Und dann stand da die „1“ auf dem Podest
von Christoph Roderig · Veröffentlicht · Aktualisiert

DPV-Herren-Senioren-Team wird Europameister Triplette 2025
Dem Team aus dem Senioren-Herrenkader des Deutschen Pétanque Verbandes gelingt einer der größten Erfolge seiner Geschichte. Im spanischen Santa Susanna werden nacheinander europäische Spitzenteams inkl. amtierender Weltmeister besiegt und im Finale holt man sich den Titel gegen die nominell deutlich stärkeren Profis aus Frankreich. Was steckt hinter diesem Erfolg? Wie absehbar war er? Und lässt sich diese bärenstarke Leistung des Teams konservieren und wiederholen?
DPV-Bundestrainer Sascha Koch gehört zu den Spitzenspielern in Deutschland, die weit abgeschlagen die meiste Erfahrung von internationalen Einsätzen mitbringen. Er hat frisch im Amt einige wichtige Pflöcke eingeschlagen, die er für die erfolgreichsten Ergebnisse als am wichtigsten erkannt hat. So wurde das nun siegreiche Team sehr früh nominiert. Bereits im Januar stand fest, dass Matthias Laukart, Tobias Müller, Daniel Reichert und Moritz Rosik für den DPV bei den diesjährigen Europameisterschaften antreten würden.
Ebenfalls sehr früh bekam diese Mannschaft die Gelegenheit, sich auf internationalem Parkett zu finden. Die Teilnahme an einem gut besetzten Turnier in Raon l’Etap – wo mit ebenfalls starken Auftritten bei 170 Triplette-Teams das Halbfinale erreicht wurde – gehörte dazu. Hier war übrigens auch ein zweites Team aus dem Kader sehr erfolgreich.
Ein weiterer Punkt auf der Liste zum Erfolg ist für Sascha Koch eine möglichst frühzeitige Anreise zum Wettbewerb, mit ausreichender Möglichkeit und Zeit sich zu akklimatisieren – auch diesem Wunsch wurde seitens der Verantwortlichen entsprochen. Ein wichtiger Aspekt, denn vor Ort (die Wettbewerbe fanden im Freien statt) war es mitunter zu heiß für sportliche Betätigungen. Aufgrund der hohen Temperaturen wurden alle Aktivitäten vor Ort auch vom spanischen Gesundheitsministerium beobachtet. Es bestand jederzeit die Gefahr, dass die Behörde Partien abbrechen lassen würde, weil erhebliche Schäden für die Spieler nicht auszuschließen waren. Dies wollten die Organisatoren unter allen Umständen verhindern und sorgten entsprechend für Spielzeiten jenseits der Höchsttemperaturen.
Die Europameisterschaften in Santa Susanna begannen mit den parallel zum Triplette laufenden Tireur-Wettbewerben. Und hier erlebte das DPV-Team einen klassischen und bitteren Fehlstart. Matthias Laukart vertrat die deutschen Farben und blieb deutlich hinter seinen eigenen Erwartungen, er scheiterte bereits in der ersten Runde am Weiterkommen. Für einen Spieler seiner Qualität ein niederschmetterndes und vor allen Dingen völlig unerklärliches Ergebnis. Nun ist es aber im Pétanque an dieser Stelle so, dass man immer vergeblich nach einer Erklärung für solch einen Leistungsabfall suchen wird. Die Frage nach den Ursachen für eine so hohe Quote an verschossenen Kugeln lässt sich im Übrigen genauso wenig schlüssig erklären wie die Tatsache, dass ein Spieler in einem Wettbewerb überhaupt nicht daneben schiesst. Beides ist hinter einer schwer zu durchdringenden Kombination als mentaler Disposition, körperlicher Fitness und ausgeprägter Koordination zu vermuten. Niemand ärgert sich jedenfalls über solch ein Ergebnis mehr, als der Spieler, der es erzielt hat.
Und so war es dann auch die erste Hürde, die das Team gemeinsam nehmen musste, dafür zu sorgen, dass Matthias Laukart den Tireur-Wettbewerb schnellstmöglich „abhakt“ und in seiner ganzen bekannten Qualität der Mannschaft wieder für das Triplette zur Verfügung steht. Um es kurz zu machen – und weil es am Ende auch alle erleben durften – dies war mehr als gut gelungen. Eine großartige Leistung seiner Mannschaftskameraden, seines Trainers und der ganzen Delegation konnte wieder ein Lächeln und das Sieger-Gen bei Matthias hervorrufen.
Seine Fehler-Quote war im weiteren Verlauf des Turniers sehr übersichtlich: der beste Tireuer der Triplette-Endrunde.
Die Europameisterschaft Triplette startete für das DPV-Team dann mit einer Partie gegen die Slowakei. Auch zum Beginn dieser Partie, morgens um 9:00 Uhr, waren die Temperaturen auf dem Platz bereits annähernd unerträglich. Die Slowakei konnte in der ersten halben Stunde noch in einer zähen Partie recht gut mit dem DPV-Team mithalten. Dann kam es zu einer Aufnahme, in der ein Sauschuss von Matthias Laukart den Spielstand von 3:1 auf 6:1 für Deutschland erhöhte.
Es folgte eine Aufnahme mit weiteren 3 Punkten zum 9:1, in der nächsten Aufnahme besiegte das DPV-Team die Mannschaft aus der Slowakei mit 4 Punkten zum 13:1.
Drei Runden waren für die „milderen“ (gefühlt knapp 40 °C) Vormittagsstunden anberaumt. Der nächste Gegner der Deutschen hieß Schottland. Dieses an Jahren ältere Team hatte nicht nur mehr mit der Hitze zu kämpfen sondern war auch in seinen taktischen und technischen Möglichkeiten zwar recht gut ausgebildet aber dem DPV-Team trotzdem unterlegen. In einer guten halben Stunde ging die Partie mit 13:0 an die Deutschen.
Aufgrund der nunmehr unerträglichen Hitze wurde erstmalig bei diesem Wettbewerb der Zeitplan umgeworfen und die dritte Partie der Vorrunde in diesem Schweizer System auf den Nachmittag bzw. frühen Abend verlegt. Hier ging es in der dritten Partie gegen Andorra, ebenfalls mit zwei Siegen und einer passenden Anzahl an Buchholzpunkten.
Das deutsche Team präsentierte sich sehr ähnlich souverän und sicher wie im Spiel davor gegen Schottland. Auch spielerisch und taktisch waren die Qualitäten der Mannschaft aus Andorra gut zu vergleichen mit dem vorherigen Gegner, was bedeutet, es fehlte nur eine Kleinigkeit um auf Augenhöhe gegen den DPV anzutreten. Nach der ersten Aufnahme stand es 4:0 für Deutschland, gefolgt von einem Punkt für den Gegner zum 4:1. Weiter ging es eher zäh mit einem Punkt für den DPV zum 5:1.
Dann „bissen“ die Deutschen aber mit sauberen Treffern wieder zu, 9:1 stand es nach der folgenden Aufnahme. Andorra wehrte sich weiterhin tapfer gegen eine hohe Niederlage, schoss in der Folge mutiger und öfter auf die gelegten Kugeln der Deutschen und traf auch effizient. Zwei Punkte des Gegners brachten einen neuen Spielstand von 9:3. Dann der Einbruch: auf eine sehr gut gelegte Kugel von Moritz Rosik schießt Andorra zwei Löcher. Der Kugelvorteil trägt das DPV-Team zum Sieg: 13:3 steht es nach den zuletzt präzise gelegten Kugeln von Daniel Reichert. Vier Punkte hatte das DPV-Team nun in den ersten drei Partien abgegeben, ein Zwischenergebnis, das schnell zu falscher Eurphorie führen kann. Entsprechend reserviert kommentierte in der Live-Übertragung DPV-Präsident Michael Dörhöfer diesen Umstand, im besten Sinne „den Tag nicht vor dem Abend zu loben“.
Recht so, wie die folgende Partie gegen Luxemburg zeigen sollte, die allerdings aufgrund der Rechte des spanischen Senders „La Liga“ nicht durch den DPV übertragen werden durfte. Hier war es eine Freude zu sehen, wie das Niveau insgesamt deutlich anzog. Beide Mannschaften schenkten sich nichts, Punkt für Punkt ging es hin und her – kaum ein Vorteil konnte jeweils aus erfolglosen Kugeln der jeweils gegnerischen Mannschaft gezogen werden, solche waren sehr selten. Man muss ehrlich gestehen, dass hier das Zeitspiel, das für die Vorrunde galt, dem DPV-Team sehr gelegen kam. Dieses Spiel fand auf dem Carre d’Honneur statt und gab unserer Mannschaft also schon einmal eine Gelegenheit, dieses Terrain und die damit einhergehende Atmosphäre kennenzulernen. Es endete nach Abpfiff mit 10:09 für die Deutschen.

In der nächsten und letzten der fünf Vorrunden im Schweizer System ging es dann gegen das Team Frankreich 1. Natürlich an dieser Stelle der klare Favorit mit für eine Europameisterschaft neuen Gesichtern, jungen Spielern die sich allerdings allesamt schon auf höchstem Niveau national und international erfolgreich bewiesen hatten. Ein Blick auf das Spiel, das mit 13:2 für Frankreich endete, lohnt sich, denn hier ist etwas beim deutschen Team zu beobachten, was ganz offensichtlich als Nachteil erkannt und in der Folge angepasst wurde: die Körpersprache.
Es wirkt zwischenzeitlich eine augenscheinliche Ratlosigkeit. Man sieht Spieler mit hängenden Schultern und Lippen, die sich gegenseitig hilfesuchend anschauen. „Was machen wir denn jetzt?“ Diese Niederlage und die Erkenntnisse aus dem zuletzt beschriebenen führten offensichtlich zu einer An- und Aussprache mit dem Bundestrainer und allen Spielern, die in den folgenden Partien für mehr Selbstbewusstsein, Selbstsicherheit und Souveränität sorgten. Denn nach den 4:1-Siegen in der Vorrunde sollte es am folgenden Samstag um 18:00 Uhr gegen kein geringeres Team als die amtierenden Weltmeister aus Italien gehen.
Hier gab es vor der Partie den inzwischen obligatorischen, engen Kreis, Schulter an Schulter von Spielern und Trainer. Ein Motivationsfaktor den Sascha Koch eingeführt hatte und der sicher seinen Anteil an den anschließenden Erfolgen hatte. Auch hier sind Zuschauer herzlich eingeladen, sich die Körpersprache der DPV-Spieler in der Partie gegen Italien anzusehen – und Vergleiche zum vorhergehenden Spiel zu ziehen.
Deutschland besiegt die amtierenden Weltmeister aus Italien im 1/8-Finale mit 13:11 – eine erste Sensation der weitere folgen sollten.
Ein etwas pikantes Detail am Rande: zu dieser Europameisterschaft waren auch zwei Schiedsrichter aus Deutschland im Einsatz, die hier ihre Prüfung zum internationalen Schiedsrichter abgelegt haben: Graziano Cecchetti und Michael Gordon. Sicher hat sich von den Verantwortlichen (zu Recht) niemand etwas dabei gedacht, den Deutschen Cecchetti in der Partie DPV gegen Italien einzusetzen. Insbesondere für den internationalen Superstar des italienischen Teams, Diego Rizzi, hatte dies aber im Eifer des Gefechts ein sogenanntes „Geschmäckle“.
Die erste Aufnahme startete für beide Teams verhalten. Weder waren die gelegten Kugeln wirklich zwingend, noch trafen die Schießer souverän. Rizzi schoss sogar zweimal daneben. Und dann kam es auch schon zum ersten Eklat: der (deutsche) Schiedsrichter reklamierte bei Diego Rizzi, dass dieser beim Schuss auf dem Abwurfkreis gestanden hätte, was gegen das Regelwerk verstößt und entsprechend verwarnt wird. Rizzi nimmt das zur Kenntnis und läuft aber vom Schiedsrichter weg zu seinem Coach, um sich dort zu beschweren. Anschließend zieht er sich wieder zurück und überlässt es seinem Offiziellen, sich damit auseinander zu setzen. Keine schöne Szene – aber wer den (grundsätzlich sehr sportiven und sympathischen) Ausnahmespieler kennt, kennt auch sein Temperament, das durch zwei vorangegangene Fehlschüsse sicher nicht besonders abgekühlt wird.
So spektakulär das 1/8-Finale gegen Italien war, so viel weniger spannend wurden die folgenden beiden Partien angesichts der souveränen Sicherheit und des selbstbewussten Auftretens des DPV-Teams.
Im folgenden ¼-Finale gegen Luxemburg spielt das deutsche Team exakt acht Kugeln, die den Gegner nicht unter Druck setzen, alle anderen bringen unsere europäischen Nachbarn zur Verzweiflung. Beim Stand von 7:0 für Deutschland machen die Luxemburger ihren ersten Punkt zum 7:1.
Beim Stand von 11:1 folgt eine Aufnahme, in der die deutsche Mannschaft zweimal nicht trifft und zwei Kugeln verlegt, das kostet sie 4 Punkte zum neuen Spielstand von 11:5. Aber das war es dann auch mit den Punkten für Luxemburg, in der Folge nur noch extrem präzise und sicher spielt sich das DPV-Team mit 13:5 in das Halbfinale gegen die Niederlande. Luxemburg hat selbst stark gespielt, hatte dem deutschen Team aber nichts entgegenzusetzen.
Das Verhältnis zwischen den Pétanque-Freunden aus den Niederlanden und denen aus Deutschland kann man getrost als „herzlich“ bezeichnen. Insbesondere in DPV-Landesverbänden wie NRW oder Niedersachsen gibt es einen regen Kugel-Grenzverkehr zwischen beiden Ländern. Und das spiegelt sich auch bei internationalen Turnieren wieder. Wenn beide Verbände nicht gerade gegeneinander antreten, drückt man sich gegenseitig die Daumen. Nun trat man aber gegeneinander an – in aller Freundschaft.
Kurios war es hierbei im Verlaufe der EM, dass die Niederländer im Schweizer System der Vorrunde dreimal runtergelost worden waren, also gegen Mannschaften antreten durften, die nominell schlechter abgeschnitten hatten. Dies war auch ein Thema unter den Verantwortlichen und seitens des Europäischen Verbandes gab es das Versprechen zu prüfen, was da nicht richtig gelaufen ist und es für die Zukunft auszuschließen.
Die Niederländer hatten in ihrem Viertelfinale die bärenstarken Spieler aus Monaco besiegt, hier war in dem kommenden Spiel mit allem anderen als einem Durchmarsch für den DPV zu rechnen. Den gab es aber. Es gibt leider keine spektakulären Einzelaktionen zu berichten, das DPV-Team war durchgehend dermaßen dominant und souverän, dass sein 13:1-Sieg gegen die Niederlande nur eine logische Konsequenz war. Nebenan schlug inzwischen Frankreich Spanien im Halbfinale, so, dass es feststand, es kommt zu einer Revanche gegen das Team aus dem Mutterland des Pétanque – und zwar durch das Erreichen des Finales bei der Triplette-Europameisterschaft 2025.
Zu diesem Finale ist folgendes anzumerken, weil es sehr anrührend war und allen Beteiligten in langer, schöner Erinnerung bleiben wird. Sicher hat in der großen internationalen Familie der Pétanque-Verrückten niemand etwas gegen die bärenstarken Spieler aus Frankreich. Aber in diesem Fall war es so, dass sich die Reihen der internationalen Verantwortlichen und Fans rund um das DPV-Team schlossen. Alle, die es beobachtet oder davon gehört hatten, waren begeistert von der Leistung des deutschen Teams. Wo auch immer ein DPV-Trikot vor dem Finale auftauchten, erntete es ein Schulter klopfen von den anderen Nationen: „Ihr schafft das! Ihr seid die nächsten Europameister!“ Auch dieses Übermaß an Sympathie und Unterstützung mit den besten Wünschen nahmen unsere DPV-Davids mit in das Finale gegen den Pétanque-Goliath aus Frankreich.
Standesgemäß kam es am Carre d’Honneur zum feierlichen Einzug der Nationen mit Übertragung der Landesfarben und der Protagonisten auf der Riesen-Leinwand. Aufgrund der brüllenden Hitze, die nach wie vor die Atmosphäre beherrschte, füllten sich die Sitzreihen der Tribünen leider nicht so, wie es einer solchen Begegnung angemessen gewesen wäre. Zunächst betrat das deutsche Team den Platz, angeführt von DPV-Vizepräsident Siggi Ress mit der National-Flagge und dem DPV-Bundestrainer Sascha Koch. Es folgt die französische Delegation, die Tribünen füllen sich ein wenig mehr und die Präsentation der Protagonisten wird abgerundet durch die Schiedsrichter und eine Delegation des Europäischen Pétanque-Verbandes. Dann kann das Spiel beginnen.
Deutschland wird mit 13:7 im Finale gegen Frankreich Triplette-Europameister 2025. Alle Details finden sich in der Aufzeichnung – und am Ende dieses Textes.
Zahlreiche Gratulanten sowohl auf dem Platz als auch unmittelbar über die Mobil-Telefone haben den Spielern und den Vertretern des DPV tolle Momente bereitet. Bei der gleichzeitig laufenden Deutschen Meisterschaft Doublette 2025 auf der Tromm gab es mehrfach Teilnehmer, die die Spiele in Spanien angeschaut haben und die gebeten wurden angesichts noch laufender Partien vor Ort etwas leiser zu sein.
Ganze Gruppen haben sich Abos des spanischen Anbieters LaLiga für das Finale gekauft und gemeinsam zugeschaut.
Es gab für das DPV-Team Motivations-Videos – unter anderem vom Frauen-Kader – für das Finale, die sehr positiv aufgenommen wurden . Mehrere tausend Leute haben LaLiga neu abonniert, nicht nur aus Deutschland, sondern aus ganz Europa – herzlicher Dank seitens des DPV für diese Motivation potenzieller Sponsoren.
Bundestrainer Sascha Koch zieht folgendes Fazit des Ergebnisses: „Dieser Erfolg kam sehr früh, die Planung wäre längerfristig gewesen. Wir werden weiter hart daran arbeiten auch in der Zukunft auf diesem Niveau international mithalten zu können. Und hier muss auch einmal ein Danke schön an die gesamte Administration des DPV weitergegeben werden. Die umfangreiche Unterstützung vor und während der EM aller haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen waren ein wesentlicher Faktor auf dem Weg dahin, so sicher und souverän aufzutreten, wie es uns gelungen ist.“
An dieser Stelle geht noch ein herzlicher Gruß an die DPV-Vizepräsidentin Kommunikation Sandra Pahl, die leider nicht gesund aus Spanien zurückgekommen ist. Alle Kolleginnen und Kollegen des Deutschen Pétanque Verbandes wünschen ihr von Herzen schnelle und vollständige Genesung und freuen sich besonders, wenn sie wieder in unseren Kreis zurückkehrt.
Hier noch die detailliertere Beschreibung des Finales:
Die Franzosen gewinnen die Auslosung und eröffnen die Partie mit einer guten aber nicht zwingenden gelegten Kugel. Nach gut gelegten Kugeln und vier von vier möglichen Treffern durch die Deutschen, endet die erste Aufnahme mit 0:1 für Frankreich. Die zweite Aufnahme ist geprägt von taktischen Kugeln: nicht mehr zwingend an die Zielkugel sondern jeweils nur besser als der Gegner. Die beiden Schüsse, die Matthias Laukart in dieser Aufnahme macht sind Treffer und bleiben jeweils im Bild liegen. Auch Daniel Reichert schießt zweimal, macht aber nur einen Treffer. Die letzte Kugel in dieser Aufnahme kommt von Tobias Müller, der ebenfalls schießt aber glücklos bleibt. Der Punkt ist wiederum bei Frankreich, neuer Spielstand aus Sicht der Deutschen: 0:2.
Die erste Kugel der Franzosen in der dritten Aufnahme verspringt, liegt einen guten Meter rechts von der Zielkugel. Tobias Müller legt eine Kugel, die mit einem SurPlace der Franzosen entfernt wird, zwei Punkt für Frankreich am Boden. Matthias Laukart geht in den Kreis und schießt ebenfalls ein Carreau, Punkt für Deutschland am Boden. Auch auf diesen Punkt schießt Frankreich ein Carreau. Was macht Deutschland? Tobias Müller legt einen Punkt ca. 30 cm links versetzt hinter die Zielkugel. Frankreich schießt und trifft nicht. Es kommt zu ersten Diskussionen und Verzögerungen im französischen Team. Aber die Zeit läuft natürlich weiter, Frankreich muss spielen. Sie legen eine Kugel in die Nähe der Punktkugel von Deutschland, machen aber keinen Punkt. Die letzte Kugel der Franzosen verspringt, spielt keine Rolle, Punkt für Deutschland am Boden und es kommen noch drei Kugeln vom DPV-Team. Nur eine Kugel schafft es nicht zum weiteren Punkt, neuer Spielstand 3:2 für Deutschland.
In der vierten Aufnahme der Partie bleibt die erste Kugel von Tobias Müller etwas kurz, ca. 1,20 m gerade vor der Zielkugel liegen. Frankreich legt einen zwingenden Punkt, Mattias Laukart schießt ein Carreau, zwei Punkte für Deutschland am Boden. Frankreich legt wieder einen Punkt, Laukart schießt das nächste Carreau, das als Punkt 6 cm rechts von der Zielkugel liegen bleibt. Frankreich schießt und trifft, die Zielkugel fliegt hierbei allerdings gute 2,5 m nach hinten links, es bleibt bei zwei Punkten für Deutschland am Boden. Frankreich legt einen zwingenden Punkt. Daniel Reichert schießt und trifft die Zielkugel. Die fliegt einen guten Meter weiter nach hinten, der Punkt bleibt bei Deutschland. Frankreich legt einen zwingenden Punkt. Es kommt noch eine Kugel von Frankreich und zwei von Deutschland. Daniel Reichert schießt auf gute 12 m ein Retro, bleibt als zweiter Punkt für Deutschland liegen. Frankreich legt einen zwingenden Punkt. Die letzte deutsche Kugel kommt von Tobias Müller. Er schießt und trifft. Zwei Punkte für das DPV-Team am Boden, neuer Spielstand: 5:2 für Deutschland.
Es startet die fünfte Aufnahme. Tobias Müller legt seine erste Kugel durch, landet 1,20 m links versetzt hinter der Zielkugel. Frankreich legt eine Kugel 30 cm links hinter die Zielkugel. Matthias Laukart schießt und – trifft nicht! Laukart schießt noch einmal – ein Carreau, zwei Punkte für Deutschland am Boden, allerdings auch gute 80 cm Platz zum Legen. Frankreich legt einen Punkt direkt vor die beste Kugel der Deutschen. Tobias Müller legt einen zwingenden Punkt in den Konter-Bereich der französischen Kugel. Frankreich schießt ein Carrau zum Punkt, kontert allerdings die eigene hintere Kugel raus. Daniel Reichert schießt und trifft, Punkt 60 cm hinter der Zielkugel bei Deutschland. Frankreich legt eine zwingende Kugel. Es kommt noch eine Kugel von Deutschland und zwei von Frankreich. Daniel Reichert legt eine Kugel leicht versetzt 40 cm links vor die Zielkugel. Frankreich legt einen weiteren Punkt, mit der letzten Kugel bleiben sie zu kurz, neuer Spielstand: 5:4 für Deutschand.
Die sechste Aufnahme ist schnell beschrieben. Die Franzosen legen insgesamt sechsmal einen Punkt, die Deutschen schießen und treffen insgesamt sechsmal, bleiben davon fünfmal im Spiel rund um die Zielkugel liegen, neuer Spielstand: 10:4 für Deutschland. Ein Schock für den Gegner, der darauf spekuliert hatte, dass das DPV-Team mindesten einmal doch wohl nicht treffen würde. Frankreich wechselt aus, die Position des Vorlegers wird mit Youn Cousin für Ludovic Montoro neu besetzt.
Die siebente Aufnahme startet mit einer zwingend gelegten Kugel des deutschen Teams. Frankreich schießt, trifft und bleibt als Punkt 50 cm versetzt rechts hinter der Zielkugel liegen. Deutschland spielt eine weitere zwingende Kugel. Frankreich schießt ein Carreau, macht mit diesem Punkt selbst Druck. Und weil sie gerade einen sogenannten „Royal“ verteilt haben, tritt das deutsche Team nicht in dieselbe Falle – Matthias Laukart geht in den Kreis. Er schießt und trifft mit einem Carreau sur Place – Punkt bei Deutschland. Frankreich schießt ebenfalls ein Carreau, hat nun zwei Punkte am Boden. Matthias Laukart schießt und trifft, bleibt allerdings nicht liegen, immer noch ein Punkt für den Gegner am Boden. Daniel Reichert legt einen zwingenden Punkt. Frankreich schießt ebenfalls en SurPlace, hat jetzt drei Punkte am Boden. Deutschland legt seine letzte Kugel als Punkt direkt hinter die Zielkugel. Frankreich schießt und trifft, ohne die Zielkugel zu touchieren. Frankreich legt seine letzte Kugel als weiteren Punkt, neuer Spielstand: 10:7.
Zur achten Aufnahme läuft die Partie bereits seit einer knappen Stunde (57 Minuten) in der brütenden Hitze der spanischen Sonne. Frankreich eröffnet mit einem zwingenden Punkt. Matthias Laukart schießt ein Carreau sur place. Frankreich schießt und trifft, bleibt als Punkt 50 cm rechts von der Zielkugel liegen. Deutschland schießt und trifft, der Punkt bleibt allerdings bei Frankreich. Deutschland legt einen Punkt, 30 cm rechts versetzt vor die Zielkugel. Frankreich schießt und trifft, hat wiederum den Punkt aber rund um die Zielkugel sind fast 2 m Platz für Deutschland um zu legen. Tobias Müller legt den Punkt gute 1,30 m versetzt rechts neben die Zielkugel – war das Pech oder ist das Taktik? Frankreich legt einen zwingenden Punkt. Es kommen noch zwei Kugeln von Deutschland und zwei Kugeln von Frankreich. Daniel Reichert schießt ein SurPlace bleibt als Punkt unmittelbar vor der Zielkugel liegen. Frankreich schießt und trifft, die deutsche Kugel macht allerdings nur einen kleine Hüpfer nach links, bleibt als zweiter Puntk liegen. Frankreich diskutiert, es wird eng für die Favoriten. Frankreich schießt noch einmal und trifft nicht. Daniel Reichert hat über einen Meter Platz um einen weiteren, den dritten Punkt, den Matchball für Deutschland auf dem Weg zum Europameister-Titel zu legen. Er geht in den Kreis, spielt, legt sicher den dritten Punkt, die Sensation ist perfekt.
Das erfolgreichste DPV-Senioren-Team aller Zeiten bestehend aus Mathias Laukart, Tobias Müller, Daniel Reichert und Moritz Rosik ist mit dem Bundestrainer Sascha Koch Triplette-Europameister 2025.