EuroCup Achtelfinale in Mannheim
Es war das erwartete Highlight – das Achtelfinalspiel von Mannheim-Sandhofen gegen die französische Startruppe D.U.C. de Nice. Mannheim hat gut daran getan, der verlockenden Einladung nach Nizza zu widerstehen, um der Region einen boulistischen Leckerbissen zu bieten.
Rund 500 Boulespieler haben es Sandhofen gedankt – sie strömten in Massen. Es war eine beeindruckende Zuschauerkulisse, über die sich vor allem die in dieser Hinsicht verwöhnten Franzosen überrascht zeigten. Natürlich kam ein Großteil aus der Region, aber selbst aus NRW waren Zuschauer angereist und auch die Spieler des Bundesligameisters Saarwellingen wollten schon mal testen, was nächstes Jahr auf sie zukommt. Auch Viernheim und Tromm waren fast komplett dabei. Unter den Zuschauern auch die privat angereisten DPV-Vize Johanna Brauch und Lutz-Rüdiger Busse – einziger Vertreter des BBPV Ulf Mattelsen.
Klaus Eschbach und Roland Keuerleber, Präsident von Sandhofen, begrüßen Spieler und Zuschauer
Die Franzosen waren am Freitag mit ihrem Bus angereist und waren voll des Lobes über die Gastfreundschaft der Mannheimer, über die Unterbringung und die Betreuung. Dann aber wurde es ernst. Jannik Schaakes Band beendete das musikalische Vorprogramm und Roland Keuerleber übernahm das Mikrofon und begrüßte die Gäste aus Frankreich.
Ich durfte mich anschließen und alle im Namen der CEP und des DPV willkommen heißen. Nach einigen Informationen über den Pokalwettbewerb und nachdem die Delegationen ein kleines Schlupfloch durch die Zuschauermenge gefunden hatten, konnte ich die Teams den Zuschauern präsentieren.
BC Mannheim Sandhofen v.l. Philipp Geis, Detlev Krieger, Ellen Krieger, Sascha Wagner, Michel Lauer, Michael Klein, Jannik Schaake, Gerrit Halbach. Nicht auf dem Bild Gabi Brosé.
Gastgeber Mannheim hat in diesem Jahr in der Bundesliga ja nicht richtig Tritt fassen können. D.U.C. de Nice dagegen trat in voller Starbesetzung mit 4 Weltmeistern an. 2008 hatten sich 2759 Vereine in Frankreich für die Meisterschaft eingeschrieben.
D.U.C. de Nice v.l. Henri Lacroix, Philippe Quintais, Philippe Santini, Simon Cortes, Alain Montoro, Philippe Suchaud, Marie José Gomez, Anne Marie Della-Pietra, Jean Claude Muscat
D.U.C. setzte sich im Finale in Palavas 17:4 gegen CMO Bassens (Gironde) durch. Zuvor im Halbfinale hatte D.U.C. mit Marais Montlucon (Fazzino, Perrin, Winterstein, Olmos) einen harten Brocken, siegte aber klar mit 20:6.
Letzte Aufnahme in der ersten Runde Triplette Mixte.
Nach der Präsentation und dem Fotoshooting ging es endlich los mit den beiden Triplettes. Man spürte und sah den Respekt, den die Mannheimer vor dem Gegner hatten. Zu verhalten wurde gespielt und bei guten Ansätzen fehlten dann immer ein, zwei Kugeln. Beide Spiele endeten 1:13.
Cortes, Lacroix und Santini haben gut lachen im ersten Triplette
Erste Aufnahme ims Spiel. Detlev zeigt, was zu tun ist, Gerrit ist mit den Gedanken schon im Kreis.
In der Doublette-Runde zeigte Mannheim doch des öfteren, dass sie nicht gewillt waren, kampflos unterzugehen. Besonders die beiden Jünsten Jannik Schaake und Sascha Wagner konnten viel Beifall der Zuschauer einheimsen. Mit aggressivem Spiel forderten Sie Henri Lacroix und Simon Cortes in einigen Aufnahmen.
Das beste Ergebnis des Tages mit 6 Punkten holten Jannik und Sascha gegen die beiden Weltmeister.
Nach 2 Runden stand es also 0:5 – eigentlich hätten die Gäste ihr Sachen packen können. Ich hatte zuvor schon mit dem Coach Jean-Claude Muskat wegen der 3. Runde gesprochen und er sagte mit zu, dass sie gerne weiter spielen, wenn die Zuschauer bleiben. Die blieben selbstverständlich und durften in der letzten Runde einige Kabinettstückchen sehen.
Doublette Mixte in der zweiten Runde. Quintais und Della-Pietra scheinen ein Problem zu haben.
Die Triplette Montoro, Lacroix, Suchaud siegte standesgemäß 13:1. Eine Superaufnahme soll nicht unerwähnt bleiben. Beim Schuss geht die Sau auf gut 12 m und liegt 10 cm vor der Auslinie. Mannheim legt ca. 30 cm davor – da zaubert Lacroix eine angeschnittene Portée an allen Kugeln vorbei und legt seine Kugel in schöner Seitdrift 10 cm vor die Zielkugel.
Typische Haltung von Suchaud – erst wenn er in den Kreis geht wird er lebendig
Im Mixte zieht Quintais seine Show ab und erntet begeisterten Applaus vom Publikum. In zwei Aufnahmen schießt er das Cochonnet, mal lässt er die eigene schießen, mal zeichnet er für Mannheim den Weg in den Kies. Selbst beim 12:12 findet er noch Zeit für einen Joke.
Gerne hätte ich den vielen Zuschauern zum Schluss noch gesagt, wie toll ich diese Kulisse fand. Deshalb möchte ich es hier gerne nachholen. Jean-Claude Muscat betonte mir gegenüber nicht nur einmal, dass sein Team mit diesem Event sehr zufrieden war. Begeistert äußerte er sich auch über das für ihn junge Team der Mannheimer. Von dieser Jugend verspricht er sich noch viel.
Nachdem alle Autogrammjäger zufrieden gestellt waren und nach einer letzten Stärkung machten sich die Franzosen noch auf den Heimweg, denn schon am Montag früh stand für einen Teil des Teams das nächste Turnier in Rosas, Costa Brava, auf dem Programm.
Fotos: Sukjai Eschbach