DPV EM Espoirs 2025 – Einfach goldig
von Rolf Leinert · Veröffentlicht · Aktualisiert

WIR SIND EUROPAMEISTERINNEN!!
Die DPV-Espoirs Frauen haben es geschafft. Silvana Lichte, Ella Koch, Celine Grauer und Mercedes Strokosch wurden am Sonntagnachmittag mit einer außerordentlichen Teamleistung im spanischen Benejúzar Europameisterinnen der Espoirs 2025!
Wir starten diesen Rückblick nun mit dem Finaltag in Benejúzar am vergangenen Sonntag:
Halbfinale
Der Weg zu diesem Titel begann am Finaltag früh am Morgen, pünktlich um 9 Uhr starteten die Halbfinalspiele der EM Espoirs 2025.
Mit dabei unsere DPV-Damen-Équipe gegen die Französinnen. Ella Koch, Celine Grauer und Silvana Lichte waren in der Startaufstellung und Mercedes Strokosch saß als echte Teamplayerin freiwillig neben Coach Leon Gotha auf der Bank – stark!
Nach zwei Aufnahmen beim Stand von 1:1 drehte unser Frauenteam schon richtig auf und fuhr in der 3. Aufnahme vier Punkte zum 5:1 ein. Das war ein guter Start gegen die Grande Nation des Pétanque-Sports!
In der nächsten Aufnahme erspielten sie wieder zwei starke Punkte. Mit 7:1 für Deutschland ging es in die 5. Aufnahme und bei den Französinnen wurde die Nervosität sichtbar. Sie konnten ihren erspielten Kugelvorteil nicht nutzen und nahmen nur einen Punkt mit – 7:2 für Deutschland im Halbfinale der EM.
Dasselbe zeigte sich in der Aufnahme danach – eine perfekte letzte Devant-Kugel von Celine Grauer, aber noch fünf Kugeln in der Hand für die Équipe Tricolore. Das Cochonnet wurde von der französischen Schießerin Laurine Roger anvisiert, getroffen, sprang aber zurück zwischen zwei deutsche Kugeln. Dann zwei Fehlschüsse und ein sattes Carreau sur Place von Océanne Bodenghiem sowie zwei verlegte Kugeln – folglich wieder nur ein Punkt für Frankreich. 7:3!
Die Französinnen hatten trotz eines weiterhin komfortablen Kugelvorteils Probleme und Deutschland holte in der folgenden Aufnahme zwei Punkte zurück. Spielstand nun 9:3 für unser Espoirs-Frauenteam. Team Frankreich wechselte in der 8. Aufnahme – und fuhr danach zweimal Punkte ein. 9:8 – jetzt wurde es doch noch einmal spannender als gewünscht.
In Aufnahme 10 schoss die an diesem Wochenende hervorragend aufgelegte Silvana Lichte zwei Asse der französischen Legerin Pauline Reguenga sauber heraus, beim zweiten Schuss sprang dabei die Zielkugel mit ins Aus – Nullaufnahme.
Aufnahme 11 startete wieder mit zwei Carreaus von Silvana auf gute Kugeln der Französinnen – danach folgte die Chance für Schluss und den damit verknüpften Finaleinzug. Celine, die ein nahezu perfektes Spiel als Milieu ablieferte, traf ebenfalls zwei Mal und Ella krönte die Aufnahme abschließend bei ihrer allerersten Espoirs-Europameisterschaft mit einem jeden Zweifel auslöschenden Carreau für vier Punkte und damit für Schluss! Fünf Treffer in der entscheidenden Aufnahme gegen Frankreich – das war Weltklasse-Pétanque unserer Espoirs-Frauen!
Die Deutschen Frauen-Espoirs standen damit wiederholt und hochverdient im Finale der Europameisterschaft der Espoirs!
Das Finale
Deutschland – Belgien
Getragen von der überzeugenden Spielweise im Halbfinale – und vom Glauben an sich selbst, mit purer Entschlossenheit – fieberten die DPV-Espoirs Frauen dem Finale gegen Belgien entgegen. Mit dem Wissen aus dem dritten Vorrunden-Spiel, die favorisierten Belgierinnen mit 13:2 besiegt zu haben, schickte Trainer Leon Gotha-Jecle sein Team um Ella Koch, Silvana Lichte, Mercedes Strokosch und Celine Grauer, die am Tag zuvor schon eine Bronze-Medaille im Präzisionsschießen errungen hatte, um Punkt 16 Uhr auf das Carrée d’Honneur ins Finale. Vorher gab es die gleiche Routine samt Einspielen nach dem Mittagessen auf dem Parkplatz neben dem Hotel, wie bereits vor dem Vorrundenspiel am Freitag gegen Belgien.
Ein nervöser Beginn beider Teams führte zu vergebenen Chancen auf beiden Seiten und einen Spielstand von 3:1 nach vier Aufnahmen und rund einer halben Stunde Spielzeit. Ab den folgenden Aufnahmen legte unsere Équipe ihre leichte Anfangsnervosität endgültig ab. Sie gewann zwei Aufnahmen, woraus zwei weitere Punkte resultierten – 5:1.
Wie gegen Frankreich dominierten sie das Finale von diesem Zeitpunkt endgültig und ließen erneut eine Weltklasse-Aufnahme folgen, wie schon im Halbfinale gegen Frankreich.
Auf Ellas Eröffnungskugel folgten fünf Carreaus bzw. Palets unserer Équipe, am Ende waren es vier deutliche Punkte für Deutschland – 9:1. Der Europameister-Titel war schon zum Greifen nah und lag für alle Anwesenden bereits in der Luft
Die Belgierinnen waren offenbar geschockt und machten Fehler. Das nutzten unsere Frauen in der achten Aufnahme des Spiels nach 50 Spielminuten eiskalt aus und verwandelten mit drei von drei hereingelegten Kugeln durch Ella Koch bei ihrer ersten und Celine Grauer bei ihrer letzten Espoirs-Europameisterschaft ihre Matchbälle für Schluss! Der Jubel kannte keine Grenzen und auch einige Freudestränen wurden noch auf dem Carre d’Honneur vergossen.
Es war vollbracht:
Celine Grauer, Ella Koch, Mercedes Strokosch und Silvana Lichte krönten sich im spanischen Benejúzar nach einer phänomenalen Leistung am Finaltag zu den neuen Europameisterinnen der Espoirs 2025!
Herzlichen Glückwunsch zu dieser hochverdienten Goldmedaille!
Fazit zur Pétanque-Europameisterschaft der Espoirs 2025 in Benejúzar
Die Europameisterschaft der Espoirs 2025 in Benejúzar ist Geschichte – und sie wird in vielerlei Hinsicht in Erinnerung bleiben. Für den Deutschen Pétanque Verband endete eine ereignisreiche Turnierwoche mit dem größtmöglichen Erfolg in dieser Altersklasse: dem Europameistertitel der deutschen Espoirs-Frauen im Triplette. Das ist bereits der vierte Europameister-Titel für den DPV in der Kategorie Triplette der Espoirs Frauen nach 2009 in Düsseldorf (Muriel Hess, Anna Lazaridis, Julia Würthle und Judith Berganski), 2011 in Roskilde, Dänemark (Natascha Denzinger, Muriel Hess, Lea Mitschker und Julia Würthle) und 2017 in Saint Pierre Lès Elbeuf, Frankreich (Luzia Beil, Kerstin Lisner, Julia Reimers und Eileen Jenal).
Silvana Lichte, Ella Koch, Celine Grauer und Mercedes Strokosch krönten sich am Sonntagnachmittag nach einer herausragenden Teamleistung und einem souverän geführten Finaltag verdient und hart erarbeitet zu den neuen Europameisterinnen der Espoirs. Ein Titel, der nicht nur sportlich, sondern auch menschlich von besonderer Bedeutung ist – für das gesamte DPV-Frauen-Team, das an diesem Wochenende stets als starke, geschlossene Einheit auftrat. Zusammen mit Coach Leon Gotha-Jecle, der selbst noch 2019 DPV-Espoir im Finale der EM in Saint Pierre Lès Elbeuf (Frankreich) gegen Finnland auf dem Platz gestanden hatte und damals mit der Silbermedaille ausgezeichnet wurde.
„Unsere Espoirs-Damen haben sich die Krone des europäischen Pétanque-Sports verdient selber aufgesetzt. Sie können wirklich stolz sein auf ihre Leistung und dass sie niemals den Fokus verloren haben. Ich bin auf jeden Fall sehr stolz auf die vier und das gesamte Team. Danke, dass ich dabei sein durfte und für diesen unvergesslichen Moment!“
– Mark-Oliver Fitz, Chef d’Équipe der Espoirs
Doch Benejúzar war noch viel mehr als dieser eine Moment des Erfolgs.
Die EM der Espoirs zeigte, wie eng Sieg und Niederlage, Emotion und sportliche Fairness im Pétanque miteinander verbunden sind. Der neue Europarekord im Tir de Précision durch Frankreichs Titouan Olivier (54 Punkte) steht hier sinnbildlich für das außergewöhnlich hohe sportliche Niveau, das sich durch alle Disziplinen und Nationen zog. Ebenso beeindruckend war die Organisation des Turniers: Die Confédération Européenne de Pétanque (CEP) und der spanische Verband FEP sorgten an allen vier Tagen für perfekte Bedingungen und zwei stimmungsvolle Finalabende mit sehenswerten Wettbewerben und einer Siegerzeremonie, die dem europäischen Pétanque-Sport und den Espoirs würdig war.
Nur zwei Monate zuvor hatten auch die deutschen Männer in Spanien für Furore gesorgt und sich verdient den Europameistertitel der Herren gesichert – in Teilen überraschend, aber letztlich ebenso beeindruckend und souverän. Benejúzar machte nun erneut deutlich, dass der europäische Pétanque-Sport und der Deutsche Pétanque Verband eine neue Phase der Professionalisierung erreicht haben: Organisation, Wettkampfqualität und Teamführung auf höchstem Niveau waren für alle sichtbar und spürbar. Es war Sport vom Allerfeinsten – spannend, fair, respektvoll und voller Leidenschaft.
Auch die deutsche Espoirs-Männer-Équipe zeigte in Benejúzar während des gesamten Turniers Teamgeist, Leidenschaft und Kampfeswillen. Nach dem bitteren Ausscheiden von Justin Neu im Viertelfinale des Tir de Précision gegen Moreno Gomez, den späteren Vize-Europameister aus Monaco sowie das Ausscheiden unseres Männer-Triplettes gegen die späteren Europameister aus Frankreich überwog bei Spielern und Betreuern zunächst die Enttäuschung. Die gesamte Männer-Équipe unterstützte unser Frauen-Team weiter lautstark am Finaltag vom Spielfeldrand und später von der Tribüne aus. Sie selbst werden ebenfalls gestärkt aus diesem Turnier hervorgehen – mit wertvollen Erfahrungen, die sie auf ihrem weiteren sportlichen Weg nur noch stärker machen werden.
„Ein wahrer Sportler zeigt seine Werte nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch darüber hinaus. (…) Unsere Espoirs sind unsere Hoffnungen und unsere Zukunft. Lasst uns sie schützen, unterstützen und gemeinsam wachsen lassen.“
– Dr. Barnabas Novak, Präsident der CEP
Mit diesem Geist blicken wir voller Respekt auf alle teilnehmenden Nationen, auf großartige sportliche Leistungen, und auf eine Woche, die den Pétanque-Sport in Europa und auch bei uns in Deutschland einmal mehr vereint hat.
Die deutsche Delegation in Benejúzar bestand aus den Espoirs-Spielerinnen Silvana Lichte, Ella Koch, Celine Grauer und Mercedes Strokosch, den Espoirs-Spielern Gabriel Huber, Justin Neu, Leander Becker und Oskar Fitz, den Coaches Leon Gotha-Jecle und Pascal Verbregue, den Chef d’Équipes Mark-Oliver Fitz und Karl-Josef Flühr, Betreuerin Hilde Winkler sowie den mitgereisten Eltern (Danke an Familie Grauer und Magalie Fitz für die vielen Fotos und den Support!). Euch allen, die von zu Hause im Live-Stream über unseren DPV-YouTube-Kanal oder im DPV-Live-Radio mitgefiebert haben – ebenfalls danke!
Am Donnerstag beginnt in Frankreich die Pétanque-Weltmeisterschaft der Frauen im Triplette und Tir de Précision. Hier geht es zum Vorbericht des DPV.
Wir wünschen auch dieser deutschen Delegation ein wunderbares Turnier – und dass sie den Schwung und die Energie dieses außergewöhnlichen Jahres mitnehmen kann.
Es war uns eine Ehre, von dieser Europameisterschaft der Espoirs zu berichten und die deutsche Delegation durch ein unvergessliches Turnier zu begleiten.
Euer
DPV-Kommunikationsteam
Manuel Strokosch · Robin Wendeler · Rolf Leinert
Für die Espoirs – für unsere Hoffnungen!
Die deutsche Übersetzung dieser wichtigen Nachricht des CEP-Präsidenten
verbreitet am Freitag, 03.10.2025 um 13:18 Uhr während der Europameisterschaft via CEP-Facebook:
An alle, die es betrifft
Ein wahrer Sportler zeigt seine Werte nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch darüber hinaus. Dies zeigt sich deutlich bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Europameisterschaft der Espoirs, die derzeit im spanischen Benejúzar stattfindet.
Diese jungen Spielerinnen und Spieler haben ihre Zeit und Energie darauf verwendet, sich auf dieses einzigartige, einmalige Ereignis auf der Weltbühne vorzubereiten. Das Hauptziel dieser Meisterschaft besteht darin, den Spielerinnen und Spielern, die gerade aus der Jugendkategorie herausgewachsen sind und beginnen, gegen Erwachsene anzutreten, eine Plattform zu bieten – und ihnen so die Möglichkeit zu geben, ihr Talent auf europäischer Ebene zu zeigen.
Ein verfehlter Wurf, ein verlorenes Spiel oder sogar ein enttäuschendes Turnier sollten niemals als Versagen angesehen werden. Im Gegenteil – jede dieser Erfahrungen stellt einen kleinen, aber wesentlichen Schritt auf dem Weg des Fortschritts, der Entwicklung und der Selbstverbesserung im Sport dar.
Als Präsident der Confédération Européenne de Pétanque (CEP) rufe ich alle Pétanque-Spielerinnen und -Spieler, Fans, Unterstützer und Familienmitglieder dazu auf, dies im Gedächtnis zu behalten. In der heutigen schnelllebigen Welt kann die Wirkung und Reichweite einer unbedacht formulierten Nachricht in den sozialen Medien unvorhersehbar und weitreichend sein.
Lassen wir nicht zu, dass der bemerkenswerte Einsatz dieser jungen Spielerinnen und Spieler und ihrer Trainer, die unermüdlich daran gearbeitet haben, in jedem Wettkampf ihr Bestes zu geben – nicht nur bei diesem – entwertet oder geschmälert wird.
Wie schon der Name ihrer Altersgruppe andeutet, sind sie unsere Espoirs – unsere Hoffnungen und unsere Zukunft.
Lasst uns sie schützen, unterstützen und gemeinsam wachsen lassen.
Es lebe der Sport, das Fairplay und das Pétanque!
Dr. Barnabas Novak
Präsident
Confédération Européenne de Pétanque (CEP)