat, ohne Frankreich. Die Antwort des Kellner, ein lautes "Merde".
Unsere Jungs sitzen jetzt noch beim Frühstück. Ich muss mich korriigieren, denn gerade kommen sie in einer Reihe anmarschiert. Und schon sind sie wieder am Trainieren. Bei mir ist jetzt Raymund, der die Marschrichtung für heute erklären wird: „Die Marschrichtung für heute heißt, das Viertelfinalpiel gegen Italien von Anfang an voll konzentriert und mit Siegeswillen anzugehen. Unsere Jungs haben gestern bewiesen, dass sie dazu in der Lage sind. Alles andere wird in den Hintergrund geschoben.”
Alle Fotos: Sukjai Eschbach.