WM-Jugend 2013 in Montauban (F)

Das erste Spiel gegen Slowakei wurde von uns mit ein paar Schönheitsfehlern, die vieleicht vermeidbar, aber nicht weiter beunruhigend waren, erwartungsgemäß gewonnen. Souverän gewonnen – trotz dem Endergebnis 13:5.

„Erwartungsgemäß“ aber auch nur auf dem Papier: Jeder, der sich damit befasst, kennt die Schwierigkeiten, die ein klarer Favorit gegen einen „deutlich“ schwächeren Gegner haben kann, wenn eigentlich nur der Favorit etwas zu verlieren hat und der Schwächere damit völlig unbeschwert aufspielen kann.

Die Jungs haben von Beginn an ganz deutliche Zeichen gesetzt, indem Simon die erste Kugel der WM in Linie vor das Cochonnet gesetzt und Luis mit seiner ersten Schusskugel nach einer Konterkugel der Slowaken mit einem carreau sur place aufgeräumt hat. Auch die Legekugeln von André als Milieu kamen immer zwingend. In die Länge zog das Spiel unter anderem, dass bei unseren Schüssen 2mal und auch bei Schüssen der Slowaken das Cochonnet den Platz verlies.

Nichts-desto-trotz ging das Spiel letztendlich durch die konsequent offensive Spielweise verdient an uns.

Beim 2. Spiel gegen Thailand B (wobei hier A und B nicht der Spielstärke der beiden Thailändischen Teams entsprechend zu werten ist – ob von Thailand taktisch so gewollt oder nicht) war das Niveau schon ein ganz anderes, wie gegen Slowakei: Wieder die, für mich, jedesmal erschreckend emotionslos wirkende Spielweise der Thailänder, bei der sie völlig sachlich und mit einer absoluten Präzision ihr Spiel aufziehen. Wie schon bei dem WM-Endspiel 2011, konnten wir schießen oder legen wie wir wollten: Thailand hatte irgendwie immer eine Kugel mehr als wir – zumindest hatte man das Gefühl, als ob es so wäre! 0:1, 0:2, 0:4  – es kam mir beinahe vor wie eine Neuauflage von 2011 – ein Déjà-vu. Dann haben wir allerdings die Taktik völlig umgestellt und ihr Spiel aufgenommen – ebenso mit Legekugeln, statt mit Schusskugeln das Spiel für uns angenommen: 3:4, 5:4, 6:4, 6:6, 7:6, 7:8, 8:8. So hat sich ein Spiel auf höchstem Niveau entwickelt, das wir allerdings dann schlussendlich leider nach Ablauf des Zeitlimits mit 8:9 abgeben mussten.

Auch wenn der Energieaufwand für uns nicht belohnt wurde, war hier die Leistung schon genau so, wie wir es uns für den weiteren Verlauf der WM wünschen würden. Inwieweit die Jungs diese Leistung konstant halten können, wird sich morgen im 3. Spiel gegen Israel zeigen: Wieder ein vermeintlich leichter (machbarer) Gegner, …!

 

André, der beim ersten Qualifikations-Durchgang des Concours de Tir de Précision 27 Punkte erreichen konnte, hatte sich damit für die Zwischenrunde qualifiziert.

Leider hatte sich der Zeitplan des Wettbewerbs derart verzögert, dass schließlich André erst kurz vor 23 Uhr zum Einsatz kam – und hier leider nicht zu seiner üblichen Stärke finden konnte (die Uhrzeit soll allerdings nicht als Ausrede dienen – es sollte heute einfach nicht sein!). Mit nur 16 Punkten konnte er sich nicht für die Finalrunden anbieten.

Also geht es für uns ohne Doppelbelastung bei den WM-Team-Spielen weiter (alles „Negative“ hat auch seine positiven Gesichtspunkte).

 

Um 7 Uhr werden wir frühstücken, um 7.30 Uhr fahren wir vom Hotel los, um uns um 7.45 Uhr auf dem Platz einspielen und einstimmen zu können:

Um 8.30 Uhr beginnt für uns das Spiel gegen Israel!

Drückt uns weiter die Daumen!
Bernd Wormer (Bundestrainer Jugend)