Batavia 2. Tag – 90 Doublettes am Start



Leider hatte ich am Sonntag nicht die Möglichkeit, live zu berichten. Der Grund ist einfach. Ich musste, besser durfte, selbst spielen. Bei solchen Turnieren, an denen am Samstag Triplette und am Sonntag Doublette gespielt wird, ist es üblich, dass der Coach als vierter Mann spielt. Unser Coach Daniel Voisin wollte aber lieber die deutschen Spieler weiter beobachten, immerhin spielten 7 Kaderspieler alle stets im Carrée d’honneur, ideal für eine Selection.

Die 2 DPV Teams: Benny Lehmann, Steffen Kleemann und …

… Mahmut Tufan, Klaus Eschbach.

Die 3 BaWü-Teams: Niclas Zimmer, Dieter Zimmer …

Daniel Dalein, Frank Maurer und …

… Micha Abdul, Sascha Wagner.
Dank der etwas überforderten Turnierleitung hatten beide DPV Teams in der ersten Runde nach einer halben Stunde immer noch keinen Gegner. Während die Gegner von Steffen und Benny gar nicht auftauchten, spielten unsere gegen ein anders Team. Als die Begegnung dann endlich abgebrochen wurde, hatten wir einen gut eingespielten Gegner, aber keinen Platz zum Spielen, außer einem tiefen Kiesstreifen zwischen 2 Terrains. Nach 4 Aufnahmen lagen wir schon 0:12 hinten. Dann waren die anderen, die pünktlich starteten fertig, wir machten den ersten Punkt und wechselten vom Kiesterrain auf einen sehr schweren "Parkplatzboden". Ab da machten wir die Punkte, in einer Aufnahme mit 5 Schuss immer gegen Schluss. Beim 9:12 liegt 12 für uns, als der Tireur seine letzte wieder zum 13. legt. Mahmut trifft, aber 2 mm zu hoch, die Kugel läuft an der Sau vorbei und bleibt an einer von mir hängen. Aus fürs A-Turnier.
Alle anderen hatten gewonnen, bis zum Achtelfinale, als Daniel und Frank gegen das starke Team aus Katalonien ausschied. Niclas mit Dieter trafen auf Micha / Sascha und setzten sich durch. Für sie kam das Aus 9:13 dann im Viertelfinale, wieder gegen Katalonien. Auch in den weiteren Begegnungen spielten jetzt nur die eingeladenen Teams: Frankreich gegen Holland, DPV gegen Belgien und Holland gegen Holland. Steffen und Benny überzeugten und hatten nur in zwei Aufnahmen wegen Taktikfehlern das Nachsehen.

In den Halbfinals bezwang Spanien das letzte französische Team. Steffen und Benny schafften den Einzug ins Finale dank aggressivem Pétanque.
Parallel dazu spielten Mahmut und ich das D-Finale, das wir sicher 13:3 gewannen.
In der Zwischenzeit war es 20:50 geworden. Deshalb musste ich leider auf das Finale verzichten. Ich hatte am Montag früh um 8 Uhr meinen ersten Termin und noch 630 km vor mir, mit einem zusätzlichen Umweg zum Flughafen mit Mahmut.
Kurz vor 10 Uhr erhielt ich dann diese SMS: „Hallo Klaus, wir haben das Finale zu fünf verloren. War aber noch ein richtiger Schaukamf. Beide Mannschaften haben auf alles geschossen. Die Zuschauer fanden es toll. Der Ausrichter fand vor allem unser Auftreten toll und hat sich sehr bedankt. Gruß Steffen."
Ich kann nur ergänzen, dass das Auftreten aller Teams, DPV und BaWü ausgezeichnet war, was das Spiel anbelangt und aber auch das Auftreten und der Umgang mit dem Gegner und miteinander. Dass der Veranstalter schon wieder eine Einladung für nächstes Jahr ausgesprochen hat, unterstützt diese Aussage. Ich war ja schon mal bei einer der ersten Ausgaben der Batavia-Turniere mit zwei DPV Teams mit dabei. Im Vergleich zu damals hat sich sehr viel verbessert. Aber es bleiben doch noch einige Wünsche offen an den Veranstalter, damit Batavia eine runde internationale Sache wird. Vielleicht sind aber auch nur meine Ansprüche zu hoch.
Um 2 Uhr war Mahmut im Flughafenhotel, Daniel Voisin meine Frau und Ich eine Stunde später zu Hause in Ettenheim. Wann der letzte Spieler aus Baden-Württemberg in Freiburg angekommen ist, bleibt nachzutragen.

Das Schloss Zeist ist UNESCO Weltkulturerbe. Willem Adriaan Graf von Nassau-Odijck ließ das Jagdschloss 1677 erbauen. Das Dorf Zeist entstand rund um das Schloss, die „heerlijkheid Zeist”. Viele große, alte Villen und Landhäuser, im 19. Jahrhundert für reiche Utrechter erbaut, dienen jetzt als Bürogebäude. Der niederländische Fußballverband KNVB, die Denkmalschutzbehörde "Rijksdienst voor de Monumentenzorg", der niederländische Zweig der Naturschutzorganisation "World Wildlife Fund", und mehrere andere wohltätige Organisationen haben in Zeist ihren Sitz.

Schloß Zeist heute …  
 
… die damals gepflanzten Bäume rahmen die Klinkergebäude immer noch ein und sind zu majestätischen Zeitzeugen herangewachsen.


Das Rathaus der Stadt Zeist
Fotos: Sukjai Eschbach