Breitensportliche und Leistungssportliche Eckpfeiler des Pétanque in Deutschland

Mit dem neuen Amt des Vizepräsidenten „Inneres“ hat sich ein nicht ganz neues, aber doch neuartiges Bearbeitungsfeld für ein DPV-Präsidiumsmitglied ergeben.

Was früher alleinige Sache der Länder war, tritt mit dem neuen Konzept Zukunft des DPV in Kraft. Es beinhaltet Aufgaben, die ein Zusammenspiel verschiedener Ebenen erfordert: Vereine, Landesverbände, Landessportbünde und -verbände sowie den DPV als Unterorganisation des DSB.  
Der Deutsche Sportbund (DSB) führt alle 10 Jahre eine aufwendige breitensportliche Evaluationsstudie der Sportbünde und der Mitgliedsfachverbände durch.
In 2004 fand die letzte Erhebung statt, deren Studium mir deutlich machte, welche Anstrengungen nötig sind, um unseren nationalen Verband an die bestehende Entwicklung heran zu führen.
Vorab allerdings muß ich die Wünsche und Hoffnungen all derjenigen dämpfen, die die Aufgaben damit schon erfüllt sehen, Verbandsstrukturen fachgerecht auszubauen und mit Leben, sprich Personen und Namen zu füllen. Fortschritte müssen erarbeitet werden, Veränderungen akzeptiert und Zukunft gestaltet werden. Das beginnt bereits im Verein!
Der DSB ist die wichtigste Interessensvertretung und größte Dachorganisation für Breitensport in Deutschland.
Anhand der uns vom DSB freundlicherweise zur Verfügung gestellten Unterlagen kann ein zielgerichteter Plan für die Umsetzbarkeit breitensportlicher Maßnahmen für unseren Sport Pétanque auch auf Ebene des DPV aufgestellt werden.
Hierzu unterscheide ich als Erstes die thematischen Komplexe, die die Arbeit und die Inhalte des Breitensports ausmachen und die die Breitensportentwicklung in allen Sportorganisationen widerspiegelt:
1. Konzeptionelle Basis
2. Personalstruktur
3. Aktionen und Maßnahmen
4. Finanzielle Ressourcen
5. Aus- und Fortbildung
6. Entwicklung und Bedeutung des Breitensports
zu 1. Konzeptionelle Basis
Hier müssen zuerst Voraussetzungen geschaffen werden, die auch eine satzungsgemäße Verantwortlichkeit rechtfertigt. Die satzungsgemäße Verankerung des Breitensports ist zwar in vielen Landesverbänden verbandspolitisches Selbstverständnis geworden, in den Satzungen und Ordnungen einiger LV aber nicht unbedingt verankert.
Hierzu wird es nötig sein, den LV Empfehlungen zu geben, wo sie fehlende bzw. unvollständige Passi einfügen können. Auch gibt es Landesverbände, die bis heute über beinahe keine Schriftstücke außer ihrer Satzung verfügen. Der Innenausschuß wird u.a. auch diese verwaltungstechnischen Baustellen erörtern.
Dazu gehören auf Seiten des Breitensports auch der Entwurf von sog. „Leitbildern“, speziellen Breitensportkonzeptionen oder vergleichbaren Schriftstücken.
„Absichtserklärungen“, wie man beim DSB so schön formuliert, „reichen nicht aus!“
  
Die thematisch gesetzten Schwerpunkte in der Breitensportarbeit wird zielgruppenorientiert in kurz- und mittelfristiger Umsetzung angegangen.
Der Begriff Breitensport ist ein derzeit beliebter ‚Megabegriff‘, da er mittlerweile für alles hergenommen wird, was sich nicht um den Leistungssport selbst dreht.
Aus ihm haben sich, glaubt man den DSB-Studien, neue Handlungsfelder entwickelt, die „selbstständige und selbstverständliche“ Aufgabengebiete des organisierten Sports geworden sind.
zu 2. Personalstruktur
Für diese neuen, vielfältigen Aufgabengebiete, die auch im Bereich des DPV Einzug halten sollen, benötigen wir Fachpersonal, das Verantwortung trägt und Tätigkeiten übernimmt.
Mit der neuen, im Frühjahr in Kraft getretenen Satzung wurden die ersten Steine, „Milestones“, gesetzt.
Als zuständiges Gremium kann sich im nächsten Jahr ein „Innenausschuss“ konstituieren, der speziell die Themen übernimmt, wie sie z.B. im Bereich der Landessportbünde die „Breitensportausschüsse“ behandeln.
Weitere Beauftragte (z.B. für Frauen, Trainerwesen) aber auch andere Ehrenamtliche (für z.B. Trainerdokumentation), wurden in den letzten Monaten gefunden. Diese arbeiten mehr oder weniger unabhängig von den Gremien.
Im November wird erstmals ein Trainerausschuss tagen, der die nächsten Schritte der gedachten Trainerausbildung angehen wird.
Der DSB unterscheidet ausserdem hauptamtliche und ehrenamtliche Stellen. Wer wie ich im letzten halben Jahr viel Zeit für sein Ressort aufgebracht hat, wird immer feststellen:
Eine helfende Hand für die ehrenamtlichen Kräfte in Form eines Hauptamtlichen oder von Honorarkräften ist zutiefst willkommen. Auch hier würde sich bald ergeben, dass man Ehrenämtler dann besser gewinnen kann, wenn feststeht, dass eine helfende Hand zur Seite steht, und diese nicht nur allein auf sich gestellt sind!
Auch aus diesem Grund bin ich ein glühender Befürworter der Einführung  eines Geschäftsführers beim DPV, ohne den ein zukünftig zu erwartender Arbeitsmehraufwand nicht mehr bestritten werden kann.
Andere Kollegen haben schon herausgestellt, dass auch der bisherige Aufwand nur aufgrund der privaten und geschäftlichen Mittel und Ressourcen der involvierten Ehrenamtlichen im DPV möglich war.
Es benötigt viel Engagement und – wie die übrigen Fachverbände es uns im DSB vormachen, mindestens Honorarkräfte, angestossene Prozesse am Laufen zu halten.
Denjenigen, die diese Ansprüche nicht an sich, ihren Verein oder Verband stellen, sage ich: Ich verstehe Euren Standpunkt, ich akzeptiere ihn. Eine schwere Entscheidung werdet ihr am 6./ 12./ oder 19. November nicht haben, denn ihr entscheidet Euch dann für einen ‚Freizeitverband‘.
Wohl aber stellt sich mir die Frage, ob eine Freizeitbeschäftigung dann eines Verbandes bedarf?
Die vielfältigen Aufgaben, die ein funktionstüchtiger Verband, wie wir ihn konträr zu diesen Überlegungen für den DPV anstreben, erfüllen muss,  schreit hingegen nach der Einführung eines hauptamtlichen Geschäftsführers.
Besieht man sich die schon heute existierenden Pflichten der Vereins- und Verbandsfunktionäre, denen die Meisten heute kaum nach zu kommen vermögen, ist ablesbar, daß unter Einbindung breitensportlicher Sachgebiete im DPV mehr Arbeit und mehr Engagement erforderlich sein wird. Wer soll die dann noch zusätzlich aufbringen?
Neue Sachgebiete können z.B. sein:
– Sport pro Gesundheit
– Sport der Älteren
– Gesundheit und Prävention
etc…
Und da sind wir schon beim „Kerngeschäft“ des Breitensports, dem Punkt 
3. Aktionen und Maßnahmen
Diese finden statt in:
– Übergeordneten Maßnahmen (Wettbewerbe, z.B. ein bundesweiter Vereinscup, sog. „Pétanqueforen und -werkstattseminare“, Jugend trainiert für Olympia, etc.), die von DPV und LV unterstützt werden müssen.
– Gesundheit
– Senioren
– Vereinen
– Integration
– Jugend
– Schule
– Frauen
etc…
Derzeit stellen wir im Bereich Trainingswesen einen Pool von Trainern-C zusammen, die bereit sind, zu Veranstaltungen von Vereinen und Landesverbänden zu kommen und Trainingsmaßnahmen durchzuführen. Diese Trainer können zukünftig beim DPV „geordert“ werden.
Auch sonst steht der DPV, Bereich Inneres, Aktionen, die von Vereinen und L.-Verbänden angestossen werden sollen, und dem Breitensport offensichtlich dienen, helfend gegenüber. Das Betätigungsfeld ist gross und würde den Rahmen dieses Berichtes über das Konzept Zukunft gänzlich sprengen!
Trotzdem – eine Ausnahme werde ich machen:
Häufig werden diese Maßnahmen und Aktionen mit Hilfe von „Partnern“ realisiert. Dies geht in der Regel über die Möglichkeiten, die Vereine oder LV haben. Die gezielte Suche nach potentiellen Partnern wie z.B. Krankenkassen, Wirtschaftsverbänden, Unternehmen, öffentlichen Trägern, Ministerien oder regionalen Verbänden kann mit Hilfe des DPVs wesentlich erleichtert werden.
zu 4. Finanzielle Ressourcen
Anfragen bei den Landessportbünden, und -verbänden nach ihrem tatsächlichen und prozentualem Förderungsanteil am Breitensport verlaufen häufig im Sande. Viele geben selbst dem DSB gegenüber keine befriedigenden Antworten.
Von den Daten, die mir zur Verfügung stehen, kann ich berichten, daß die Zahlen der einzelnen LSB und LSV zwischen 20.000 € und 4.000.000 € pendeln, der prozentuale Anteil dadurch zwischen 1% und 36% des Gesamthaushaltes liegt.
Zur Einschätzung der Höhe des Anteils der Gelder für den Breitensport im engeren Sinne konnten also keine Richtzahlen für den neuen Etat des Konzepts Zukunft erstellt werden. Wir mussten folglich Themenbezogen vorgehen!
Die Zahlen orientieren sich demnach an den für 2006 zu erwartenden Arbeitspaketen und liegen bei:
6.000 € plus ressortübergreifende Gelder
zu 5. Aus- und Fortbildung
Die Ausbildungsmaßnahmen im Breitensport sind im DSB ein wichtiges Aufgabensegment geworden, über das auch Fördergelder berechnet und vergeben werden.
Seit der WM Frauen 2004 und den World Games 2005 ist Pétanque als „Förderungswürdig“ eingestuft worden.
Wir sind von den Angeboten der LSB, LSV, Bildungswerken des Sports und Akademien abhängig. Hier zeigt sich, in welchen Lizenzstufen wir uns und unseren Sport in Zukunft werden einbringen können.
Derzeit bilden „wir“ breitensportlich nur Trainer-C aus, in NRW, Baden-Württemberg und demnächst in Rheinland-Pfalz.
Geplant ist, durch Aufwertungen laufender Trainer-Fortbildungsmaßnahmen Ersatz für zeitaufwendige Umstrukturierungen in Jugend-C etc. zu schaffen.
So fand im Oktober 2005 in Rastatt der erste Trainerfortbildungskurs statt, der sich nur mit dem Kinder- und Jugendtraining beschäftigte. Ausbilder Ludwig Schudt kam damit einer Bitte des DPV nach, dem wir dafür recht herzlich danken wollen.
Auch Jugendwarte der Länder waren dazu eingeladen. Niedersachsen, NRW, Berlin, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg beteiligten sich an dieser aussergewöhnlichen Aktion im Rahmen einer regulären C-Trainer-Fortbildung.
Der DPV wird auch bei Unterstützung des Zukunftskonzeptes endlich die Voraussetzungen für die Durchführung des Trainer-B-Scheins schaffen  können.
Regelmäßige Angebote für Trainer-C können sich bei entsprechender finanzieller und personaler Entwicklung ebenfalls ergeben.
Anders als in früheren Zeiten setzt das neue Papier von DPV/LV auch auf fachliche Ausbildung und bejaht diese grundsätzlich.
Grundlage weiterer breitensportlicher Fortbildungsmaßnahmen sind die Rahmenrichtlinien, die beim DSB seit Ende 1998 in Kraft getreten sind, und deren eine oder andere Lizenzstufe auch für den Bereich Pétanque zukünftig aufgenommen werden könnte.
Beispiele hierfür:
ÜL (= Übungsleiter) „Breitensport“
ÜL -C Profil übergreifend
ÜL -C Sport in Herzgruppen
ÜL -C Prävention, Profil Haltung und Bewegung
ÜL -C Zusatzausbildung „Sport für Ältere“
ÜL -C Zusatzausbildung „Prävention“
ÜL -P, Profil „Gesundheitsförderung“
ÜL -B „Sport mit Älteren“
etc…..
In einer Gesellschaft, die in den kommenden Jahrzehnten von Überalterung geprägt sein wird, sind solche Überlegungen durchaus plausibel, zumal unsere Mitglieder-Altersstruktur genau in diese Richtung läuft.
Ein DPV-Engagement hierzu ist dringend erfolderlich, auch wenn es Vorleistungen (Arbeits- und Geldaufwand) kostet:
– Verbindungen/Berührungspunkte herstellen, und Vorarbeiten leisten, um hier eine Ausbildung zielgerichteter möglich zu machen.
– Der Bereich Fortbildung/Weiterbildung ist strukturell ein kompliziertes Feld, das eine genaue Erfassung und Planung erfordert („kein Schnellschuß“).
– Einerseits reflektiert unser Verband dadurch den wachsenden Bereich an Qualifikationsmöglichkeiten, andererseits bietet er auch eine Erweiterung der Angebotsfülle breitensportlicher Maßnahmen, die letztlich den Vereinen zu Gute kommt.
zu 6. Entwicklung und Bedeutung des Breitensports
Betrachte ich mir die aktuellen Zahlen zu den Aufgabenfeldern im Breitensport, die in einer Wichtigkeitsskala unter Vereinen/Verbänden aufgestellt wurde, fallen besonders die Begriffe und Präferenzthemen:
– Sport & Gesundheit
– Senioren
– Kinder & Jugendliche
– Schule & Verein
Diese verschiedenen Aufgabenfelder und deren gesellschaftliche Bedeutung sind Themen, die den Bereich „Inneres“ in Zukunft beschäftigen werden. Sie sind durch die Bereiche Sport und Jugend beim DPV im breitensportlichen Bereich zu unterstützen.
Aber auch andere breitensportliche Präferenzthemen müssen angegangen werden.
Beispiele aus dem gesamten Spektrum:
VEREINSSERVICE
Professionalisierung der Homepage – DPV-Homepage als Ideenbörse und Infohotline – Vereinsberatung zu Fachthemen – DPV-Kalender – Trainer-„hireing“ – Einführung der maschinenlesbaren Lizenz im Scheckkartenformat – Zentrale Lizenzverwaltung, die auch die LV entlastet.
EHRENAMTSFÖRDERUNG
Aus- und Fortbildung als Geschenk für besonders engagierte Ehrenamtliche aus den Vereinen.
SPORT UND GESUNDHEIT
QS SpG/KK (Qualitätssicherung Sport pro Gesundheit/Krankenkassen).
Zusammenarbeit mit Ärtzeverbänden und Krankenkassen.
KINDER & JUGENDLICHE
Teilnahme der LV an LSV/LSB Maßnahmen unterstützen.
Trainerausbildungen mit genau dieser Ausrichtung. Neuauflage „Kinder, Kinder“ für die Vereine.
Schaffung eines nahtlosen Übergangs vom Jugendalter ins Espoiralter mit zahlreichen adäquaten Turnierangeboten. Unterstützung von Landesjugendseminaren durch ausgebildete Trainer. Mehr Unterstützung von Jugendturnieren.
FAMILIE & SPORT
Muss zielgerichtet erörtert werden, da die Gewinnung von Jugendlichen/Kindern meist nur über die Schiene „Familie“ läuft.
FRAUEN IM PETANQUESPORT
Gewinnung weiterer Frauen und Mädchen für eine regelmäßige sportliche Betätigung bzw. für die Übernahme einer ehrenamtlichen Funktion in den Sportvereinen und bei LV/DPV.
Erhöhung des Anteils Frauen im Pétanque auf über 35%.
Bessere Werbung für eine DM-Ausrichtung Frauen: In 2005 gab es keine Ausrichter für die DM Frauen und DM Tete, so dass hier die DMs 2006 zusammengelegt werden mussten. Zukünftig sollte dies vermieden werden.
Schaffung einer DM Frauen Triplette (64 Teams) statt bisher DM Frauen Doublette (128 Teams).
SENIOREN
Schaffung z.B. einer DM Veteranen in den kommenden 3-5 Jahren. Demographisch vorgegeben muss auch hier die Angebotspalette erweitert werden. Gerade im Gesundheitsbereich sind hier noch Verbesserungen möglich und können neue Mitglieder hinzugewonnen werden.
Besonders Pétanque als Sport für „ältere Wiedereinsteiger“ ist hier besonders hervorzuheben. Mit externen Partnern wie z.B. Seniorenorganisationen könnte zusammengearbeitet werden.
INTEGRATION DURCH SPORT
Gerade hier dürfte Pétanque eine Brückenfunktion haben. In wie weit das auch von Förderstellen wie dem BMI unterstützt werden kann, ist noch zu prüfen. Dadurch daß Pétanque in Deutschland schon heute international gelebt wird und nicht nur Sport sondern auch Kommunikation und Lebensweise repräsentiert, hat dieser Sport von je her integrativ gewirkt. Dies können und sollten wir uns breitensportlich zu Nutzen machen und Projekte mit dieser Zielrichtung unterstützen.
FITNESS
Gilt dem Breiten- und Freizeitsportler im Bereich Pétanque als weniger wichtig.  Allerdings gehört es auch zu einer normalen Pétanque-Trainingsstunde, die Fitness mit dem Aufwärmen abzurufen.   
Nur wer körperlich fit ist, kann auch mentale Leistung erbringen.
Ein „Leitfaden für sportlich Ambitionierte“ wird derzeit von Hubert Arians für den DPV geschrieben.
AUS- UND FORTBILDUNG
…siehe Maßnahmen unter Punkt 5
Desweiteren kann sich auch der typische Vereinsindividualist fortbilden: Mit der geplanten Trainingsfibel Breitensport, die der DPV als Herausgeber und Autor realisieren möchte.
Ein Handbuch zu Pétanque ist längerfristig ebenfalls geplant.  
SPORTABZEICHEN
Für den Bereich Jugend sind das Bronze-, Silber- und Goldabzeichen geplant und bereit zur Einführung.
VERANSTALTUNGEN
…müssen finanzierbar sein und mit der entsprechenden „Manpower“ unterstützt werden.
Ein Vereinscup ist denkbar, aber nur über Teilnahme weiterer Institutionen realisierbar (LV, Vereine).
DMs müssen auch äusserlich als solche erscheinen. Professionalisierung von Veranstaltungen.
No alcohol – No drugs. Einhaltung sämtlicher NADA-Richtlinien.
MARKETING UND FINANZEN
Merchandising-Konzept, eine neue Finanzordnung wurden bereits angegangen bzw. fertiggestellt.
Klaus Eschbach erläuterte jüngst seine Vorschläge zu einem Pétanque, das sich der Öffentlichkeit und den Medien gegenüber besser in Szene setzt.
SCHULSPORT, SCHULE & VEREIN
„Jugend trainiert für Olympia“ ist denkbar, aber nur über Teilnahme weiterer Institutionen realisierbar (LV, Vereine, Schulen etc…).
Unterstützung von Vereinen bei schulischen Boule-AG-Projekten durch speziell dafür fortgebildete Trainer.
Eine nüchtern betrachtete Bestandsaufnahme zeigt uns aber auch auf:
– Eine fehlende Verbindung zwischen vielen Landesverbänden und den jeweiligen Landessportbünden, die Angebote und Hilfen trotz angespannter Finanzlage garantieren können.
– Eine Reihe von Landesverbänden sieht sich ausser Stande, die Grundvoraussetzungen für die LSB-Aufnahme in den kommenden Jahren zu erfüllen. Gerade diese LV sind eigentlich auf Hilfen des Mutterfachverbandes DPV angewiesen, haben diese Gedanken aber bis heute noch nicht artikuliert.
– Fehlende Gleichberechtigung in der Mitgliederstruktur und im Beitragswesen. Die Beiträge, die die einzelnen LV ihren Mitgliedern abverlangen (DPV-Anteil miteingeschlossen), schwanken bei den Erwachsenen zwischen 9 € / Jahr und 20 € / Jahr, und das uneingedenk der bestehenden vermögensbezogenen Unterschiede von Bundesland zu Bundesland.
– Der veranschlagte Anteil, der für den DPV seit einem Jahrzehnt auf 6 € / Jahr steht. Damit liegen wir nicht nur am Ende aller Spitzenfachverbände im DSB, sondern auch am Schluss der Skala der europäischen Pétanqueverbände. Damit sind auch Qualitätsverluste in der Arbeit des Leistungssportbereichs und bei der Bewältigung breitensportlichem Service vorprogrammiert.
– Segmentierung und Synergieverluste unserer Verbandsstrukturen. Viele unterschiedlich grosse LV, von denen 60% unter 1.000 Mitgliedern liegen, eine jetzt schon zehnfache Verwaltungsarbeit mit Reibungsverlusten. Viele LV können schon heute kaum ihre Vorstandsposten komplett besetzen, Personen, die mit grossem Engagement anpacken wollen, reiben sich unter den derzeitigen Arbeitsbedingungen auf oder werfen das Handtuch. Andere Wenige füllen ihr Amt nicht aus, sondern stehen als „Zwischenlösung“ im Vereinsregister, weil die Ehrenamtsstelle sonst vakant wäre.
Hier letztlich Abhilfe zu schaffen, liegt im Interesse von uns Allen.
Deshalb meine Bitte an alle Kritiker, sich persönlich in die Verbandsarbeit einzubringen und mit eigenem Engagement erkannte Mißstände abbauen zu helfen.
Bei einer Ablehnung des von LV und dem DPV ausgearbeiteten Zukunft-Papiers würde sich mit Sicherheit aber nichts zum Guten wenden.
Ich meine, ehrgeizige Ziele haben es verdient, eine Chance zur Umsetzung zu bekommen!
ALLEZ LES BOULES
Alexander Bauer
DPV-Vize ‚Inneres‘