Auftakt mit Tücken

Anita-Dolores Barthelemy, Carsta Glaser und Carolin Wienrich mit Gegnerinnen in Cannes

Anita-Dolores Barthelemy, Carsta Glaser und Carolin Wienrich mit Gegnerinnen in Cannes

Der erste Einsatz ins südliche Frankreich war für beide Teams, Frauen wie Männer, wenig erfolgreich, dafür aber aufschlussreich. Trotz organisatorischem Stress und sportlicher Unzufriedenheit blieb die Stimmung unter den Spielerinnen und Spielern harmonisch, und der Teamgeist stimmte. Dass es sportlich hakte, lag nicht unwesentlich an den äußeren Umständen. Bundestrainer Stefan Deuer, der die beiden Teams betreute, zieht daraus die Konsequenz, demnächst früher anzureisen. Damit ließen sich die organisatorischen Schwächen der Veranstalter eher ausgleichen, und die Akteure könnten sich an die Gegebenheiten besser anpassen. Zum Beispiel finden fast immer am Vortag solcher Ereignisse  TáT-Turniere statt, eine hervorragende Gelegenheit Boden, Stimmung und Gegner zu studieren.

Am 9./10. April traten Anita-Dolores Barthelemy, Carsta Glaser und Carolin Wienrich aus dem A-Kader der Damen beim 21ème National Féminin de CANNES LA BOCCA an. Das Feld war hoch besetzt, viele Nationalspielerinnen aus Frankreich und anderen Ländern traten an. Die deutschen Frauen kamen mit dem Boden nicht gut zurecht, zu viele verlegte Kugeln, und so endete das Turnier für das DPV-Team nach zwei Auftaktniederlagen zu früh. Von der Qualität der Spielerinnen her wäre mehr drin gewesen.

Dem Männerteam, bestehend aus Raphael Gharany, Pascal Keller und Jannik Schaake, erging es eine Woche später beim 1er Festival International à pétanque de Fréjus etwas, aber nicht viel besser. Der erste Gegner im Poule kam nicht, der zweite wurde souverän mit 13:8 bezwungen. Dann, nach über fünf Stunden Spielpause, eine knappe und vermeidbare Niederlage 12:13. Auch in diesem Turnier hätte das deutsche Team besser abschneiden können. Allerdings waren die organisatorischen Umstände nahezu grotesk. Denn am frühen Morgen, stellte der Bundestrainer fest, dass seine Mannschaft nicht auf der Anmeldeliste stand. Der Veranstalter beharrte zunächst darauf, das deutsche Team wäre nicht angemeldet worden und also nicht spielberechtigt. Erst als Deuer seinen Laptop aus dem Hotel holte und die Anmeldung plus schriftlicher Bestätigung des Veranstalters vorzeigen konnte, bekam seine Equipe die Startnummer – eine viertel Stunde nach offiziellem Spielbeginn. Diese und noch weitere organisatorische Pannen (falsche Zeit, falscher Platz) kosteten natürlich viel Nervenkraft. Situationen immerhin, aus denen sich viel lernen lässt.

Infos: Stefan Deuer, Text: Martin Koch