Göteborg in Wort und Bild

Die Europameisterschaft in Göteborg ist zu Ende. Ein 5. Platz für unser Team mit Sönke Backens, Steffen Kleemann, Benny Lehmann und Sascha Koch – herzlichen Glückwunsch. Die Qualifikation ist damit im ersten Anlauf geschafft. Auch dazu mein Glückwunsch an die ganze Delegation.

Wieder war der Schritt in die Medaillenränge möglich, wieder fehlte quasi eine konsequente Kugel: beim 6:0 ein Schuss für 3 oder 4 und das hätte Monaco nicht aufgebaut, aber leider ein Loch – beim Stand von 7:10 ist die Möglichkeit zum Ausgleich, aber nur eine Kugel macht einen Punkt, zwei erreichen nicht das Ziel.
Da ja alle über Internet-TV zusehen konnten und Jürgen Hatzenbühler mit seinen Live-Ticker top-aktuel berichtete, möchte ich hier nicht mehr auf die einzelnen Spiele eingehen. Fakt ist, dass sich Deutschland in Europa unter den letzten 8 langsam etabliert und dass unser neuer Nationaltrainer Klaus-Dieter Wiebusch die Arbeit von Daniel Voisin hervorragen fortsetzt. Dem ganzen Team von meiner Seite aus ein großes Dankeschön für das Auftreten auf dieser EM.
Ich selbst hatte leider nicht die Zeit, während meiner Turnierleitung auch noch zu berichten oder Bilder ins Netz zu stellen. Das möchte ich hier nachholen und zusätzlich mit einer Bildergalerie von meiner Frau Sukjai zur 2. EM Herren in Göteburg.

Donnerstag, 8:45 – wir besteigen die Maschine, die uns nach Göteborg bringen wird.

Die erste Kugel, die wir in Schweden sehen, ist die von der SKF-Niederlassung

Dann bringt uns der Bus vom Flughafen Landvetter zur Swenska Mässan, hier also werden wir die nächsten 3 Tage verbringen.

Bevor es losgehen kann, hat jede Organisation die Akkredition gesetzt.

Wir trauen unseren Augen nicht. Es ist Donnerstag 14 Uhr und unten beginnen die Schweden den Platz in der Messehalle herzurichten. Ein ungutes Gefühl macht sich breit, Gedanken an Strand und Plastikkugeln in Rot und Grün und Gelb und Blau. Aber das war ein Vorurteil, die Schweden haben die ganze Nacht über den Platz hervorragend präpariert.

Um 15 Uhr war erst einmal der Congress Européen. Jürgen ist Chef der Delegation und Helfer am PC.

Über den Kongress werde ich separat berichten. Mit Spannung erwartet wurde dabei am Ende die Auslosung für die EM. 8 Teams waren gesetzt, Frankreich als Titelverteidiger durfte zuerst ziehen.

Freitagmorgen 9:00 Uhr, die Eröffnung der EM. Die Sambatrommeln der Gruppe Cansana machen auch den letzten Langschläfer munter.

Nach France kommt Germany, nach Michel Loy kommt Slönke Backens als Fahnenträger für unser Team.

Der Sprecher konnte einem leid tun. Der Einmarsch war einfach schneller als er reden konnte. Zum Schluss legte er seine Papiere auf den Boden und rasselte seinen Text runter.

Ein farbenfrohes Bild – die Nationen und ihre Flaggen.

Begrüßung durch den Bürgermeister der Stadt Gothenburg und …

… dann ist es endlich so weit. Die Spieler dürfen sich einspielen und warten auf den großen Moment.

Im zweiten Spiel trifft Deutschland auf Schotland – nach Norwegen auch kein Problem.

Dritter Gegner ist Spanien. Für die Leute vom Internet TV ist diese Begegnung die Top-Partie der Runde und Deutschland spielt auf Platz 1. Hier wird Sönke gerade verkabelt, damit auch der Ton nicht zu kurz kommt.

Auch Klaus-Dieter Wiebusch muss vor dem Spiel dem Kamerateam Rede und Antwort geben.

Nach der Freirunde dann das entscheidende Spiel gegen die Ukraine, rot gegen rot – und unsere Roten haben klar gewonnen. Die Quali ist geschafft, Platz 2 in Gruppe H.

Übrigens haben sich alle 8 gesetzten Teams in ihren Gruppen klar durchgesetzt. In jedem Poule sind jetzt zwei ertse und zwei zweite Plätze aus der Vorrunde. In unserem Poule sind das Italien und die Schweiz, aber auch der zweite Gruppenzweite Estland war 2009 in Nizza auf Platz 5.

Hier einmal ein Blick auf die Halle mit ihren 18 Bahnen.

Nach der Niederlage gegen Italien begegnen sich die beiden Verlierer der ersten Poulerunde: Estland und Deutschland. Aber unser Team lies sich nicht die Butter vom Brot nehmen und durfte in die Barrage gegen die Schweiz. Bei den Schweizern sind bestimmt Erinnerungen an Bellerive hochgekommen. Deutschland spielte wieder ein hervorragendes Spiel und war damit im Achtelfinale.

Frederik Dahlén war unser großer Spezialist für schnelle und gute IT-Lösungen bei der Turnierleitung. Für das Schießen bastelte er in kürzerster Zeit eine elektronische Spielstandsanzeig.

Star in der Manege war eindeutig Dylan Rocher. In der Vorrunde auf Platz eins und am Ende gar mit neuem Europa-Rekord.

Das Ergebnis der beiden Halbfinalspiele.

Nach zwei ungleichen Halbfinalspielen dann ein hochklassiges Finale, das Dylan gegen Hugo Dores aus Portugal mit 61 zu 32 klar für sich entschied.

Sonntagmorgen, Viertelfinale gegen Monaco. Noch sind alle guter Dinge. Aber es hat am Ende nicht gereicht.

Auslosung der Halbfinalbegegnungen. Voller Spannunmg schauen die 4 Coaches von Italien, Frankreich, Spanien und Monaco auf die blauen Cochonets – A gegen B und C gegen D, oder anders gesagt Monako gegen Spanien, Italen gegen Frankreich.

Monako gegen Spanien am Ende 13:12.

Frankreich Italien 13:8 für den Titelverteidiger

Sönke kann zu dieser Zeit nur noch mit der Kamera mitwirken.

Geschafft! Freude beim Anhang auf den Rängen und Erleichterung auf dem Platz. Frankreich bei der zweiten EM zum zweiten Mal Europameister.

Die Ergebnisse der beiden Finalspiele.

Die Trikots sind gewechselt – zur Siegerehrung geht es mit den neuen Meistertrikots.

Die Teams mit Pokalen und Medaillen auf dem Treppchen. Zu gerne hätte ich auch die Farben Shwarz-Rot-Gold hier gesehen.

We are the Champios!

Ein letzter Blick zurück auf Messehalle und Hotel Gotha Towers. Der Bus bringt uns zum Flughafen, die Maschine kommt 20 Minuten später, auf die Koffer in Frankfurt müssen wir eine Stunde warten. Es ist kurz vor 17 Uhr als ich todmüde zu Hause ankomme. Es war meine letzte EM als Turnierleiter, für unser Team geht es weiter und ich denke, weiter bergan.

Dass Göteborg neben der EM noch eine ganze Menge zu bieten hat, davon haben wir (leider) nichts mitbekommen. So war z.B. gleichzeitig „The Gothenburg Culture Festival” (16.–21. August) mit Ballet und Karneval, Straßentheater und  Symphonieorchester, Jazz, Film und Feuerwerk, Hip-Hop und schwedischen Dance-Bands und Zirkus, Design und Poesie, Museen und Märkte, mit Künstlern aus aller Welt und lokalen Bands.

Aber Göteborg ist auch eine Arbeiterstadt (Volvo, SKF) und eine Hafenstadt. Hier mischen sich Maloche und internationale Handelskultur. Göteborg ist umtriebig. Das erkennt man nicht zuletzt daran, dass in schwedens zweitgrößter Stadt große Messen, große Kongresse, große Sportereignisse und große Konzerte stattfinden.

Jürgen Hatzenbühler hat sich am Sonntag in der Mittagspause die Zeit genommen, auch mal einen Blick über den Messekomplex hinaus auf die Stadt zu werfen und hat mir diese Fotos zur Verfügung gestellt.