Internationale Turniere der D-Kader in Vestfyn und Barcelona


Jahr für Jahr erhält der DPV Turniereinladungen zu einer Vielzahl Turniere im Ausland.
Nachdem der Deutsche Pétanque Verband im Jahre 2006 ein junges Team des Kaders des BPV Nordrhein-Westfalens zu einer Fahrt zum National von Dunquerque hat entsenden können und daraus ausserordentlich positive Erfahrungen gezogen hatte, wurde diese Möglichkeit, Landeskaderteams zu Auslandsturnieren zu entsenden, im jüngst erstmals aufgestellten Leistungssportkonzept des DPV festgeschrieben.
Die Landesverbandsteams gehören dem sogenannten D-Kader an. Hierbei muss zwingend sichergestellt sein, dass die Kader auch nachvollziehbaren Auswahlkriterien der Landesfachverbände unterliegen und die Zusammenarbeit zwischen Landesfachverband und den sportlichen Gremien des Deutschen Pétanque Verband funktioniert.
Als Anfang wählte der DPV-Vizepräsident Sport hierzu eine Hand voll LV aus, denen in 2007 das Angebot gemacht wurde, aus einer Palette international gutbesuchter Turniere auszuwählen.
Die Landesfachverbände BBPV, PVRLP, BPVNRW, HPV und LVNORD nahmen an diesem Pilotprojekt im Rahmen des Leistungssportkonzeptes teil.
Zwei der Verbände, der HPV und der LVNORD nahmen die Chance wahr, an den Turnieren in Barcelona (Spanien) und Vestfyn (Dänemark) teilzunehmen.
In der Regel werden den Teams Unterkunft, Verpfegung und Transport vom Veranstalter gestellt. Lediglich die Reisekosten pflegen den Landesfachverband zu belasten.
Einzige Bedingung des DPV: Da es sich um eine Einladung an den DPV handelt, müssen die Auswahlteams (sog. D-Kader) erkennbar als Deutsche Mannschaft auftreten (DPV-Shirts) und vertreten ganz offiziell den DPV.
Der große Vorteil, der daraus entsteht, ist eine absolute ‚Win-Win-Win-Situation‘:
1) Die Landesfachverbände erhalten einen Zugang zu ihnen sonst verschlossenen Turnieren, müssen nur einen Teil der Kosten auf sich nehmen und können ihren Landesspitzenspielern attraktive Turnierteilnahmen im Ausland anbieten.
2) Der DPV, der in der Regel die Anzahl Turniereinladungen aus terminlichen und personellen Gründen nicht alle wahr nehmen kann, stellt ausländische Turnierteilnahmen damit einer breiteren Basis zur Verfügung. Die Zusammenarbeit zwischen Landeskadern und Bundeskadern wird verstärkt, die Spieler der Landesfachverbandskader sammeln Erfahrungen schon vor einem möglichen Eintritt in die C- oder B- Kader des DPV.
3) Die ausländischen Veranstalter schließlich können sich über die Teilnahme deutscher Teams freuen, die den DPV offiziell vertreten und über ein gutes bis sehr gutes Spielerniveau verfügen. Viele einladenden Veranstalter können damit die Kriterien für die eigene finanzielle Bezuschussung erreichen, die ihnen manche Kommunen in einigen Ländern beim Erreichen einer bestimmten Anzahl ausländischer Teams zugestehen.
Einziges Problem bleibt der Aufwand an Kräften in den Landesfachverbänden. Betreuung und Reise sind organisatorisch mit intensiven Aufgaben verbunden, die nicht alle LV in gleicher Weise bewältigen können.
Hier müssen wir noch viele gemeinsame Arbeit hineinstecken. Vielleicht hat der nicht unerhebliche Arbeitsaufwand dafür gesorgt, daß heuer nur zwei der fünf für das Projekt ausgewählten Landesfachverbände (Hessen und Nord) das Angebot des DPV wahrgenommen hatten.
In Zukunft soll(t)en allen Landesfachverbänden diese Möglichkeiten zur Teilnahme eröffnet werden. Nachdem auch die letzten offenen Punkte zur Kaderaufstellung, den Kaderkriterien und Auswahlrichtlinien der übrigen Landesfachverbandskader erörtert sind, steht dem auch nichts mehr im Wege.
Hier noch ein Bericht und ein Dankschreiben zu den im Sommer abgelaufenen Veranstaltungen:
Hessenkader in BARCELONA
Federacio Catalana de Petanca – 05/07/2007                       
Barcelona
Espana
José Orlando Diaz Gonzâlez
Orlando,
im Namen des Deutschen Pétanque Verbandes möchten wir uns erneut für die
Einladung zum  „23è trofeu international ciutat de barcelona“ bedanken.
Die Organisation des Turniers war perfekt und die Gastfreundschaft überragend.
Leider konnten wir sportlich nicht überzeugen, doch die mündliche Einladung
für das nächst Jahr  ist uns ein Anreiz, es in 2008 besser zu machen.
Noch einmal „Danke und Gracias“ im Namen der „Delegación Alemania“
Muchos recuerdos a todos
Mit sportlichem Gruß
Ralf Nitzschke

Sportwartin (HPV) Masch Holly:
Der Einsatz des D-Kaders in Barcelona wurde aus menschlicher, grenzüberschreitender Sicht ein voller Erfolg.
Die Spieler schwärmen in höchsten Tönen von der großen Freudlichkeit und Herzlichkeit mit der sie in Spanien aufgenommen wurden.
Auch die Organisation war perfekt.
Nord-Espoirskader in VESTFYN, Dänemark
Bericht von Marius Schilling, Bild aus BOULISTENAUTE.com

Im Bild Kenneth Dreyer, Organisator der Vestfyn Open, Jesper Sele (Präsident des Clubs Middelfart) und Pascal Bachmaier (deutscher Finalist des Tête-Wettbewerbs, wo er gegen Weltmeister Sylvain Dubreuil spielen durfte)
Marius Bericht:
Seitdem wir im Frühling des Jahres die Einladung über den DPV zu diesem Turnier erhalten haben, erwarteten Pascal, Nino und ich diesen Event mit Spannung.
Die letzten beiden Wochen vor dem Turnier kamen weitere Informationen:
Toddo würde uns als Coach begleiten und gespielt wird auf einem Fußballhartplatz.
Donnerstagabend vor der Abreise musste Toddo aus gesundheitlichen Gründen als Coach absagen. Glücklicherweise erklärte Jutta sich kurzfristig bereit uns zu fahren.
Freitag trafen wir uns dann nach Schule und Arbeit pünktlich um 16 Uhr in Niendorf zur Abfahrt. Die geschätzte Reisedauer wurde mit nicht einmal 3 Stunden deutlich unterboten, so standen wir gegen 19 Uhr in Middelfart auf dem Sportplatz, bereit zum Check-In in das Hotel. Nach freundlicher Begrüßung erfuhren wir, dass an demselben Abend noch ein Showturnier mit acht ausgewählten Mannschaften stattfinden sollte – und Start sei in 10 Minuten.
Ungestärkt und ohne viel Chance sich einzuspielen (der Sportplatz war mit feinem Kies aufgeschüttet und durch den Regen sehr, sehr aufgeweicht – also genau das Gegenteil von dem was wir erwartet hatten) gingen wir in das Turnier welches im K.O. – Modus ab Viertelfinale runter gespielt wurde.
Gegen Lokalmatadore, darunter unser Gastgeber Jasper, verloren wir nach einem mittelmäßigen Spiel, froh endlich etwas zu essen zu bekommen. Auch der Mannschaft um den Weltmeister Sylvain Dubreuil gelang der Einzug in das Finale nicht. Es war unser erster Gegner der sich mit zwei Fannys den Turniersieg sicherte.
Nach einer kleinen Siegerehrung wurden wir in unser wirklich tolles Hotel begleitet.
Der nächste Tag startete mit einem Tete Turnier. Wir waren sehr verwirrt über die Vielzahl der Turniere (insgesamt 5!) die an einem Wochenende ausgetragen wurden.
So wurde gleichzeitig ein Triplette-Turnier gespielt. In Dänemark, so wurde uns erzählt, haben viele Spieler keine Lust gegen die „Starken“ zu spielen und es werden viele Parallelturniere veranstaltet.
Trotz anfänglicher Nervosität starteten wir mit souveränen Siegen in das Tete Turnier und qualifizierten uns alle drei für das Viertelfinale. Ab hier wurde ein Baum vorgelost. Jeder musste seine Startnummer erneut ziehen. Glücklicherweise teilten wir uns perfekt im Baum auf – also keine rein deutsche Partie im Viertelfinale.
Ich durfte im Viertelfinale gegen den aktuellen Weltmeister Sylvain Dubreuil spielen. Im Halbfinale Nino und im Finale dann Pascal. Ohne weitere Probleme spielte er uns alle drei an die Wand. Erstaunlich wie souverän und ohne jede Starallüren er eine perfekte Kugel nach der anderen Spielte.
Hier kam zum ersten Mal der Gedanke auf welchen Unterschied ein Coach gemacht hätte.
Samstagnachmittag startete dann das Hauptturnier. In der Vorrunde, die Sonntagmorgen fortgesetzt wurde, konnten wir alle nicht überzeugen. Trotz ernsthafter Gespräche und Überlegungen fehlte uns die Instanz die Ruhe in unser Spiel bringen konnte, um so unsere Leistung abzurufen.
Die Enttäuschung war sehr groß als klar war, dass wir das Viertelfinale nicht erreicht hatten.
Insgesamt war es eine tolle Möglichkeit für uns viel auf einer für uns neuen Ebene des Pétanque zu erfahren. Leider konnten wir nicht so viel mitnehmen wie es möglich gewesen wäre. Hier gilt es solche Chancen optimal zu nutzen um sich selber aber auch das Pétanque im Norden weiter zu entwickeln.
Vielleicht sollte dies eine Anregung sein sich einmal eingehender mit dem Thema Trainerausbildung auch im Norden zu beschäftigen.
Zu erwähnen bleibt noch, dass Jutta sich mit zwei Franzosen formieren konnte und das Viertelfinale erreichte. Dort gab es eine weitere Lehrstunde a la Sylvain Dubreuil.
Vielen Dank an dieser Stelle an Jasper und Kenneth die ein tolles Event auf die Beine gestellt haben. Dieses Turnier sollte sich jeder im Norden in seinen Kalender schreiben. Middelfart liegt direkt an der Ostsee (vom Sportplatz 500m zum Wasser). Der Sportplatz verfügt über unbegrenzte Zeltmöglichkeiten, das Catering ist super und die Organisation zügig. Außerdem ist die Anfahrt nicht länger als nach Berlin.
Außerdem vielen Dank an Claudia, den LV Nord und den DPV, die diese Reise ermöglicht haben. Man hat sich dort gefreut, dass die Einladung angenommen wurde und hofft uns nächstes Jahr wieder zu sehen. Der DPV wird eine erneute Einladung erhalten.
Viele Grüße
Marius Schilling