Es gab viel zu sehen – in Düsseldorf und in Travemünde

Alle Jahre wieder

Einer der wichtigen Termine im internationalen Leistungssport unserer Jugendlichen steht in jedem Jahr im Kalender. In Düsseldorf fand der Deutsch-Französische Jugendaustausch statt. Das Deutsch-Französische Jugendwerk, dessen Gründung auf den „Élysée-Vertrag“ aus 1963 zurückgeht, hat diesen Austausch angeregt. Es hat die Aufgabe, die Bande zwischen der Jugend der beiden Länder enger zu gestalten und ihr Verständnis füreinander zu vertiefen.

 

Klar das Jede(r) dabei sein wollte, weil das Programm wieder sehr vielfältig gestaltet war und neben Trainingseinheiten und einem Vergleichskampf auch Entspannung und Kultur bot – eine runde Sache also.

Gerne lassen wir Euch den Bericht lesen, den uns  Mark-Oliver Fitz zur Verfügung gestellt hat:

Der deutsch-französische Austausch 2023

Auf beiden Seiten haben sechs weibliche und sechs männliche Jugendliche teilgenommen. Außerdem waren zwei Trainer bei den Franzosen und bei uns zusätzlich ein Ausbilder und ich dabei.
Die männlichen Jugendlichen aus Frankreich waren alle aus der Altersgruppe Cadets. Die weiblichen Jugendlichen aus Frankreich waren die erste und zweite Junioren Mannschaft, die auch schon in Valence gespielt hat.

Wir haben neben einem intensiven Training und dem obligatorischen Ländervergleich auch Aktivitäten abseits des Bouleplatzes unternommen. Zum einen waren wir am Montag bei einer Bürgermeisterin von Düsseldorf zu einem Gespräch eingeladen und wurden anschließend als Gruppe durch das Rathaus geführt. Des weiteren haben wir am Dienstag eine Bootsfahrt auf dem Rhein gemacht, um die Skyline von Düsseldorf vom Wasser aus zu sehen. Dies war leider, aber zum Glück für die Bootstour der einzige Nachmittag bei schönem Wetter, da ist ansonsten fast nur geregnet hat.
Wir haben außerdem das Neandertalermuseum besucht und ein Einkaufszentrum besucht, damit die Franzosen kleine Souvenirs mitnehmen konnten. Am Nachmittag waren wir dann bei Paffi – Christian Paffrath – Pétanque Jugendreferent aus NRW und haben uns unter professioneller Anleitung im Dart spielen versucht. 

Da es sich mittlerweile um den 20. Austausch im Rahmen des deutsch-französischen Jugendwerks DFJW/OFAJ handelte, wurde dies durch einen eigens durch Charles Rapsch angefertigten Wanderpokal gewürdigt. Charles Rapsch verbindet ein inniges Interesse zum Boule Sport und daher hat er diesen ganz besonderen Pokal speziell für den Jugendaustausch entworfen und einen Teil seiner Arbeit als Spende gemacht.

Stolz im neuen Trikot
Neandertalmuseum, zu der Zeit gab es Pétanque noch nicht.
Vom Rathaus beeindruckt
Führung durch das Düsseldorfer Rathaus
Im Düsseldorfer Ratssaal spielt Pétanque eine untergeordnete Rolle
DFJA - eine runde Sache
Sonne und Wasser ohne Kugeln
Daumen hoch und Victory-Zeichen

Wir fühlen uns gelobt.

Seitens unserer französischen Gäste gibt es positive Rückmeldungen zur Spielqualität der deutschen Pétanquejugend zu vermerken, die sich nach deren Aussage über die Jahre stetig verbessert.
Nach einer Woche intensiven Trainings, Zusammenleben und gemeinsamen Aktivitäten wurde seitens der französischen Delegation eine Einladung für nächstes Jahr in die Provence oder in die Bretagne ausgesprochen.

Zu erwähnen wäre ebenfalls, dass es für alle Jugendlichen Gastgeschenke gab, die in diesem Jahr Spezialitäten (Spezi, Ahoi Brause, Brezeln, Haribo, Lebkuchenherz,…) aus Deutschland enthielten, die den Franzosen zwar bekannt sind, aber allerdings nicht unbedingt Deutschland zuzurechnen sind. Außerdem hat jeder Jugendliche noch ein Maßband des DPV bekommen und einen Magnetsticker mit der Skyline von Düsseldorf als Andenken.

Bei den Vergleichskämpfen waren 24 Jugendliche am Start: je 6 männliche und weibliche pro Nation. 

Unsere Teilnehmer waren bei den jungen Damen:
Carmen Claus, Maria Hein, Annika Heine, Ella Koch, Franziska May und To Kim Weinacker.
Bei den jungen Herren:
Oskar Fitz, Alexander Hein, Luca Jöris, Luca Pelikan, Mathis Schulz und Jerome Tran.

Die Zahlen:

Nach intensiven Trainingssitzungen und dem eher entspannenden Rahmenprogramm ging es dann am Freitag in das Doublette mixte der Nationen, jeder gegen jeden, d.h. 6 Spielrunden, jedes Spiel 1 Punkt. Frankreich gewinnt knapp 😉 mit 23 : 13

Hier vergleichen wir uns mit 2022 und stellen fest: Aus deutscher Sicht eine klare Verbesserung mit einer Steigerung von 5 auf 13 gewonnenen Spielen. Bestes Mixte aus deutscher Sicht Mathis/Maria mit 4 von 6 gewonnenen Spielen.

Weiter am Samstag mit dem Ländervergleich Frankreich gegen Deutschland, Geschlechter getrennt, 1 Stunde + 2 Aufnahmen

12 x Tête à 2 Punkte = 24 Punkte
6 x Doublette à 3 Punkte = 18 Punkte
4 x Triplette à 5 Punkte = 20 Punkte
4 x Tir de précision ( 2 x Jungs, 2 x Mädels) à 3 Punkte = 12 Punkte
Max. Punktzahl insgesamt 74 Punkte

Wir gewinnen
3 von 12 Têtes                   D =   6 Punkte              F = 18 Punkte
0 von 6 Doublettes            D =   0 Punkte              F = 18 Punkte
2 von 4 Triplettes               D = 10 Punkte              F = 10 Punkte
0 von 4 Tir de Pré.              D =   0 Punkte              F = 12 Punkte

Summa summarum           D = 16 Punkte             F = 58 Punkte

Versöhnlich war, daß wir in der Königsdisziplin voll mithalten konnten, die Nase sogar leicht vorn hatten, denn 1 Spiel ging mit nur 1 Punkt Differenz ganz knapp an Frankreich.

Wir bedanken uns beim Team von Düsseldorf Surplace, die die Gastgeber für den Deutsch-Französischen Jugendaustausch 2023 waren.

Alles in Allem freuen wir uns auf den Deutsch-Französischen Jugendaustausch 2024, dann wieder bei unseren französischen Freunden. Wir werden dann zeigen, was wir in den Trainingseinheiten gelernt haben und wie wir es umsetzen. Freut Euch also im Sommer nächsten Jahres auf spannende Spiele, die Ihr in Eurem Frankreichurlaub dann vor Ort erleben könnt. wann genau und wo das sein wir, erfahrt Ihr, wenn die Planung abgeschlossen ist.

Und in Travemünde?

Pétanque satt. Beim größten deutschen Bouleturnier waren in diesem Jahr erstmals mehr als 1.000 Teams am Start, knapp zwar, aber immerhin. Am Samstag trafen sich 490 Triplette Teams zum DPV-Masters, darunter auch Nationalspieler aus Dänemark, Schweden, den Niederlanden und Österreich. Ein bestens besetzter Wettbewerb mit einem erfeulichen Abschneiden von Spielern mit deutscher Lizenz.

Nicht ganz klar wurde, ob es sich bei  dem Spielbeginn des Finales um zwei Uhr um eine neue Bestleistung handelte. Hochachtung vor den Spielern, die morgens um neun schon auf dem Spielfeld standen. Trotzdem konnten sie zu später (oder eher früher) Stunde noch konzentriert gewinnen .

Besondere Hochachtung auch deshalb, weil ja am Sonntagmorgen um neun schon das Doublette-Turnier begann und die Spieler schon wieder am Platz waren.

Holstentorturnier 2023 Triplette A
Holstentorturnier 2023 Doublette A

Impressionen von beiden Tagen haben wir zusammengefasst, allerdings empfehlen wir, einfach einmal dabei zu sein. Elke und Uwe waren von ihrem ersten Besuch so begeistert, daß wir die Beiden wohl wiedersehen werden.
Das übrigens verbindet sie mit den Österreichischen Nationalspielern. Die haben wir zum ersten aber sicher nicht zum letzten Mal hier gesehen.

Achja, Sieger gab’s auch – die findet Ihr oben in der Tabelle oder unter dem link auf die Homepage der Compagnie de Boule.
Videos von den späten Spielen seht Ihr auf dem Youtube-Kanal des Vereins

DPV-Kaderspieler waren auch da

Eine Besonderheit hatte das Holstentorturnier in diesem Jahr noch zu bieten. Kaderspieler des DPV (und einige ausländische Gäste) bekamen die Gelegenheit, sich unter Wettbewerbsbedingungen im Tir de Précision zu messen. Zwölf Herren und vier Damen traten an. Das beste Ergebnis des Tages erzielte Matthias Laukart mit 52 Punkten. Er schaffte es allerdings nicht, im Finale diese Leistung zu wiederholen. Till-Vincent Götzke setzte sich gegn ihn durch und gewann.

Im Finale der Damen setzte sich Anna Lazaridis gegen Kerstin Lisner durch und wer mehr wissen möchte, der schaue in der Playlist.

Danke Matthias Rehberg und Danke an das Team der Compagnie de Boule für die Unterstützung. Die Chance, den Wettbewerb im Rahmen des Holstentorturniers durchzuführen, haben unsere Spiler gerne genutzt.

Es war Anfang August eine ereignisreiche Zeit, Boule oder besser Pétanque, an vielen Orten. Hochklassige Spiele bei der Jugend, hochklassoge Spiele an der Ostsee – also alles was das Bouleherz begehrt.

Wir haben Euch gerne teilhaben lassen und freuen uns wenn’s weitergeht.