The World Games 2022 – Blick zurück

Die World Games waren das größte Sportevent des Jahres 2022.

3.600 Athletinnnen und Athleten aus 110 Ländern kämpften um mehr als 600 Medaillen.
Der Stellenwert der World Games ist sicher höher anzusehen, als der der Europameisterschaft.

World Games finden im vierjährigen Rhythmus statt. Hier treten Sportler in Sportarten an, die nicht zum Programm der Olympischen Spiele gehören, die aber weltweit ausgeübt werden und die ein hohes Aktiven-Wachstum haben.
Im Pétanque sind es Sportler aus acht Nationen, es ist also schon ein Erfolg, überhaupt dabei sein zu dürfen.

Unsere Delegation bestand aus drei Personen: Sönke Backens als Trainer, Eileen Jenal, die alleine im Präzisionsschiessen antrat und Verena Gabe, die mit Eileen Doublette spielte. Die drei sind Teil des deutschen Teams (Team D), zu dem 254 Sportler und 167 Offizielle gehören.

In Kürze:

Allein die knappe Personaldecke verhindert umfangreiche Berichte und bewegte Bilder, denn wer sollte den bei Facebook geäußerten Wunsch erfüllen: „Einfach mal des Handy draufhalten!“? Sowohl die Sportlerinnen als auch der Trainer hatten wahrlich Besseres zu tun.

Sönke hielt uns mit Bildern und Text auf dem Laufenden, dazu verfolgten wir von zu Hause und dann aus S’Hertogenbosch die Berichterstattung im Internet und auf Sport1 und haben versucht, Euch mit ständig aktualisierten Berichten wissen zu lassen, wie’s läuft.

Die Ergebnisse kennen wir, Eileen belegte den undankbaren fünften Platz im Präzisionsschiessen, der die Teilnahme am Halbfinale verhinderte.

Im Doublette, einen Tag später, war genau das erreicht, was unser Ziel war: Halbfinale.
Frankreich erwies sich darin als der erwartet starke Gegner, wir kennen solche Ergebnisse aus Spielen gegen Franzosen zur Genüge: 3:13 zogen unsere Damen den Kürzeren.

Dann das Spiel um Platz gegen Thailand, erwartbar war, es zu verlieren; aber 0:13 war zu viel!

Eileen auf dem Weg zum Tir de Précision

Was berichten unsere Drei?

Eileens Start im Schiessen war mit 24 Punkten eher verhalten, aber die Leistungssteigerung auf 33 im 2. Schießen) war zufreidenstellend. Allerdings zeigt sich auch, dass sich Niemand in so einem Weltklassefeld eine Schwäche erlauben darf. Die Folge ist dann eben ein knapp verpasstes Halbfinale.
Rebekah Howe war die Überraschung des Turniers.
Eigentlich ein eher unbeschriebenes Blatt hat sie sich auf diesen Wettbewerb monatelang gezielt vorbereitet. Das erforderte viel Disziplin und Motivation, berichtete sie. Ihre Silbermedaille beweist einmal mehr, was die Kombination aus Willen und intensivem, systematischem Training erreichen kann.

Dann im Doublette-Turnier haben wir zwei sehr wichtige Gruppenspiele gegen Belgien bzw. USA zum Erreichen des Halbfinales gewinnen können.13:3 und 13:1 waren Ergebnisse, die uns von der Höhe her doch überrascht haben. Voll fokussiert ab der ersten Kugel, konsequentes Spiel und gute Chancenverwertung führten zu diesen hohen Siegen. Die Spielerinnen haben dabei die Vorgaben 1:1 umgesetzt.
Gegen Frankreich und Thailand hingegen hatten wir jeweils einen Leistungseinbruch und waren somit chancenlos. Da müssen wir ansetzen und daran arbeiten, daß uns das zukünftig nicht mehr in dem Maße passiert.

Ja, wir freuen uns auf jedes Großereignis.
Innerhalb von nur zwei Monaten zwei Weltmeisterschaften, drei Europameisterschaften und die World Games im Turnierkalender stehen zu haben – diese Wettkampfdichte stellt eine große Herausforderung für die Spielerinnen dar. Es ist nahezu unmöglich, bei jedem Wettbewerb den Peak seiner (oder ihrer) Leistung zu erreichen.

Deshalb wünschen wir uns und den Sportlerinnen und Trainern eine bessere und koordiniertere Terminierung der Turniere.

Unser Sport macht Spaß!

… und irgendwann kriegen wir Jeden! – Naja, ob das auch für den Herrn gilt, der hier mit unseren Dreien in die Kamera lächelt?
Jedenfalls zeigt Thomas Bach auch hier -diesmal nicht-olympisch- Flagge und ist dabei. Vielleicht erkennt er ja, daß unser Spiel auch einmal entspannend sein kann, selbst wenn der Siegeswille da ist.

Was waren rückblickend die Höhepunkte für unsere Drei?

Eileen empfand die Eröffnungsfeier als ein fantastisches Erlebnis, als Teilnehmerin möchte sie nochmal dabei sein.
Für Verena war es unser „Olympisches Dorf“ mit Sportlern aus aller Welt und vielen verschiedenen Sportarten. Sport verbindet – über alle Grenzen.
Und was sagt der Trainer, was sagt Sönke? „Für mich ist es das großartige Gesamterlebnis World Games, das mich stark beeindruckt hat.“

… und vielleicht ist die Berichterstattung beim nächsten Mal dem Stellenwert der World Games angemessener, vielleicht ist dann jemand vom Kommunikationsteam dabei.

Thomas Bach interessiert sich auch für Pétanque

Wir waren vor die Herausforderung gestellt, von zwei Veranstaltungen gleichzeitig zu übertragen und da war die EM gesetzt.
weniger Reiseaufwand, deutlich mehr Spiele und bei  den World Games stand ja Sport1 bereit, um bei einem großen Erfolg bewegte Bilder zu liefern.
Die Vorbereitung für beide Events war für alle Beteiligten gleich umfangreich, sollten doch Bilder Lust auf unseren Sport machen.

Aber auch aus der Ferne haben wir mitbekommen, daß etwas Besonderes passiert ist. Telefonate und emails mit den Moderatoren von Sport1, Recherche zu ALLEN Teilnehmerinnen, damit die Moderatoren für eine Halbfinalteilnahme des deutschen Teams vorbereitet sind.
Ein Interviewgast im Studio (danke Uli Moritz), damit auch persönlich noch einmal dargelegt werden kann, daß Kugelwerfen auch Spitzensport ist. Und dann eben zwei Nachtschichten, um aktuell zu informieren.

Vier Jahre noch bis zu den nächsten  World Games – wir freuen uns drauf!