Der Finale-Tag

Achtelfinale Deutschland : Schweiz 0:13 

Es ist Sonntagmorgen 8 Uhr und es ist angepfiffen. Das Pétanqueleben kann ganz schön hart sein. Wir mussten gerade nochmals das Feld wechseln, weil die Schweiz dagegen protestierte, dass die Turnierleitung auf das Feld schickte, das wir gestern zuletzt bespielten.
1. Aufnahme
Die Schweiz mit Philippe Basting eröffnet auf 9 m 90/9. Jens 95/1, die nächste 100/6. Das fängt nicht gut an. Sascha 25/2. Didier Senergues entfern sicher. Sascha Biberon, beim Treffer von Didier springt die Sau nach hinten zu unserer langen Kugel. Basting holt den Punkt 90/9. Benny muss legen, gemeinsam mit Sascha sucht er einen Weg über das Bollwerk. Zu stark, im Aus. Die zweite 60/6 auf gut 14 m eine tolle Kugel. Joseph Molinas befördert sie sofort ins Aus. Punkt wieder bei der Schweiz, Molinas nochmals gekonnt: 0:2.
2. Aufnahme
Klar der Chef im Ring bei der Schweiz ist Molinas. Er wirft die Sau, sagt was gemacht wird und ist äußerst präsent auf dem Platz. Basting 70/2, Jens bereitet sein Donné vor,140/7 und 60/4. Molinas gibt wieder Anweisungen und planiert kräftig, es hilft,50/7. Benny entfernt. Nach Diskussion mit dem Coach legt Molinas, 10/1 und bewegt ein wenig die Sau, aber es bleibt bei einem Punkt. Benny Palet 50/10. Molinas 55/7. Die Schweizer würden gerne die Kugel reinmessen, aber das hilft nicht. ‚Allez, fait me plaisir‘ ermuntert Molinas Senergues zum Schuss, aber ein Loch. Meinem Eindruck nach setzt Molinas die beiden anderen sehr unter Druck. Die letzte Kugel macht den Punkt 30/12, ein Loch von Sascha, Beton und Izmir-Sprung, Noch ein Loch. Schade, diese Aufnahme hatte das Potential für 3 –4 Punkte. 0:3
3. Aufnahme
Basting ist warm, 40/6, ein Fall für Benny. Palet 100/2. Molinas hält den Fuß hin für das Donné, wieder 40/6, wieder Benny, super, 15/6 bleibt er. Senergues genau so gut. Die Kugel jetzt 15/3. Sascha wieder ein Loch, er geht nochmals in den Kreis, diesmal toll, er bleibt 30/2. Molinas 20/2. Jens muss schießen, Nur andedoppst und beide Kugeln 10 cm verschoben. Seine, unsere, letzte 40/10. Molinas Punkt 2, und der Tireur  glücklicherweise zu lang. 0:5
4. Aufnahme
Wenn unser Team jetzt nicht ganz schnell aufwacht, ist die WM vorbei! Basting 40/9, Jens 50/12. Wieder muss unser Schiesser ran an Stelle des gegnerischen. Und dann kommt, was kommen muss in diesen Situationen, das erste Loch von Benny. Noch ein Schuss, selbes Loch. Ich könnte jetzt eine Vorhersage machen, aber ich halte mich zurück. Wer ein wenig von Körpersprache versteht, kann vieles sehen. Die Bank reagiert auch. Mahmut wärmt sich auf. Jens 50/6 Sascha 20/5, Senergues Treffer und Palet auf 50/8. Sascha wieder super 25/8 mit Gefahr für Konter. Molinas misst, will es genau wissen, ob ein Schuss drin ist. Er befiehlt Angriff, Schöner Treffer mit vielen schweizer Bravos. Der Coach ruft sie zu sich. Molinas schiesst, zwei Kugeln gehen, welche ist unmöglich zu sehen, noch ein Treffer und Basting schiesst für 4 oder 5, trifft aber nicht voll und verbessert unsere Kugel zum 0:7
5. Aufnahme
Mahmut ist für Jens im Spiel. Basting Biberon. Benny drüber, Selbes Loch. Mahmut, vielleicht geht die Sau ins Aus, links vorbei, dann links vorbei. Dieses Spiel ist gelaufen. Schuss von Sascha – wenn er nicht klappt ist fertig. Zu kurz. 5 Löcher in Folge. Noch ein Schuss, damit die Schweiz nur 5 Punkte machen kann. Noch ein Loch. Aus. Fanny. WM vorbei und 9. Platz.
Diesen Abschied haben unsere Jungs nicht verdient. Auch wenn die Spiele gestern viel Kraft gekostet haben, hatte ich die Hoffnung, gegen die Schweiz bestehen zu können. Lassen wir das Ereignis sich ein paar Stunden setzen, dann werden wir in aller Ruhe analysieren. 

Die Schweiz ist das einzige Team, das in dieser WM bisher einen Sieg gegen Frankreich schaffte: im ersten Spiel sehr deutlich 13:4 gewonnen. Es folgten Sieg über Madagaskar und Estland und Niederlagen gegen Portugal und Finland in der Vorrunde. Sie setzten sich dann im Poule durch gegen Thailand und Elfenbeinküste. Mit dem Franzosen Joseph Molinas (neben Daniel Voisin) haben sie eine große Verstärkung erhalten. 
Der Bouletag beginnt jeden Morgen mit einem 15-minütigen Aufwach-Fußmarsch zur Halle, mittags den selben Weg zurück und anschließen der Verdauungsspaziergang zurück zur Halle. Am späten Abend  dann durch den hell erleuchteten Park der Rückweg ins Hotel zum Abendessen und dann eventuell nochmals in die Halle und zurück zur Nachtschicht.

Unsere Hotels liegen in Seitenstraßen dieser belebten "Stadtautobahn" – zumindest was das Tempo der vorbei rauschenden Busse und Taxis betrifft.

Am Ende der Straße ein rund 100 Meter großer mehrspuriger Kreisverkehr, in den 8 Straßen einmünden. Trotz Ampeln ist es immer ein kleines Abenteuer, die Straßen zu überqueren.

In der Mitte des Kreiseln ein großer Brunnen mir ebenfalls riesiger Weltkugel. Im Hintergrund der Eingang zum Freizeit-, Sport- und Messepark.

Die Werbung für die WM ist überall zu sehen. Rund 300 Meter vor der Halle dann das letzte Großplakat.

Die Halle 5, eine Messehalle, ist seit Freitag unser "Zuhause"



Gegenüber der Verpflegungsstand à la Izmir