WM Halbfinale und Finale, Nationencup

Frankreich und Madagaskar haben wie erwartet das Finale der 43. WM erreicht.

Madagaskar reichte mit angezogener Handbremse spielend (die hatten noch bis in die Nacht hinein den WM Tirage Sieg gefeiert) ein ungefaehrdetes 13:3 gegen voellig mit ihrem Gegner ueberforderte Tunesier (immerhin alles ehemalige Weltmeister: Khaled Lakhal und Tarek Lakili (1997) und Sami Atallah (2004)).
Frankreich kam der ueberzogene Respekt der Italiener zu Gute, denen man zu jeder Zeit anmerkte, wie zufrieden sie mit dem Erreichen des Halbfinales waren.
Das 3:13 gegen die franzoesischen Stars machte deutlich, dass keiner der italienischen Spieler ernsthaft an den Finaleinzug glaubte und man sich schon geistig mit dem Erreichten zufrieden gab (uebrigens aehnlich dem unserer Spieler im Viertelfinale, wo das Niveau des Achtelfinales bei weitem nicht mehr erreicht wurde und auch Gegenwehr vermissen liess).
Die Franzosen hatten leichtes Spiel und schlossen mit einem schoenen Carreau von Leboursicaud ab.
Das Finale wird also lauten:
MADAGASKAR gegen FRANKREICH (1)
Im Coupe de Nations hat gerade Belgien im ersten Halbfinale die Schweden mit 13:2 aus dem Wettbewerb geworfen.
Ihr Finalgegner wird im zweiten Halbfinale zwischen Thailand (1) und Mauritius (Nachtrag: war Sieger gegen Laos) entschieden.
Mauritius fuehrt derzeit 6:0 gegen vollkommen desolat agierende Gastgeber.
Taleungkiat Phusa-Ad, grosser Star der Thailaender nur noch ein Schatten seiner selbst, musste nach der Achten in Folge verlegten Kugel ausgewechselt werden.
Die Thailaender sind die eigentliche Enttaeuschung dieser WM. Der ansonsten hochgelobte Spielstil der Thais kam hier mehrfach vollkommen unter die Raeder.
Vorher noch als Favorit fuer den WM-Titel selbst von vielen Franzosen gehandelt, stuerzten sie tief und koennen froh sein, noch wenigstens das Finale des Nationencups erreichen zu koennen (mit Team 1). Team 2 hat die WM mit dem fuer sie enttaeuschenden neunten Platz abgeschlossen. Team 1 mit dem ehemaligen Doppeltireurweltmeister Phusa-Ad war schon in der ersten Gruppenphase ausgeschieden und in den Nationencup gekommen.
Warum z.B. Phusa-Ad in seinem Team „nur mehr“ der Vorleger ist und keine Tireur oder sogar Milieuposition spielt, bleibt allen auslaendischen Delgationen ein Raetsel.
Andere Topnationen im kurzen Ueberblick:
Belgien, das mit Weibel und Van der Biest zwei Spieler hat, die zueinander nicht kompatibel erscheinen, musste hingegen zwangslaeufig frueh scheitern.
Spanien enttauschte mehrfach. Die etablierte Nation des Petanques hat teils schlecht gespielt, teils katastrophale taktische Fehlentscheidungen auf dem Platz getroffen, die z.B. frueh zur Barrageniederlage und dem Ausscheiden gegen Frankreich 1 fuehrte.
Marokko hatte eine gute WM, verlor aber gegen die Finnen im Achtelfinalpoule die Nerven, als die Nordeuropaeer einen guten Lauf hatten und mit 6 Punkten Vorsprung fuehrten.
Die darauf von den Marokkanern provozierten Streitigkeiten nuetzen im ersten Aufeinandertreffen mit den Finnen nur den Letzteren. Uebelste Beschimpfungen der Maghrebiner nach der Niederlage waren die Folge.
Der Sieg nutzte den Deutschen, da diese mit der Spielart der Finnen besser klar kamen als mit der der Marokkaner. Zudem hatten die Deutschen mit den Marokkanern, die im Verliererspiel gegen die Elfenbeinkueste gewannen, einen unerwarteten Verbuendeten und Fanblock, da die Marokkaner unbedingt eine Revanche gegen Finnland wollten, die sie dann auch in der Barrage bekamen.
Tahiti hatte einen starken Beginn, brach dann aber wieder puenktlich zu den Viertelfinalspielen ein.
Daniel Voisin hatte sich Tahiti als Viertelfinalgegner gewuenscht, da er die Mentalitaet der boulespielenden Polynesier durch einen Tahitiaufeinthalt kennengelernt hatte und deren Probleme, auf Turnieren laengere Zeit diszipliert aufzutreten.
Genau so kam es dann auch. Die mit Abstand schwaechste Vorstellung aller Viertelfinalisten gaben die Tahitianer ab, die sang- und klanglos gegen Italien eine 0:13 Klatsche kassierten.
Schweden und Holland schliesslich konnten nicht an fruehere Erfolge mit den Herren anknuepfen. Im Konzert der Grossen spielten beide Teams dieses Mal keine wirkliche Rolle.