Mit fremder Feder – La Marseillaise

Es ist schon ein paar Tage her,

aber die in Marseille gewonnenen Eindrücke sind immer noch nicht verblasst.

Wie Ihr uns kennt, haben wir keine Mühen gescheut, das gesammelte Schwarmwissen aller Boulespieler, Zuschauer oder sonstwie hilfreichen Freunde zu nutzen, um Euch auch das zur Kenntnis zu geben, was in Frankreich über uns geschrieben wurde.

In der Marseillaise -ja, die große Zeitung am Ort heißt auch so- haben wir den folgenden Artikel gefunden und, wie oben gesagt, den Versuch einer Übersetzung gestartet – die Namen haben wir berichtigt.

 

Los geht’s:

Deutscher Sieg in Borély

Finale Damen

Am Freitagmorgen sind die 133 teilnehmenden Mannschaften wie vorgesehen eingetroffen, um am großen Damenturnier „GP Derichebourg La Marseillaise“ teilzunehmen.

Wenn man am Abend bereits einige große Überraschungen erlebt hatte, unter anderem das Ausscheiden von Gesetzten unter den ca. 100 Teams, die noch auf dem Carré verblieben waren, so folgten einige herbe Überraschungen am Samstag am helllichten Tag im Laufe des 1/16-Finales.

Eine Mannschaft machte bereits einen guten Eindruck mit sensationellen Ergebnissen. Es waren die deutschen „Hoffnungsträgerinnen“, das Team aus Eileen Jenal, Dominique Probst und Luzia Beil, die Schlag auf Schlag zunächst die zweite deutsche Mannschaft, anschließend noch die Landesmeister Vierjon, Bernard und Dran bezwangen. Durch den Sieg über Berdoyes und ihr Team öffnete sich die Tür zum Finale.

Berdoyes, bislang Rekordhalterin, hatte schon Lesaine besiegt, mit der sie zusammen bereits viermal den Grand Prix gewonnen hatte.

Gleichzeitig setzte eine Mannschaft, von der man es vermutlich nicht erwartet hätte, ihre Erfolgsreise fort und markierte die Jagdstrecke mit einigen herausragenden Punkten. Dieses Triplette bestand aus Joelle Cousigne Bava (Amis de St. Julien), Yvette Maceri (B. de Beaudinard) und Catherine Perez (B. Verte Biver), die sich anschließend ein intensives und ausgewogenes Duell mit Corine Poloyan; Muriel Seroplan und Dominique Laroche (B. Tranquille de Meyreuil) lieferte (Endstand 13:11).

Als der Regen auf die Carrés prasselte…

Gestern Morgen haben sich die Deutschen und die Mannschaft des Départements zum „Kampf um den Gral“ getroffen: Zwei Triplettes und ein Überraschungsgast namens „Regen“, der vermutlich gekommen war, um das Finale zu begießen. Dieser Regen störte so sehr, dass er die Spielerinnen beim Finale ihres erstklassigen Potentials beraubte, das sie am Vorabend gezeigt hatten. Die Spielerinnen, die sich auf beeindruckende Weise qualifiziert hatten und einen interessanten Ausblick auf ein Zusammentreffen gegeben hatten, waren in dieser grauen Tristesse und dem peitschenden Regen nur ein Schatten ihrer selbst.

Wo war „die“ Eileen Jenal geblieben, Europameisterin im Schießen in 2019 und wo Luzia Beil, die das zwei Jahre früher gewesen war. Ihr Gegenüber Yvette Maceris erschien sehr blass unter diesen Bedingungen, auch Cathy Lopez schien durch den aufgeweichten Boden sehr stark beeinträchtigt.

Und nur als ein kleiner Trost geht der „Cup“ an die beste (oder angesichts der Umstände dieses Finales – der am wenigsten schlechten) Spielerin an Joelle Cousigné-Bava.

Aber auch die helfenden Hände am Spielfeldrand fanden Beachtung, immer wieder mussten wir nebenbei Fragen nach unserem Tun am Spielfeldrand, unserer Ausstattung und unseren Zielen beantworten und finden dies nun auch in der Zeitung wieder. Wir, das war das begleitende Team der Kommunikation mit Heinz Zabel, Hein Fuhrmann und Michael Regelin.

 

Der Triumph der Technologie

Der Sieg des deutschen Triplette-Teams war auch ein Sieg der Technologie. Mit ihr hat sich eine ganze Delegation nach Marseille begeben, um die deutschen Begegnungen zu filmen und zu analysieren.

Der deutsche Verband hat die Fahrt nach Marseille nicht umsonst unternommen. Wie vor einigen Monaten in Almeria oder bei den Weltmeisterschaften brachten die Deutschen ihre Technik zur Marseillaise .

IPad in den Händen, Computer auf dem Schoß und Kopfhörer auf den Ohren, an diesem Wochenende  war die deutsche Delegation in den Gassen des Parc Borely , leicht zu erkennen.

Ihr Ziel: Die Begegnungen live zu filmen und zu analysieren. Und diesmal gab ihnen das Ergebnis des Frauenwettbewerbs Recht.

Insgesamt 6 Personen, alle Mitglieder des Deutschen Pétanque-Verbandes, folgten den weiblichen Tripletten vom ersten Spiel bis zum Finale. „Wir haben eine Fish-Eye-Kamera, die wir auf ein Stativ stellen, um das Spiel von schräg oben zu sehen. Ich steuere sie mit dem iPad. Ich kontrolliere so nicht nur die Ansichten, sondern auch die Geschwindigkeit des Videos“ erklärt Michael Regelin, Vizepräsident des Kommunikationsteams. „Es ist ein Live-Stream auf YouTube, einer von uns kommentiert das Spiel live. Darüber hinaus kümmert sich ein weiterer Beobachter um die Website des Verbandes , wo wir das Ergebnis live übertragen und auch die Informationen während des gesamten Treffens sammeln. »

Die Videoanalyse kommt mit zum Pétanque.

Wenn das Hauptziel dieses Tuns ist, die Spiele live zu übertragen, dienen die Bilder auch hinterher den Trainern des Verbandes. Sie analysieren sie im Nachhinein, um die Fehler der Spielerinnen zu korrigieren. „Wir behalten die Videos und  die Trainer schauen es sich an, um zu sehen, was verbesserungsfähig ist. Dann sehen sie sich das mit den Spielerinnen an, um etwas zu ändern. Aber es ist auch ein System, das für Spielerinnen nützlich ist, weil sie sich selbst spielen sehen können.“ sagt Michael Regelin.