Zukunftspläne des Deutschen Pétanque Verbands

Eine PDF-Datei zum Ausdruck und zur Verbreitung in den Vereinen kann hier heruntergeladen werden.

Wir bitten um regen Zuspruch, um mit unseren Informationen so viele Lizenz-Spieler wie möglich zu erreichen. Die Resonanz der Basis des DPV ist uns ein wichtiges Werkzeug zur Planung der nächsten Schritte auf dem Weg in die Zukunft.
Richtungsweisende Überlegungen des DPV-Vorstands
Auf seiner letzten Sitzung hat der Vorstand des DPV ausführlich über die Zukunft des nationalen Verbandes diskutiert. Man ist sich einig, dass die Tätigkeiten der einzelnen Ressorts, die durch die zur Verfügung stehenden Mittel ermöglicht werden, sich lediglich zur Verwaltung eines „Ist-Zustandes“ eignen. Um der sportlichen Entwicklung und der Präsenz des Verbandes in der öffentlichen Wahrnehmung die nötige Dynamik zu geben, ist ein erheblicher finanzieller Mehraufwand erforderlich.
Steigerung des sportlichen Niveaus durch fundierte Basis-Arbeit
Die Zielsetzung, an das sportliche Niveau der führenden Nationen im internationalen Pétanque heranzureichen, kann nur durch eine breit aufgestellte Ausbildung an der Basis des DPV, den Vereinen und bei jedem einzelnen, ambitionierten Spieler erreicht werden. Hierzu ist es erforderlich, einen umfangreichen Trainings-und Ausbildungs-Leitfaden zu erstellen, der sowohl körperliche wie mentale Grundlagen zum erfolgreichen Spiel berücksichtigt. Einzelne Punkte dieser Ausbildung müssen sein: Kraft- und Koordinationstraining, allgemeine und spezielle Fitness, automatisierte Bewegungsabläufe, gesunde Ernährung sowie die mentale Disposition vor, während und nach dem Wettkampf.
Dem DPV liegen unterschiedliche Ausarbeitungen von ambitionierten Sportlehrern vor, teils gezielt für das Pétanque verfasst, teils allgemein gehalten oder im Bezug auf ähnlich gelagerte Sportarten wie Bogenschießen oder Curling.
Hier wird es nun für sinnvoll erachtet, einen Ausschuss entsprechender Fachleute zu bilden, der sich regelmäßig trifft und Schritt für Schritt aus eigenen Erkenntnissen und dem vorhandenen Material besagten Trainings-Leitfaden erarbeitet. Dieser Ausschuss muss auch die Möglichkeit haben, sich mit besonders qualifizierten Pétanque-Sportlern kurz zu schließen, diese zu beobachten und einzelne Trainings-Aspekte zu diskutieren.
Der Ausschuss soll aus vier bis sechs Leuten bestehen, die selbstverständlich eine Aufwandsentschädigung und Spesen bekommen werden. Vorausgesetzt werden sechs Sessions im Jahr, die dieser Ausschuß miteinander und mit Spielern verbringt. Die abschließende Herstellung des Leitfadens, bei dem es sich um ein gebundenes Paperback mit ca. 120 Seiten Inhalt handeln wird, und der Vertrieb des ganzen als Print-Medium, wird auch nocheinmal Kosten verursachen.. Wird vorausgesetzt, dass das Buch schließlich in einer ersten Auflage von 1.000 Exemplaren gedruckt wird und für eine Schutzgebühr von 15,- bis 18,- Euro verkauft werden kann, käme es hier zeitversetzt zu einem Return of Investment in entsprechender Größenordnung, 15.000,- bis 18.000,- Euro.
Es sollte allerdings jedem klar sein, dass ein solcher Leitfaden nur eine Grundlage für eine technische und taktische Verbesserung darstellen kann, allerdings für eine nachhaltige, positive sportliche Entwicklung die regelmäßige Zusammenarbeit mit einem Trainer nicht ersetzt.
Steigerung des sportlichen Niveaus der Nationalspieler
Dieser Leitfaden ist wie beschrieben für die breite Basis der Spieler in den Landesverbänden vorgesehen. Es wird allerdings auch Trainingsrichtlinien für die Kaderspieler des DPV geben. Diese Trainingsrichtlinien sind für unsere Spitzensportler nicht als Ratgeber vorgesehen, sondern sind eine sehr konkrete Maßgabe, die der Spieler im Verlaufe seiner regelmäßigen Übungen auf einem Formblatt ohne großen Aufwand mit dem jeweiligen Datum zu protokollieren hat.
Ergänzung/Änderung der Schwerpunkte zur Bildung des Kaders
Die Kaderbildung soll über die aktuell praktizierten Kadersichtungen hinaus erweitert werden. Neben den Sichtungen der Spieler, die dem DPV von den Landesverbänden vorgeschlagen werden, soll es in Zukunft auch Spielbeobachter auf großen Turnieren geben. Diese, vom DPV nominierten Scouts werden Veranstaltungen wie etwa in Düsseldorf, Bacharach, Hannover oder Berlin besuchen und dabei gezielt ihren Focus auf besonders erfolgreich auftretende Teams richten. Hierbei wird nicht nur den technischen Fertigkeiten der einzelnen Spieler Aufmerksamkeit geschenkt, sondern insbesondere der Teamfähigkeit in einer Mannschaft, das Auftreten und die sportliche Fairness gegenüber dem Gegner, die taktischen Kenntnisse und das Verhalten zum Beispiel im Umgang mit nominell besseren Kontrahenten, wie z. B. Teams aus Frankreich oder Belgien. Diese Spielbeobachter geben dann positiv auffälligen Sportlern spezielle Fragebögen an die Hand, die diese – natürlich nur bei vorhandenem Interesse an einem LV- oder DPV-Kader – bis zum Ablauf des Tages ausgefüllt zurück geben können, oder dem DPV per Post zukommen lassen.
DPV-Kaderspieler sollen weitreichende Möglichkeiten bekommen, sich als Mannschaften auf internationalen Turnieren zu bewähren. Wesentlich mehr Termine in Frankreich, Belgien, den Niederlanden, Spanien oder der Schweiz sollen wahrgenommen werden.
Ergänzung/Änderung der Schwerpunkte zur Bildung des WM-Teams
Bei der Bildung von Teams für große internationale Veranstaltungen, wie z. B. den Weltmeisterschaften, soll es für den DPV-Kader auch eine schrittweise Veränderung geben. Der Fokus soll nicht mehr so wesentlich nur auf die persönlichen technischen Möglichkeiten einzelner Spieler gelegt werden, sondern vielmehr auf die Bildung eines schlagkräftigen Teams.
Aufgrund der ohnehin vorhandenen Möglichkeiten und des regelmäßigen Trainings nach Vorgaben des DPV muss an irgendeiner Stelle ein bestimmtes sportliches Niveau vorausgesetzt werden können. Die Arbeit des DPV zur Bildung eines wettbewerbsfähigen WM-Teams wird sich vielmehr auf den Umgang und die persönliche Kenntnis der Spieler untereinander konzentrieren. Mentale Stabilität und soziale Kompetenz bekommen einen wesentlich höheren Stellenwert als die Fähigkeit zu legen oder zu schießen.
Ergänzung/Änderung der Schwerpunkte in der Jugendarbeit
Die beschriebenen Veranstaltungen und Maßnahmen gelten weitestgehend auch für den Jugend-Bereich. Hier will der DPV allerdings auch noch verstärkt dahin kommen, dass die Jugendlichen häufige Wochenenden oder Feriencamps mit dem Thema Pétanque verbringen können.
Breiter aufgestelltes Interesse für das Pétanque in Deutschland wecken
Neben der Verstärkung der Arbeit an einer sportlich ambitionierten Basis und einem international wettbewerbsfähigen Spitzensport, ist es ein weiteres Ziel des DPV, dem Boule- und Pétanque-Sport eine größere Präsenz in der Öffentlichkeit und ein entsprechendes Interesse am Sport und Spiel bei einem breiten Publikum zu schaffen.
Es sollen Konzepte erarbeitet werden, wie zum Beispiel vermehrt Pétanque-Kurse an Volkshochschulen angeboten werden können. Selbstverständlich müssen hierfür auch qualifizierte Trainings-Leiter gefunden oder ausgebildet werden. Darüber hinaus wird daran gedacht, an große Spartenvereine in den einzelnen Landesverbänden heranzutreten, bei denen noch keine Boule-Abteilung eingerichtet ist. Es soll die Attraktivität unseres Sports auch für ältere und in ihrer Bewegung und Kondition eingeschränkte Menschen dargestellt werden. Natürlich ist es nicht das Ziel, auf diesem Weg das Durchschnittsalter des Verbandes weiter in die Höhe zu treiben. Es besteht aber die Möglichkeit, durch eine zunächst einmal geschaffene Präsenz des Pétanque-Sports in einem Verein, auch bei jüngeren Akteuren Interesse für dieses Spiel zu wecken.
Ein weiterer Punkt ist ein Konzept für Betriebs-Sportgruppen. Hier kann man Unternehmen vorschlagen, zum Beispiel für vier oder sechs aufeinanderfolgende Wochen, jeweils an einem Tag einen Pétanque-Kurs anzubieten.
Weitere Einrichtungen für die der Pétanque-Sport interessant sein könnte, sind Jugendheime, Schulen oder Institute in der Erwachsenen-Bildung.
Weitergehende Unterstützung von Spielgemeinschaften und Vereinen
Darüber hinaus soll ein Konzept erstellt werden, das interessierten Vereinen und Spielgemeinschaften ein Leitfaden bietet, welche Ansprechpartner in Städten und Gemeinden vorhanden sind, um eine Genehmigung zur Installation öffentlicher Boulodrômes zu erlangen. Die Amtswege und das entsprechende Formularwesen sollen erklärt werden, genauso wie Kosten und mögliche öffentliche Mittel die hierfür zu Verfügung gestellt werden. Gleiches gilt, wenn ein Verein plant, eine Boule-Halle zu installieren.
Seriösere, professionellere Präsentation des DPV als Mitglied des DSB
Spätestens seit dem zweiten Platz unseres Teams bei den Damen-Weltmeisterschaften im letzten Jahr, ist der Deutsche Sportbund in weitergehendem Maße auf den Deutschen Pétanque Verband aufmerksam geworden. Dies erfordert ebenfalls diverse Massnahmen, die unter anderem den Gesamtauftritt des DPV betreffen.
Es muss dringend eine Professionalisierung des Auftritts von Deutschen Meisterschaften geben, sowohl was das Ambiente als auch was die Teilnehmer und Teilnehmerinnen angeht. Die einheitliche Spielkleidung der Teams darf für die Zukunft kein Thema mehr sein. Und zwar von der Sommer- bis zur Schlechtwetter-Bekleidung. Alle Mannschaften sollten auf alle Wetter vorbereitet sein und Ersatz-Kleidung in ausreichender Menge mitbringen.
Seitens des DPV wird ein großes Tor produziert werden. Eine vier Meter hohe und sechs Meter breite Konstruktion, die aus einem stabilen, aufblasbaren Material besteht. Auf dem Sturz des Tores findet sich das DPV-Logo, umkreist von Signets der Landesverbände, so wie es sich auf der Startseite der Homepage darstellt. Auf dem linken Pfosten des Tores wird der Schriftzug „Deutsche Meisterschaften 2005“ zu lesen sein und auf dem rechten Pfosten die jeweilige Formation: „Doublette“, „Triplette“ etc.
Unter dem Tor sitzt die Turnierleitung. Darüber hinaus wird es dort einen Info-Counter geben, der von einem Mitglied des ausrichtenden Vereins betreut wird. Dieser Info-Counter wird mit umfangreichem Prospekt-Material über unseren Sport, seine Geschichte, das Regelwerk und Vereine ausgestattet sein.
Ziel ist es, bei den Teilnehmern der DM eine nachhaltigere Wirkung im Respekt vor dieser Veranstaltung zu schaffen, darüber hinaus allerdings auch – speziell bei Veranstaltungen auf öffentlichem Gelände, wie z.B. Travemünde oder Hannover – dem Laufpublikum auf den ersten Blick klar zu machen, dass dies nicht nur ein besonders großes „Sowas ähnliches wie Boccia“-Turnier ist, sondern eine Deutsche Meisterschaft im Pétanque. Dieses Publikum soll dann keine umständlichen Interviews mit Spielern (die das während einer Partie auch nicht besonders erfreut) führen, sondern kwird kurzerhand an den Info-Counter verwiesen.
Auch Bild-Material der anwesenden Medien wird durch eine solche Installation im Hintergrund der Motive erheblich aufgewertet.
Analoger Auftritt der Landesverbände
Das Konzept zur optischen Aufwertung der Deutschen Meisterschaften wird an die Landesverbände herangetragen, mit der Bitte, mindestens auch die Landesmeisterschaften entsprechend publikums- und medienwirksam optisch aufzuwerten.
Professionalisierung der Sponsoren-Akquise
Die Suche nach Sponsoren soll wesentlich professioneller gestaltet werden. Es sollen nicht mehr einzele Telefonate geführt und sporadisch Briefe verschickt werden, sondern es wird ein vollständiges Sponsoren-Paket entwickelt, dass in einer anspruchsvollen Präsentations-Mappe zugesandt wird. Die Sponsoren werden, je nach Stand des Interesses, dann mit vier oder sechs Leuten zu einem „Schnupper-Wochenende“ eingeladen, im Rahmen dessen ihnen der Pétanque-Sport greifbar näher gebracht wird. Sie bekommen Kugeln geschenkt und werden von fachkundigen Spielern in die Regeln, die Technik und die Taktik des Spiels eingewiesen. Tagsüber wird also gespielt und abends werden Videos, z.B. von Weltmeisterschaften gezeigt und dokumentiert, in denen Spitzenpétanque und die Ziele des Deutschen Pétanque verdeutlicht werden. Der DPV ist sich sicher, auf diesem Wege Sponsoren in einer wirkungsvollen Größenordnung begeistern zu können.
Professionalisierung durch hauptamtlichen Geschäftsführer
Der DPV-Vorstand denkt weiter darüber nach, einen hauptamtlichen Geschäftsführer einzustellen. Diverse Tätigkeiten, wie zum Beispiel Reiseplanungen oder andere organisatorische Tätigkeiten im Vorfeld zu internationalen Einsätzen aber auch Deutschen Meisterschaften, überfordern die Geschäftsstelle und beanspruchen bei DPV-Vorstandsmitgliedern Zeit, die diese für ihre eigentlichen Aufgaben besser nutzen könnten. Ein hauptamtlicher Geschäftsführer könnte aber darüber hinaus, die nun ohnehin enger gewordenen Kontakte zum Deutschen Sportbund weiter ausbauen und pflegen – speziell im Hinblick auf mögliche Fördergelder, die der DPV vom DSB erwarten kann.
Merchandising als Stütze des Verbandes und des Sports
Auch das Thema Merchandising steckt für den DPV noch in den Kinderschuhen, da den vorhandenen Personen die Ressourcen fehlen, diesen Bereich seriös in Angriff zu nehmen. Hier ergibt sich also ebenfalls eine sinnvolles Aufgabenfeld für einen hauptamtlichen Geschäftsführer. Diese Position wird mittelfristig nicht nur Kosten verursachen. Der DPV-Vorstand sieht durch einen solchen Mitarbeiter erhebliches Einspar-Potenzial und darüber hinaus Möglichkeiten, neue Finanzmittel-Quellen zu erschließen und zu pflegen.
Schlußendlich kann darauf verwiesen werden, dass allein die Organisation der Mitarbeiter und Ausschüsse zu den oben beschriebenen Punkten einen erheblichen Aufwand mit sich bringt – wieder eine Tätigkeit für den hauptamtlichen Geschäftsführer.
Lückenlose und zeitnahe Informationen für Lizenz-Spieler
Der DPV-Vorstand ist sich einig in dem Punkt, dass es kurzfristig wieder ein gedrucktes Informations-Medium für die Spieler und Vereine in Deutschland geben muss. Es wird über eine Zeitschrift nachgedacht, die sechs bis acht mal im Jahr erscheinen soll. Diese Zeitschrift hat 32 Seiten und enthält alle Informationen über die aktuellen Geschehnisse im DPV: Deutsche Meisterschaften, Kaderarbeit, internationale Einsätze und News über organisatorische Tätigkeiten und sonstige Vorgänge im Bundesverband. Darüber hinaus sind die Landesverbände angehalten, pro Ausgabe mindestens Inhalt für eine Seite mit Informationen aus dem LV bereit zu stellen. In der Zeitschrift wird die aktuelle Rangliste erscheinen, ein Turnierkalender und Turnier-Anzeigen verschiedener Vereine. Abgerundet wird das Werk mit Beiträgen von Lesern zu Jubiläen und Ähnlichem, sowie ein ausführliches Leserecho (Leserbriefe).
Installation einer Deutschen Pétanque-Bundesliga und eines Vereins-Pokals
Im sportlichen Bereich des DPV wird es Ergänzungen kommen. Ein gesonderter Ausschuss wird damit beauftragt, ein Konzept für eine DPV-Bundesliga und für einen DPV-Vereins-Pokal zu erarbeiten. Die Kosten und Modalitäten dieser Veranstaltungen werden dargestellt, sobald die entsprechenden Ausschüsse Vorschläge darstellen können.
Internationale Kontakte auf Augenhöhe pflegen
Ein weiteres sportliches Anliegen des DPV wird weitere Kosten verursachen, kann aber vom Vorstand nicht mehr ausser Acht gelassen werden. Die DPV-Kadermannschaften bekommen über die Saison verteilt eine Vielzahl von Einladungen zu internationalen Turnieren. So z.B. nach Frankreich, Belgien, den Niederlanden – aber auch in die Schweiz und nach Spanien. Aufgrund fehlender Mittel kann ein großer Teil dieser Einladungen nicht erwidert werden. Das muss sich ändern, um dem Ansehen des DPV im internationalen Pétanque nicht unnötig zu schaden. Der DPV-Vorstand ist sich sicher, dass mit dem nun in der Folge vorgeschlagenen Finanzierungs-Konzept auch Mittel geschaffen werden können, die dies ermöglichen.
Konkrete Konzepte zur Bundesdelegiertenversammlung
So sind wir nun an einem Punkt, an dem eine Vielzahl von Ideen des DPV-Vorstands präsentiert wurden, die der sportlichen Entwicklung und der Präsenz des Verbandes in der öffentlichen Wahrnehmung die dringend erforderliche Dynamik geben. Selbstverständlich konnten die meisten Aspekte hier nur grob umrissen werden, eine detaillierte Darstellung der Pläne wird es geben, wenn sich die entsprechenden Ressorts damit auseinandergesetzt haben. Der DPV-Vorstand ist sich sicher, einen großen Teil der Konzepte zur Bundesdelegierten-Versammlung am 19. März 2005 in Siegburg präsentieren zu können.
Es kann was passieren: Visionäre oder Spinner?
Dem DPV-Vorstand war im Vorfeld seiner Überlegungen klar, dass es eigentlich wenig Sinn macht, ein Vorankommen des Bundesverbandes in der Art und Weise zu planen, wie es dann doch stattgefunden hat – allein vor dem Hintergrund, dass die Mittel zu einer solchen Umsetzung schlicht fehlen und auf Sicht auch nicht zur Verfügung stehen werden. Trotzdem hat man sich geschlossen dagegen verwehrt, wieder „nur“ die Verwaltung für ein weiteres Jahr zu planen und sich in die gegebene Möglichkeiten zu „fügen“. So wurde also frisch von der Hand ein Konzept entwickelt, dass sich kaum umsetzen lässt.
Nachdem allerdings die Pläne in dieser Form auf dem Tisch lagen, ging man doch daran zu überlegen, wie sich ein solches Paket finanzieren lassen könnte. Selbstverständlich kann man nicht von jedem Lizenz-Nehmer im DPV verlangen, dass er eine so umfangreiche Neu-Orientierung mitträgt. Es ist allgemein bekannt, dass sich die Ambitionen jedes einzelnen Lizenz-Spielers im Zusammenhang mit der Entwicklung des Deutschen Pétanque-Sports über ein breites Spektrum von Desinteresse bis Übermotivation erstreckt.
Vor diesem Hintergrund wurde dann überlegt, wie man gezielt die ambitionierten Sportler im DPV ansprechen, bzw. deren Einverständnis voraussetzen könnte, diese Pläne zu unterstützen. Der DPV hat keine Kontakte zu den Vereinen bzw. Spielern und Vereinsmitgliedern. Die Strukturen des DPV sind so, dass die Landesverbände die Mitglieder sind und ein direkter Kontakt zu den Vereinen, die wiederum die Mitglieder der Landesverbände sind entsprechend ausgeschlossen werden muss.
Finanzielle Unterstützung durch interessierte, ambitionierte Sportler
Der einzige direkte Kontakt von ambitionierten Spielern zum DPV findet regelmäßig auf Deutschen Meisterschaften statt. Und hier findet sich ein erster Ansatz, die entsprechende Zielgruppe, nämlich diejenigen, denen am Vorankommen des Deutschen Pétanque gelegen ist und die auch bereit wären, eine solche Entwicklung finanziell zu unterstützen, zu erreichen und als Leistungsträger mit ins Boot zu nehmen.
Selbstverständlich kann und wird dieses nicht ohne ein entsprechendes Einverständnis mit den Mitgliedern des DPV, den Landesverbänden, stattfinden.
Die Grund-Idee der Schaffung entsprechender Finanzmittel für die Umsetzung der beschriebenen Ideen bestand darin, das Startgeld für Sportler bei Deutschen Meisterschaften auf 20,- Euro pro Spieler pro Deutscher Meisterschaft festzulegen. Dies würde immerhin fast 25.000,- Euro mehr in die Kassen des DPV bringen, ein erster Schritt um die wichtigsten Faktoren des aktuellen Konzeptes umzusetzen. Ob nun diese Startgebühren von den Spielern persönlich erbracht werden, oder über ein „Sponsoring“ der Landesverbände oder Vereine, bliebe den Mitgliedern des DPV selbst überlassen.
Andererseits widerspricht natürlich die Tatsache, dass eine große Gruppe von Spielern – geschätzten 700 – nahezu an allen Deutschen Meisterschaften teilnimmt. Das hieße im Einzelfall, dass solche Spieler, oder deren Vereine oder Landesverbände mit bis zu 100,- Euro pro Sportler durch diese Personen mehr belastet würde. Hier denken wir an Vereine wie Viernheim, Hannover oder Düsseldorf. Das stellt natürlich eine sehr gezielte Mehrbelastung einiger Weniger dar.
Einführung einer „A“-Lizenz
Dem wäre nun entgegen zu steuern, durch die Einführung einer speziellen Lizenz für ambitionierte Sportler, eine sogenannte A-Lizenz. Das „A“ kann hier ruhig für „ambitioniert“, „Anfang“ oder „Aufbruch“ stehen bleiben. Es gibt keine Idee, als Gegensatz hierzu eine „B-Lizenz“ zu schaffen. Es sollte nach wie vor die „normalen“ Lizenzen im DPV geben, darüber hinaus aber diese spezielle Lizenz für ambitionierte Spieler.
Diese A-Lizenz soll also eine erhebliche finanzielle Mehrbelastung, wie sie beschrieben wurde, vermeiden. Die A-Lizenz soll 50,- Euro Beitrag kosten und diverse Leistungen aus dem beschriebenen Konzept für den „neuen“ DPV abdecken.
So ist vorgesehen, dass ein A“mbitionierten“-Lizenz-Spieler zum Beispiel keine Startgebühr bei Deutschen Meisterschaften zahlen muss. Ein A-Lizenz-Spieler wird keine Gebühren für das Mitteilungsblatt des DPV bezahlen, dies wird mit seinen Lizenz-Gebühren verrechnet. Ein A-Lizenz-Spieler kann auch ohne weitere Kosten an der Bundesliga teilnehmen. Inwiefern Inhaber einer „normalen“ DPV-Lizenz überhaupt an einer Bundesliga teilnehmen dürfen, ist noch im Detail zu klären.
Keine Almosen, sondern Ambitionen
Dass die A-Lizenz aber auch für „ambitionierte Sportler im Deutschen Pétanque Verband“ steht, heißt, dass der DPV-Vorstand sehr sicher damit rechnet, dass sich Sportler im DPV auch eine A-Lizenz nehmen, ohne dass sie Chancen auf die Teilnahme an einer oder mehreren Deutschen Meisterschaften haben oder in der Bundesliga mitspielen wollen, sondern einzig aus dem Grund, ihre Solidarität im Zusammenhang mit den Zielen des DPV zu zeigen.
Um eine abschließende Feststellung zu den beschriebenen Zielen des DPV und der Möglichkeit der Umsetzung derselben zu artikulieren: Der DPV braucht keine „Spenden“ zu seiner Förderung, sondern die Beiträge ambitionierter, motivierter und visionsfähiger Mitglieder.
Das ist das A in der A-Lizenz: Ambition!
Umsetzung im starken Team
Alle beschriebene Pläne lassen sich nur durch entsprechend große und starke Teams umsetzen. Die Ressortleiter/Vizepräsidenten im DPV-Vorstand werden sich in jedem Landesverband die entsprechenden Kollegen „ins Boot holen“, deren Einverständnis vorausgesetzt.
Darüber hinaus soll sich jeder zusätzlich drei ehrenamtliche Mitarbeiter suchen, die ihn über die Arbeit der LV-Kollegen hinaus unterstützen. Das macht für jedes entsprechende Ressort 13 (schöne Zahl!) engagierte Begleiter, die zielgerichtet die beschriebenen Maßnahmen erfolgreich durchführen werden.
Hinzu kommen dann noch die Helfer, die sich die entsprechenden Kollegen in ihren Landesverbänden suchen.