Trainerfortbildung „Coaching in der Praxis“ am 7./ 8.März 2009 in der Sportschule Steinbach

Pünktlich um 10:00 Uhr haben sich 16 Trainerinnen und Trainer in der Sportschule Steinbach eingefunden und wurden vom Lehrgangsleiter Jürgen Schrajer begrüßt. Mit Klaus-Dieter Wiebusch und dem Gastreferenten Rainer Hatz (Motivations- und Mentaltrainer) waren kompetente Lehrkräfte vor Ort, die eine qualitative Trainerfortbildung zu diesem interessanten Thema sicherstellten.


Nach einer kleinen „Warm-up“-Runde wurden schnell kleine Arbeitsgruppen gebildet, um in einem Workshop die verschiedenen Aufgabenbereiche eines Trainers, Coachs und Betreuers zu definieren.
Die Ergebnisse waren erstaunlich und wurden von den Gruppensprechern vorgetragen. Sicherlich sind in der Praxis klare Differenzierungen kaum möglich, da Coaching in unserem Pétanquesport selten praktiziert oder vom Trainer mit übernommen wird. Selbst der Aufgabenbereich des Betreuers ist sehr komplex und kann mit seinen Inhalten und Möglichkeiten personell in der Praxis nur selten umgesetzt werden.
Nach einer Mittagspause stand der Vortrag von Jürgen Schrajer zum Thema „Kompetenzen und Verhalten des Trainers und Coachs“ an. Fachliche und soziale Kompetenzen mit Kommunikation, Teamgeist und Konfliktlösungen sind alles Führungsaufgaben, die ein Trainer und Coach beherrschen muss um eine Mannschaft erfolgreich zu führen. Verhalten des Coachs vor, während und nach dem Wettkampf wurde aufgezeigt und ausführlich erläutert.
Auch wenn es manche Spieler und Schiedsrichter nicht wahrhaben wollen: „Coaching ist erlaubt und nicht nur für Jugendmannschaften wichtig!“. Aber auch hier gibt es Regeln, die man beachten muss.
Der Vortrag des Gastreferenten Rainer Hatz „Coaching und Interaktion Trainer-Coach“ war sehr praxisnah und machte den Lehrgangsteilnehmern schnell klar, warum es oft im Trainer-Spieler-Verhältnis nicht stimmt oder zu Spannungen kommen kann. Rainer Hatz konnte, im Dialog mit den Lehrgangsteilnehmern, verschiedene Lösungsansätze oder Tipps für den Umgang mit Spielern im Trainingsbetrieb oder im Wettkampf anbieten.
Nach dem Abendessen folgte der praktische Teil in der Boulehalle in Rastatt. Mannschaften wurden ausgelost und mit jeweils einem Coach besetzt. Nach ersten Informationen und Einweisungen durch die Lehrkräfte wurden die Spiele begonnen. Ich habe in der Boulehalle in Rastatt noch nie eine solche Stille bei Boulespielen erlebt. Die Konzentration der Lehrgangsteilnehmer war enorm hoch und der Umgang mit einem Coach war für die Mannschaften völlig neu. Immer wieder Spielunterbrechungen und Erläuterungen durch die Lehrkräfte, um den Lehrgangsteilnehmern direkt in der Situation zu verdeutlichen, welches Verhalten von Coach und Mannschaft erwartet wird und welche Vorteile richtiges Coaching für die Mannschaft haben kann. Nach einer 2. Spielrunde und einer gemeinsamen Schlussbesprechung war um 22:00 Uhr der praktische Teil in Rastatt beendet. Ich möchte mich an dieser Stelle bei Inge Häußler vom BC Rastatt bedanken, die ihren Samstagabend für uns geopfert hat, um uns nicht nur die Halle aufzuschließen sondern auch mit Kaffee/Kuchen zu verwöhnen.
Der Sonntag stand ganz im Zeichen von Klaus-Dieter Wiebusch. Das Thema „Lernen und Lehren“ und neuronale Vernetzungen wurden nicht nur aus der Sicht eines Mediziners erläutert und von ihm vorgetragen. Die Feststellung, dass wir am meisten Lernen, wenn wir es selber tun, hat manche Lehrgangsteilnehmer schon sehr erstaunt.
Nach einer Kaffepause konnte Klaus-Dieter Wiebusch mit seinem Vortrag „Spezielles Coaching“ nicht nur von seinen Erfahrungen mit den Nationalmannschaften bei internationalen Einsätzen berichten. Mit den Besonderheiten im Umgang mit Jugendmannschaften, Frauenmannschaften, schwierigen Spielern, Talenten oder Stars hat er auch spezielle Themen angesprochen , die alle Lehrgangsteilnehmer sehr interessierten.
Nach einer üblichen „Feedbackrunde“ wurde die Trainerfortbildung abgeschlossen.
Von allen Lehrgangsteilnehmern wurde bestätigt, dass viele Informationen aus der Trainerfortbildung „Coaching in der Praxis“ nicht nur im Training und im Wettkampf, sondern auch im alltäglichen Leben anwendbar sind.