Personalia – Der Verband lebt …

… und er bewegt sich.

Bereits zur DPV-Hauptausschuss-Sitzung im Oktober 2021 in Berlin hatte der DPV-Vizepräsident Sport, Christoph Roderig, erklärt, dass er zum folgenden Verbandstag nicht mehr für ein Amt zur Verfügung stehen kann. Da bis zu diesem Zeitpunkt allerdings niemand für eine Kandidatur gewonnen werden konnte, erklärte er sich bereit, das Ressort so lange kommissarisch weiter zu betreuen, bis ein/e Nachfolger/in eingearbeitet werden kann. Nun gibt es aber zur Mitte Mai 2022 einen Stichtag, an dem für Christoph Roderig ein neuer Lebensabschnitt beginnt, der für eine weitere gewissenhafte Führung dieser Position keinen Raum mehr lässt. Darum hat er nun sein Amt niedergelegt und scheidet aus dem DPV-Präsidium aus.

Christoph Roderig hatte bereits Anfang April 2021 den Bereich „International“ im Sport-Ressort zur Entlastung seines Vorstandskollegen übernommen. Er ist dann zum 1. Juli 2021 vollständig in das Amt des DPV-Vizepräsidenten Sport gewechselt, wo er auch die Weichen für das Sportjahr 2022 gestellt hat, damit der DPV hier auf den besten Wegen seine Ziele erreicht.

Schon zu Anfang der 2000er-Jahre war er in Diensten des DPV; als Vize Kommunikation und bis 2005 als Vize Sport. Ende 2018 trat er als Referent für Öffentlichkeitsarbeit wieder in den Dienst des Nationalverbandes, bis er im Dezember 2019 die Aufgaben des Vizepräsidenten Kommunikation übernahm und Mitglied des Präsidiums wurde. Bis Juli 2021 hat er in diesem Amt die Kommunikation des Verbandes erfreulich wiederbelebt, neu strukturiert und seinem Nachfolger leistungsfähige Prozesse übergeben.

Es gab nicht nur einen Schwerpunkt in seiner Arbeit.

Die neue Homepage des DPV, die heute alle Bereiche unter einer einheitlichen Domain vereinigt, hat er mit tatkräftiger Unterstützung und Federführung durch Heinz Zabel geschaffen. Eine Herkulesaufgabe für ein Zwei-Mann-Team und eigentlich war das allein schon mehr, als man von einem Ehrenamt erwarten kann. Die Struktur der Homepage und die der einzelnen Beiträge sind in ihrer Einheitlichkeit noch heute für das Kommunikations-Team verbindlich. Die Live-Übertragungen großer Boule-Events sind ebenfalls untrennbar mit Christoph Roderig und Heinz Zabel verbunden. Hier wurde etwas aufgebaut, was uns heute noch staunen lässt und wir haben keine rechte Antwort gefunden, wie all das über die Zeit zu zweit zu schaffen war – Engagement pur plus wasauchimmer?!

Mehr als 100 Begegnungen haben es im Verlaufe eines Jahres auf die heimischen Monitore der Fans geschafft. Rund 200.000 Aufrufe in diesem Zeitraum sind eine beachtliche Zahl für eine Randsportart wie es das Pétanque in Deutschland nach wie vor ist. Mit darüber hinaus gut 200 redaktionellen Beiträgen pro Jahr wurde auch hier die Messlatte sehr hoch gelegt.

Frühzeitig haben die Beiden aber erkannt, dass dies als Two-Men-Show nicht dauerhaft zu schaffen ist. Die Arbeit musste auf mehr Schultern verteilt werden und so wurde Anfang 2020 mit einer Klausurtagung der Kommunikationsausschuss ins Leben gerufen, dem heute sechs Mitglieder angehören. 55 Turniertage, bei denen im Inland zwei, bei internationalen Events drei „Kommunikatoren“ im Einsatz sind. Das bedeutet im Schnitt mehr als 20 Übertragungstage pro Teammitglied; nicht gerechnet die An- und Abreisetage, die Zeit am heimischen Rechner für Vor- und Nachbereitung sowie die sonstige Berichterstattung.

In der Kommunikation wird uns Christoph Roderig fehlen;

seine Kreativität und seine Fähigkeit, aus einem Stichwort sofort Druckreifes entstehen zu lassen, haben wir noch nicht erreicht. Ob wir es dann auch einmal schaffen werden, wie er, Worte in Bilder zu übersetzen und diese Bilder so kreativ in Szene zu setzen, werden wir sehen.

Aber auch im Sport hat er Spuren hinterlassen. Der wichtigste Punkt seiner Aufgaben, so hat er es in einem Interview benannt, sei es, dass sich unsere National-Spielerinnen und -Spieler jederzeit wohl fühlen. Soll heißen: dass sie sich mit den Bundestrainer*innen jederzeit ausschließlich um ihre sportliche Entwicklung kümmern und sich auf die internationalen Wettbewerbe vorbereiten können.
Ernten werden wir die Früchte seiner Arbeit ab jetzt, da wir eine erste komplette Saison internationaler Meisterschaften erleben werden.
Werden erleben? Achwas, wir haben und werden. Haben gesehen, wie unsere Damen bei der WM in Karlslunde Bronze gewonnen haben und wir werden noch mehr sehen; EM in Torrelavega, EM in ’s-Hertogenbosch, EM in Palma de Mallorca, WM in Contonou. Auch zukünftige Erfolge sind Ergebis seiner Arrbeit.

Christoph Roderig hat die Weichen für dieses Jahr gestellt

und seine Vorarbeiten abgeschlossen, damit der DPV und seine Fans eine sportlich erfolgreiche Saison erleben können. Und natürlich ist er „nicht aus der Welt“. Für Fragen, die es augenblicklich oder zukünftig zu seinen ehemaligen Ressorts gibt, steht er selbstverständlich über sein Ausscheiden hinaus zur Verfügung!

Und nun? Wer Christoph kennt, weiß, dass es „die ruhige Kugel“ für ihn nicht gibt – er hat neue Ziele. Was diese Ziele eint, ist deren Lage, bei der Bouleplätze immer noch, aber nur eine untergeordnete Rolle spielen. Wichtig ist nun viel Wasser, sehr viel Wasser! „Elodie“ heißt das kleine Boot, das ihn und seine Frau in den nächsten Monaten und Jahren hoffentlich überwiegend stressfrei kreuz und quer durch Europa und an den Küsten entlang an die Orte bringen soll, die das Paar immer schon einmal vom „Leben auf dem Wasser“ aus kennenlernen wollte.

Christoph Roderig, bekannt
Christoph Roderig, entspannt

Fast philosophisch klingt seine Definition dieses neuen Lebensabschnitts. Insbesondere für diejenigen, die seinen zwischenzeitlich etwas zu leidenschaftlichen „Klartext“ nicht immer als besonders konstruktiv empfanden: „Vor mehr als 30 Jahren, mit Gründung meiner eigenen Firma, nannten viele mich einen ,Spinner‘, im Laufe der Jahre wurde daraus dann ein ,Visionär‘. Ein Leben auf dem Wasser und immer ganz nah in der Natur war auch schon lange eine ,Vision‘ von mir – ,Spinner‘ gefällt mir trotzdem nach wie vor besser!“ Da geht nun also jemand beim DPV von Bord, weil er an Bord geht.

Wir wünschen beiden immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel. Habt immer noch das eine oder andere „schöne Spiel“ und lasst nicht von unserem Sport.

Und nun, wie geht’s weiter?

Ein Nachfolger für Christoph Roderig ist gefunden. Er wird sich zum nächsten Verbandstag im November 2022 erklären und dann zur Wahl stehen.
Auch für die sich daraus ergebenden Änderungen gibt es einen Plan, der vereinbart ist und sich in der Umsetzung befindet.
Gebt uns nach anstrengenden Tagen in Karlslunde (wir bereiten noch nach!) und vor der DM Doublette (wir bereiten schon vor!) ein wenig Zeit, auch die neu erfolgten Änderungen zu (elektronischem) Papier zu bringen.