1. DPV-Masters Doublette

Gelungene Premiere – wegweisend für die zukünftige Planung

Hoch hinaus möchten bei DPV-Master-Turnieren alle – einem ist dies sehr gut gelungen!

Der TV Fürth 1860 e.V. ist ein relativ kleiner Bouleclub mit etwa 40 Spielern. Seit 15 Jahren veranstaltet der Verein ein großes RL-Turnier, das im Schnitt von 40-70 Teams besucht wird. Der Schritt zur Anmeldung zu einem Masters Turnier war für die Mittelfranken eher ein kleiner. Denn die Arbeit im Vorfeld bleibt mehr oder weniger gleich, unabhängig davon, ob sie 60 oder 160 Teams empfangen. Dennoch hatten die Mitglieder große Lust darauf, die Qualität des Turniers zu verbessern und den höheren Status eines Masters zu wagen. Besonders motivierend war hierbei die Tatsache, dass es bislang kein DPV-Mastersturnier in Bayern gab. Schaut man sich die Turnierlandschaft deutschlandweit an, stellt man fest, dass es einerseits lizenzfreie und gesellige Großturniere (z.B. Grand Prix d’Allemagne) gibt, andererseits die „reinen“ Sportveranstaltungen für Top-Spieler (DM, Landesmeisterschaften, Länderpokal etc.). Reizvoll erschien den Fürthern die Aufgabe, diese beiden Enden miteinander zu verknüpfen. Deshalb sind sie kreativ geworden und haben ihren Platz, das Catering-Angebot und das Ambiente einer kompletten Überarbeitung unterzogen – sehr zur Freude vor allem der Teilnehmer/innen, die das Ganze auch in seinem Ursprung kennen.

Mit 85 Teams fiel die Teilnehmerzahl dann etwas übersichtlicher aus, aber die Randbefindlichkeit des Turniers – geografisch und auch zeitlich im Turnierkalender – trugen dazu bei. Außerdem war die Wettervorhersage deutlich schlechter als das Wetter (kein Regen). Über den Termin, falls es ein nächstes Mal gibt, gilt es zu diskutieren. Auch, ob es eventuell eine zweitägige Veranstaltung werden kann.

Holte sich konzentriert den Pott im Tireur-Wettbewerb: Vincent Probst

Nach einer zügigen Auslosung startete das Masters um 10.00 Uhr mit einer kurzen Begrüßung des Fürther Bürgermeisters Markus Braun. Keine Zeitbegrenzung und ein schwerer Boden (die Nacht davor hatte es durchgängig geregnet) brachten mit sich, dass die ersten Spiele zäh verliefen und zu Wartezeiten führten. Um es erträglich zu gestalten, loste die Turnierleitung vor und veranstaltete einen Tireurwettbewerb während der Cadrage. Viele Toptireure schossen Löcher, da zig Augenpaare erwartungsfroh auf sie gerichtet waren. Bei einem Einsatz von 1 € waren am Ende 143 € im Pott, die Vincent Probst (MKWU München) – als einer der wenigen in sich ruhend – mittels 4 sauberer Retros einkassierte.
Nach den Cadragen begann gegen 15:00 Uhr im Baumsystem das A-, B-, C- und D-Turnier.

Live-Übertragungen gab es leider nur auf Facebook – nicht konform mit der DPV-Maxime.

Ab dem Achtelfinale gab es Live-Übertragungen auf Facebook, die Jannik Schaake von „Petanque aktuell“ kommentiert ins Netz stellte. Ein DPV-, ein BPV-Schiedsrichter und ein Anwärter begleiteten das Turnier.
Im Finale spielten Horb gegen München, ein Bundesligaduell zwischen Sascha Rosentritt/Tobias Müller und Régis Pfortner/Vincent Probst. Letztere hatten zum Ende der Partie die Möglichkeit, durch einen „Schuß für Schluss“ als Mastersgewinner vom Platz zu gehen, was ihnen nicht gelang. Durch ihr konzentriertes Spiel waren am Ende die Horber erfolgreicher. Dieser letzte Wettkampf war gesäumt von vielen begeisterten Zuschauern und endete unter Flutlicht um 22 Uhr.

Der Flammkuchen war eine gern genommen Alternative zu den sonst obligatorischen Bratwürsten und Steaks. Auch ein eigens engagierter Masseur hatte alle Hände voll zu tun. Anfangs zierten sich alle, dann sprach sich schnell herum, wie wohltuend seine Arbeit ist.
Links die Turniersieger Sascha Rosentritt und Tobias Müller, rechts die Finalisten Régis Pfortner und Vincent Probst.

Möglich wurde das Turnier nur durch die Zusage von 50% aller Vereinsmitglieder, vor dem, am und nach dem Turnier mitanzupacken. Gefreut hat es die Fürther, dass einige von weither mit dem Wohnmobil angereist sind. So konnte das lange Boulewochenende mit dem Herbstturnier in Burgthann am 3.10. und dem Fürther Biergarten-Miniturnier verknüpft werden.

Der TSV Fürth 1860 e.V. hat eine gelungene Premiere geschafft – und es gilt zukünftig: Wer die Strecke nach Fehmarn zum Masters bewältigt, schafft es auch bis nach Mittelfranken!

Das Endergebnis gibt es hier.

Ein Bericht von Uli Blendinger, TV Fürth 1860
Fotos: Anton Krämer, Drohnenfoto: Christian Hoyer.