WM Herren – Sonntag – Titelverteidigung

Der alte Weltmeister ist auch der neue. In einem spannenden Finale siegten die Franzosen mit 13:10 gegen die Heimmannschaft aus Spanien. Aber es gibt noch mehr zu berichten….

Pünktlich um 9 Uhr startete das erste Viertelfinale auf dem LaLigaCourt. Spanien gegen Niederlande, die Spanier mal wieder auf ihrem Platz. Gefühlt zum 10ten mal, so ist das mit dem Heimvorteil. Unsere Nachbarn im Westen fangen sich gleich einen 5er, finden dann ins Spiel und können auf 7:5 stellen, dann der nächste 5er und nach der nächsten Aufnahme ist Spanien im Halbfinale und hat eine Medaille sicher. Großer Jubel

Schnell auf den Platz 2 gewechselt. Da steht es 10:3 zwischen Thailand und Finnland. Sicher doch für Thailand oder? Ein Blick auf die Nationenschilder zeigt, Führung bei den Finnen und sie haben wieder 2 liegen. Thailand locht, 12:10. In der nächsten Aufnahme machen die Thai 5, 12:7. Gute erste Kugel von Thailand, der Finne überholt rechts, Thailand schiest. So geht es hin und her, nach 10 Kugeln 3 am Boden für Thailand, drei lupenreine Carreaus. Da legt der Finne seine letzte auf die Punktkugel, der Thailänder locht, Medaille für Finnland!

Zurück zum Hauptplatz. Dank LaLiga Ansetzung ein weiteres Viertelfinale, Frankreich gegen den Deutschlandbesieger Marokko. Gesucht wird der Gegner für Italien. Beim Singen der Nationalhymen können die Marokkaner noch dagegenhalten, auf dem Platz ist schnell ein Klassenunterschied zu sehen. Marokko vergeigt die erste Aufnahme komplett, Frankreich macht den Rest, 6:0. Henry legt ne gute Kugel, Loch und Streifschuss von Marokko, auf 4 gelegte marokkanische Punkte folgen 4 Carreaus und eine gelegte Kugel von Henry. 12:0. Danach versuchen sich die Nordafrikaner vergeblich mit Sauschüssen, dann legen sie eine Kugel. Dylan macht bumm, das Spiel ist aus.

Nach der Mittagspause folgen die Halbfinalspiele. Die bisher so starken und lege affinen Finnen kommen auf dem spanischen Heimboden nicht zurecht, den Spaniern gelingt alles (und es war nicht viel zu tun), 13:0 nach ca. 30 Minuten. Die Finnen gehen shoppen im nahen Carrefour, Spanien feiert den Finaleinzug und singt.

Nach einer längeren Pause folgt der Klassiker Frankreich gegen Italien. Diego Rizzi und seine jungen Mitstreiter gegen Dylan Rocher und gefühlte 50 WM Titel. Rizzi und Rocher machen nicht den Eindruck bester Freunde, gestern lieferten sie sich ein dramatisches Finale beim Schießen. Frankreich legt los wie die Feuerwehr, es gelingt fast alles, bei Italien stemmt sich Diego gegen die weiße Dampfwalze. 11:0, dann endlich der erste Punkt der Italiener. Die kommen weiter heran. Und dann beginnt das Duell Diego und die Sau gegen Frankreich. Immer wieder steht Italien vor dem Aus, Diego schießt und trifft die Sau. Einmal sogar auf 12 Meter, nachdem sein erster Schuß die Sau „nur“ 2,5 Meter nach hinten befördert hat. Klar ist, das geht nicht ewig gut. Die Franzosen gehen immer auf 9 Meter plus und dann kommt es wie es kommen muss. Die Sauschüße treffen nicht mehr und nach fast 2 Stunden zieht Frankreich in das Finale ein.

Finale!

Der Titelverteidiger gegen die Heimmannschaft. Frankreich hatte 15 Minuten Pause, Spanien hatte nach dem Spaziergang Zeit zum Kräfte sammeln. Die Stimmung kocht, spanische Gesänge gegen die französische Nationalhymne. Frankreich startet wieder ohne Quintais und kommt gut ins Spiel und führt schnell 7:2. Spanien hält dagegen, 7:4. Nach einer Stunde erst eine kurze Schwächephase bei Spanien, dann läßt Frankreich nach. Henry verzweifelt am Boden, Dylan locht, Jesus schießt einen sur place nach dem anderen. Spanien holt auf und geht plötzlich mit 10:7 in Führung. Für Henry kommt Phillipe Quintais, die Franzosen lassen nun zuerst Suchaux schießen und kommen auf 9:10 ran. Dann wieder Loch Suchaux und Loch Dylan, 1:1 Kugeln und zwei am Boden für Spanien. Da legt Dylan press an die Zielkugel, zieht sie noch nach hinten, Javier locht, 10:10.

Frankreich geht auf Länge und PQ startet mit einem tollen Punkt. Jesus mit zwei Löchern. Javier legt Punkt, Suchaux mit einem Carreau, kontert aber die eigene raus. Es geht hin und her, Suchaux mit einem weiteren Carreau. 2 am Boden, die Spanier legen einen letzten Punkt, Frankreich hat noch 3. Dylan im Kreis. Kurz geschwungen, weg ist die Kugel, ein Meter Platz und zwei auf der Hand, Javier schenkt den Franzosen den Sieg und klatscht fair ab. Die alten und neuen Weltmeister liegen sich in den Armen, die Spanier sind stolz und glücklich mit Silber.

Gratulation an alle Medaillengewinner und besonders natürlich an die großen Vier zur Titelverteidigung. Ein absolut verdienter Weltmeister. Nur eine Niederlage im Poule gegen Schweden (wer weiß ob sie gerne in diese Hälft des Baums wollten), ansonsten mit einer Leichtigkeit und einem Können durch das Turnier gerauscht. By the way, Weltmeister Besieger Schweden wurde ja vom deutschen Team geschlagen, vielleicht ist das ein Trost für den verkorksten samstag aus deutscher Sicht. Buenas noches!

Aus Santa Susanna berichten Marina und Michael Regelin und Hein Fuhrmann