Deutsch-Französisches Jugendtraining
[img:178:links]Anfang des Jahres erhielten der DPV eine Einladung des Französischen Verbandes FFPJP, im Rahmen des Deutsch-Französischen Jugendwerkes gemeinsam einen Jugendlehrgang zu veranstalten. Neben einem interessanten Nebenprogramm sollte tägliches Training die Basis des Treffens sein. Aus jedem Land sollten 6 Juniors teilnehmen. Wir sagten zu, zumal die Veranstaltung in Mulhouse und für die meisten Jugendlichen in den Ferien stattfinden sollte.
Ich kann mich noch gut erinnern; in meiner Jugendzeit organisierte ich zwischen 1965 bis 1972 über das Deutsch-Französische Jugendwerk selbst Jugendtreffs, vor allem mit Jugendlichen aus der Normandie. Bei einem dieser Treffen hatte ich meinen ersten Kontakt mit Boule. Fasziniert beobachtete ich in Avranches die Männer, die mit ihren Kugeln ein mir bis dahin unbekanntes Spiel hochkonzentriert – aber trotzdem sehr kommunikativ – spielten. Fast einen ganzen Super-8-Film waren mir das Geschehen und vor allem die Typen wert.
Mitte Juni kam vom französischen Verband das Programm.
27. Juli Ankunft – erstes Kennenlernen – 2 Stunden Training – Abendessen
28. Juli Training – Mittagessen – Training – Abendessen
29. Juli Training – Mittagessen – Besuch des Automobilmuseums Mulhouse
30. Juli Deutsch-Französisches Treffen – Mittagessen – Deutsch-Frazösisches Treffen – Abschluss
31. Juli Rückfahrt
[img:180:rechts]Liest sich sehr trocken – war es aber gar nicht. Schon der Empfang in Mulhouse war sehr herzlich. Der Club de Bouliste d’Illzach bot die besten Voraussetzungen für so ein Treffen. Ein wunderschöner baumumsäumter Bouleplatz und eine erst im März eröffnete Halle mit 24 Plätzen. Daneben ein Vereinsheim in dem für die Essen genug platz war. Und die Gastfreundschaft der Franzosen, ihre lockere Art im Umgang untereinander, lies schnell Sprachprobleme oder Berührungsängste vergessen.
Die 6 Jugendlichen aus Frankreich kamen aus Avignon, Lyon, Bordeaux, dem Jura und Var. Dazu eine Triplette aus Mulhouse. Am [f]23. und 24. August finden die Französischen Meisterschaften Juniors[/f] eben hier in Illzach statt. 128 Teams aus allen Departements und Ligen haben sich qualifiziert. Das wäre doch für viele aus der Region sicher mal einen Besuch wert. Eine Anfahrtsskizze gibts als Download.
[img:182:links]Dazu kamen 2 offizielle Trainer des Französichen Verbandes aus Paris und der Normandie, unterstützt von 7 Trainern und 1 Trainerin aus den verschiedenen anwesenden Regionen und aus dem Departement Haut-Rhin. Der Französische Verband war vertreten durch Edmond Seuillard (Paris), der auch dieses Treffen iniziert hatte. Dagegen sah unser kleines deutsches Häufchen ganz bescheiden aus.
Das Training war perfekt vorbereitet. Alle notwendigen Arbeitsunterlagen in ausreichender Zahl vorhanden. In Kleingruppen mit 3 oder max. 4 Jugendlichen wurden die verschiedensten Ateliers durchgeführt. Hochkonzentriert machten die Kids die Übungen. Dafür gab es dann aber auch wieder Pausen, um die Anspannung wieder runterzufahren. Wenn solche Gruppen aus Jugendlichen, die sich nicht seit Jahren und seit vielen Turnieren kennen, zusammengesetzt sind, wird mit mehr Eifer und Konzentration gearbeitet. Ich habe den Cheftrainer gebeten, mir die Arbeitsunterlagen zu geben. Ich werde diese übersetzen und für unsere Trainingsarbeit zur Verfügung stellen.
[img:184:rechts]Von Tag zu Tag war der Umgang untereinander herzlicher. Erste Adressen wurden getauscht. Für manche hat so französisch in der Schule eine neue Bedeutung bekommen. Der Besuch im Automobilmuseum war eine willkommene Abwechslung und das Abendessen danach in einem kleinen Restaurant ein typisch französisches. Am letzten Tag spielten dann die Deutschen gegen die 3 französischen Teams. Wenn auch alle Spiele verloren wurden, war das Ergebnis sehr gut. Das schlechteste Ergebnis war ein 8 : 13 – meist hat die bessere Taktik der Franzosen, die Spiele entschieden. Aber jeder Boulespieler weiß, auch verlorene Spiele können gute Spiele sein.
[img:186:links]Zum Abschluss gab es noch zwei Runden, bei denen jeweils ein Senior mit einem Junior spielte. Beim Abschluss gab es dann für alle Beteiligten einen kleinen Erinnerungspokal und Gastgeschenke des Französischen Verbandes. Überreicht wurden die Präsente vom Präsidenten des Comiteé Departemental Piérre Bourbon, seinem Vizepräsident und Präsident von Illzach Bernard Born und Edmond Seuillard. Edmond ging in seiner Rede vor allem auf die großen Vorteile einer guten Zusammenarbeit der Verbände ein. Auch ich überreichte dem Veranstalter Erinnerungsgeschenke, verbunden mit einem ganz herzlichen Dankeschön für die Gastfreundschaft und die hervorragende Trainingsarbeit. Im nächsten Jahr werden wir Gastgeber sein – ich hoffe, dass dann auch die Franzosen mit unserer Arbeit genau so zufrieden sein werden, wie wir es waren.
Beim gemeinsamen Abendessen hatte ich noch viele Fragen zur Jugendarbeit in Frankreich. Auch dort sind die Probleme ähnlich gelagert wie bei uns. Nur Vereine, die sich intensiv um Jugendarbeit bemühen und geeignete Menschen in ihren Vereinen haben, die für die Kids immer ansprechbar sind, haben Erfolg. In den Großstädten in Frankreich gibt es wenig Jugendliche bei Boule oder Pétanque, weil vor allem die Erfolge bei Meisterschaften zählen. Aber ohne Nachwuchs werden auch die Erfolge einmal ausstserben. Deshalb werden wir uns für die Jugend einsetzen. Die Tage in Illzach sind auf jeden Fall eine gute Motivation.
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Wegbeschreibung Illzach
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