Pétanque in Zeiten des Coronavirus
von Christoph Roderig ·
Der Pétanque-Sport ist ein Sport der Begegnung. Spieler/innen reisen kreuz und quer durch Deutschland zu Turnieren. Herzliche Umarmungen, Nähe, Freude über ein Wiedersehen sind hier selbstverständlich, der Händedruck vor und nach dem Spiel ist sogar obligatorisch. Nun steht aber auch der Pétanque-Sport den Herausforderungen einer Prävention vor der Ansteckung mit dem Coronavirus gegenüber.
In den nächsten Tagen machen sich fast 150 Spieler/innen aus ganz Deutschland auf den Weg nach Rastatt, zum Länderpokal 55+. Der DPV-Vorstand sieht sich hier in der Pflicht, im Rahmen seiner Möglichkeiten, die Teilnehmer/innen davor zu warnen, dass diese Begegnung Potenzial hat, das Virus zu multiplizieren. Gleiches gilt natürlich für jedes Spiel der Fußball-Bundesliga, für Messen etc. – die DPV-Veranstaltung ist in dieser Sache kein „Husarenstück“.
Trotzdem möchten wir klarmachen, dass uns die Risiken (und seien sie noch so minimal) bewusst sind, wir aber natürlich auch keine abschließende Lösung zum individuellen Schutz jedes und jeder Einzelnen anbieten können.
Deshalb möchten wir folgende Maßnahmen vorschlagen, die der Prävention dienen können:
- Jede/r möge sich vor der Abreise kritisch mit der persönlichen, gesundheitlichen Konstitution auseinandersetzen.
- Es sollte allen gelingen, ggfls. auf besondere Nähe, vielleicht sogar auf den obligatorischen Händedruck (siehe oben) zu verzichten.
- Menschen, die im Verlaufe der Veranstaltung nicht auf einen Atemschutz verzichten möchten, sollten deshalb keine kritischen Blicke oder entsprechende Kommentare in Kauf nehmen müssen.
- Noch mehr als sonst ist darauf zu achten, durchgängig und regelmäßig einfachste hygienische Maßnahmen wie das Händewaschen durchzuführen. Ggfls. ist es sogar empfehlenswert, sich jeweils mit einem wirksamen Desinfektions-Mittel auszurüsten.
All diese Vorschläge mögen etwas hilflos erscheinen – das sind sie wahrscheinlich auch, – aber in letzter Konsequenz müsste der DPV diese Veranstaltung absagen, und dies könnte dann eine Signal-Wirkung in alle weiteren Veranstaltungen dieser Saison haben.
Pétanque in Zeiten des Coronavirus verlangt vor allem eines: Besonnenheit. Jede/r kann sich jederzeit in Bus und Bahn, an Haltestellen, im Supermarkt – irgendwo im täglichen Leben anstecken. Jede/r sollte deshalb die beschriebenen Maßnahmen nicht nur zu Anlässen wie einer Sportveranstaltung beherzigen.
Der DPV hofft und wünscht sich, dass die zweite Auflage des Länderpokal 55+ trotzdem so eine gelungene Veranstaltung wird, wie es die Premiere war!