Jugend-Online-Masters – Drei gewinnt

648 Kugeln in einem Bericht

Auch am Sonntag beim Jugend-Online-Masters kamen wir nicht ohne die eine oder andere Bemerkung zur Nutzung des Taschenrechners oder zum Kopfrechnen aus. Eine Woche noch, bis Gabriel im Matheabitur schwitzen wird, aber nun geht es erst einmal darum, die Ergebnisse der einzelnen Ateliers in der Teamchallenge beim Jugend-Online-Masters so zu verknüpfen, daß das korrekte Endergebnis dabei herauskommt.

Jedenfalls werden in der Team-Challenge Kugeln geworfen; jeder Spieler spielt drei Kugeln auf vier Ateliers, also 12. Drei Spieler im Team, also 36. Zwei Teams gegeneinander, also 72. Zwei Halbfinale, ein Finale, also 216. Und in drei Altersgruppen ergibt das 648 Kugeln. Alle Kugeln werden angesehen und bewertet, da haben die Organisatoren und Schiedsrichter alle Augen voll zu tun.

Gabriel Huber führte am Bildschirm durch den Wettbewerb, Linus Schilling, Andreas Endler und Jan Mensing wirkten im Hintergrund und für die Informationen zum Spiel und zu denjenigen, die im Kreis Ihre Leistung zeigten begrüßte Stefanie Schwarzbach aus „Minga“ im Dialekt und Martin Kuball gab zu, mit dem im Bremer Raum gesprochenen Platt lieber nicht an die Öffentlichkeit gehen zu wollen.

Aber, wie heißt es? Wichtich is auffem Platz.

Und da ging es los mit den Cadets

im ersten Halbfinale, Hessen gegen Nordrhein-Westfalen. Wer sich an unseren Bericht vom 18. April aus Rastatt und das Carreaux von Lina Grundmann erinnert, war vielleicht erstaunt, sie hier als Legerin zu sehen, wer jedoch auch das Kaderprofil kennt, weiß, das ist ihre Position. Nach Pointeur und Millieu sah es nach einem engen Zielsprint aus, aber während die NRWlerinnen gleichmäßig blieben, erlebte Hessen einen kleinen Einbruch – NRW war weiter.

Das zweite Halbfinale erlebte der „Kölner Keller“ besonders intensiv. In der Partie Baden-Württemberg gegen Bayern kam es zu einem Ergebnis von 70:71 mit einigen unklaren Punktwertungen, die es nötig machten, den Video-Schiedsrichter für die Prüfung der kompletten Partie einzuspannen. Gabriel konnte in der so entstandenen Pause berichten, er bewege sich sicher im Zahlenraum bis 13, der Livestream habe um die 60-70 Zuschauer und natürlich kann ein Online-Wettbewerb das Jugendländermasters nicht ersetzen. Die Atmosphäre, das Zusammensein und die vielen Gespräche machen Live-Events eben doch zu etwas Besonderem. Dazu soll gesagt sein, daß auch der Schreiber dieser Zeilen so denkt. Nach fast einer halben Stunde Plauderei dann das Ergebnis, up Kölsch: Et is wie et is: 70:71, Bayern im Finale.

Hier im Finale nun aus NRW-Sicht leider das erwartete Ergebnis.
Die jungen Damen aus NRW konnten ihre Leistungen gegenüber dem Halbfinale noch einmal deutlich steigern, allerdings schafften das auch die Bayern, beide Teams mit etwa 20 Punkten mehr als im Halbfinale.
Folge war, daß die Jungs aus dem Süden, Tobi Moritz, Jorik Hock und Jerome Tran mit 90:69 das Treppchen noch eine Stufe höher steigen konnten.

Teamchallenge: Cadets

1. Bayern, (Tobi Moritz / Jorik Hock / Jerome Tran)
2. NRW, (Lina Grundmann / Franziska Hachmann / Nele Schnurr)
3. Platz Hessen (Fabian Dreger / Donnie Dong / Tyson Aigner)
3. Platz BaWü (To Kim Weinacker / Hannes Gießler / Annika Heine)

Weiter mit den Juniors,

zunächst Hessen gegen Bayern im ersten Halbfinale. Hier setzten sich die Hessen gegen Bayern mit 40:36 durch, was vielleicht auch den besonderen Bedingungen des Online-Wettkampfes geschuldet war. Die Bayern spielten draußen bei nur sechs Grad und Dauerregen, kaum jemand von uns mag da Bestleistungen vollbringen. Der Boulegott, der diesmal auch den Wettergott vertrat, brachte den Hessen wärmeres und vor Allem trockenes Wetter und die Hessen nutzten diese Chance auch.

Für die Zuschauer nervig waren die Werbeeinblendungen bei Twitch, nach denen plötzlich der Chatverlauf, in dem auch der Spielstand teils nachverfolgt werden konnte, leer war. Und störend waren auch die Wackelbilder und häufigen kurzen Unterbrechungen der Verbindung, die sich über den ganzen Tag hinzogen, immer nur kurz, aber immer wieder.

Das hat aber die Spieler aus BaWü und Rheinland-Pfalz, die natürlich von den Aussetzern nichts mitbekamen, nicht davon abgehalten, ihr Spiel zu machen. Ein deutlicher Start-Ziel-Sieg mit 83:68 für Rheinland-Pfalz ist hier nicht weiter zu kommentieren, ist halt so.

Also Finale. Ein schnelles eindeutiges Ergebnis zugunsten von Rheinland-Pfalz. Pointeur 26:11, Millieu 13:7, Tireur 37:17, ebenfalls ein deutlicher Start-Ziel-Sieg, der Hannes Eberspach, Fabio da Silva und Leander Becker zu verdienten Siegern machte.

Nach den schnellen Spielen der Juniors tat eine Pause gut; Gelegenheit, vom Schreibtisch in den Garten zu gehen und frische Luft und Bewegung bei ein paar geworfenen Kugeln zu finden und Vielfalt zu erleben: zu lang, zu kurz, rechts daneben, links daneben. Es hat schon seinen Grund, warum mein Platz an Spielfeldrand oder am Schreibtisch ist.

Teamchallenge:  Juniors

1. Platz RhlPf (Hannes Eberspach / Fabio Da Silva  / Leander Becker )
2. Platz Hessen (Aron Flechsig / Rico Böhm / Ole Leickel)
3. Platz Bayern (Julian Gammer / Deniz Löffler / Noah Niemann)
3. Platz BaWü (Felix Fries / Emmanuel Ahmetaj / Svenja Bauer)

Aus der Pause zurück war auch Stefanie Schwarzbach, die berichtete, daß für die Junioren die regelmäßigen Zoom-Trainings weitergehen, daß aber auch im Hinblick auf die EM im Oktober ein Team zu finden ist, das sich auf die Reise nach Santa Susanna macht und das vorher in größeren Präsenz-Turnieren die nötige Erfahrung sammeln soll.

Und dann kamen die Espoirs auf den Platz.

Im ersten Halbfinale spielten die hessischen Espoirs gegen die aus BaWü oder spielten eher die Baden-Württemberger mit Ihren Gegnern? Es war jedenfalls eindeutig, jede Einzelwertung ging nach Südwesten, wo der Sieg mit 70:49 verbucht wurde.

Spannend war das andere Halbfinale, Rheinland-Pfalz gegen Saar. Nachdem Lea Dörhöfer und Maurice Racz ihr Team mit 53:42 in Führung brachten und auch Eileen richtig loslegte, haben wir bei Valentin König ein wahres Feuerwerk erlebt, 43 Punkte gegen „nur“ 32 von Eileen Jenal, plötzlich ein Unentschieden, für das im Regelwerk des Wettbewerbes nichts zu finden war. Wieder wurde im „Kölner Keller“ geprüft, geprüft, geprüft, während im Twitch diskutiert wurde, was nun tatsächlich zu tun sei, wenn es beim Unentschieden bleibt. Aber Entwarnung auch hier, wie es sich für einen ordentlichen Keller gehört, ist immer etwas zu finden, in diesem Fall zwei Punkte, die bei der Wertung für das Saarland bisher übersehen wurden.

Saar gegen BaWü lautete also das Finale der Espoirs, mit vier Spielern des DPV-Kaders, ungleich zugunsten des Saarlandes verteilt.
15:18 für die Saar bei den Pointeuren, 19:19 bei den Millieus. Drei Punkte Vorsprung als die Tireure in den Ring stiegen und jetzt das Feuerwerk von Eileen, gegen deren 39 Punkte kein Mittel zu finden war.
Das Siegerteam von der Saar gewann also den Espoir-Wettbewerb und durfte sich bei der Siegerehrung feiern lassen.

Teamchallenge:  Espoirs

1. Platz Saar (Lea Dörhöfer / Maurice Racz / Eileen Jenal)
2. Platz BaWü (Levi Pfeffinger / Laurent Vigneau / Kai Steinhard)
3. Platz Hessen (Robin Zimmer / Ben Weiland / Fabienne Baier)
3. Platz RhlPf (Hannah Schneider / Lea Becker / Valentin König)

 

Und genau hier haben wir wieder einige Stimmen eingefangen haben:

  • Maurice Racz dankte dem Orga-Team für seine Arbeit, fand die Halbfinale besonders spannend und freute sich über die Abwechslung in Corona-Zeiten.
  • Nele Schnurr: Zum ersten Mal im Masters, das hat richtig Spaß gemacht. Gut war, daß hier das ganze Team an einem Ort zusammengekommen ist.
  • Jerome Tran war wegen einer Tonstörung nicht zu verstehen, sah aber auch nicht unzufrieden aus.
  • Deniz Löffler fand den Wettbewerb gut und war mit der eigenen Leistung zufrieden.
  • Levi Pfeffinger haderte mit seiner Leistung, meinte, er sei unter seinen Möglichkeiten geblieben aber wertete den Tag als tolle Veranstaltung für die Spieler.
  • Leander Becker: Das war cool, hat Spaß gemacht, aber es waren zu wenige LVs vertreten.

Dem schliessen wir uns gerne an.