Coupe du Monde des Féminines 2015
Auf Einladung der FIJPP fuhren wir am 6. Januar mit einem Damen-Quartett nach Lons-Le-Saunier in Frankreich. Wir (Didier Choupay und ich) hatten uns für Carsta Glaser, Carolin Birkmeyer, Natascha Sieling und Muriel Hess entschieden. 8 Teams waren eingeladen. Thailand und Malaysia für Asien, Madagaskar und Tunesien für Afrika und 4 europäische Teams mit Frankreich, Dänemark, Belgien und Deutschland.
von links: Carolin Birkmeyer, Natascha Sieling, Carsta Glaser, Muriel Hess, Didier Choupay
Der Modus dieses neuen WM Cups war für uns ganz neu. Ein Match besteht aus 2 Doubletten, die je 1 Punkt wert sind und 1 Triplette (Wechseln nicht erlaubt), die 2 Punkte Wert hat. Falls es Unentschieden steht, müssen dann die vierten Spielerinnen des Teams ein Präzisionsschießen mit allen Ateliers (5) durchführen, aber nur auf die Distanz von 7 Metern.
2 Gruppen (A und B) von 4 Teams spielen jeder gegen jeden. Beim Halbfinale am nächsten Tag spielt der 1ste der Gruppe A gegen den 2ten der Gruppe B und der 1ste der Gruppe B gegen den 2ten der Gruppe A. Die anderen 4 Teams spielen dann um die Plätze 5, 6, 7 und 8, je nach den Ergebnissen in der entsprechenden Gruppe.
Die Gruppen waren schnell gezogen und wir hatten, wie erwartet, eine Hammergruppe mit Frankreich, Madagaskar und Malaysia.
Das 1ste Spiel war gegen Frankreich und schnell gingen die Französinnen in Doublette 1 in Führung. Es war auch das erste Mal, dass Natascha und Carsta zusammen spielten und dann direkt gegen eine der besten Spielerinnen der Welt, Audrey. Caro und Muriel dominierten aber deutlich ihre Doublette und behielten die Kontrolle des Spiels bis zum Ende. So stand es 1-1. Die Triplette sollte entscheiden. Da spielten Carsta, Caro und Muriel gegen ein sehr erfahrenes Team und unsere Damen dominierten wieder das Spiel. Allein deswegen hatte sich die Reise schon gelohnt.
Leider konnten wir gegen Madagaskar im 2ten Spiel nicht mehr an diese Topleistung anknüpfen und verloren zu Recht die 2 Doubletten und das Triplette.
Auch im dritten Spiel der Gruppe gegen Malaysia waren wir nicht effizient genug und ließen viele gute Gelegenheiten liegen. Im Triplette hatten wir noch sehr gute Chancen mit Kugelvorteilen. Man muss es sagen, in dieser Phase des Turniers haben wir schlecht gespielt. Hätten wir dieses Triplette gewonnen, wären wir sofort für das Halbfinale qualifiziert gewesen, egal ob wir dieses gesamte Match verloren hätten. Nach der Anzahl von Gesamtsiegen zählt erst die Anzahl von gewonnenen Tripletten.
Es war aber nicht einfach und unsere Damen haben alles versucht. Wir haben auch in der „Carré d´honneur „ die Triplette gegen Malaysia gespielt. Es gab noch einen zusätzlichen Adrenalinschub. Fernsehkameras und viele Zuschauer bekommt man nicht jeden Tag.
Halle in Lons-Le-Saunier – Carré d´honneur
Die Matches haben sehr lang gedauert, fast 4 Stunden für ein Match und das mal 3, bedeutete einen langen Tag für alle.
Am nächsten Tag spielten wir dann um Platz 5 und 6 gegen Tunesien, während Frankreich um Platz 7 und 8 gegen Belgien spielte. Die Damen haben gut gekämpft, aber leider hat es nicht gereicht, um die Ex-Weltmeisterinnen aus Tunesien zu schlagen. Frankreich verlor auch das Präzisionsschießen gegen Belgien und war am Ende nur 8ter.
Thailand gewann dann mit mehr Mühe als sonst gegen Dänemark, Madagaskar und Malaysia und endete auf dem 3ten Platz.
Claude Azéma empfängt das Gastgeschenk des DPV aus der Hand von Didier Choupay
Didier Choupay und ich sind trotzdem zufrieden, weil wir uns mit diesem Turnier wieder mal viel Respekt verschafft haben. Ein Sieg gegen Frankreich ist immer eine Referenz und mit ein bisschen Glück und noch mehr Durchsetzungsvermögen gegen Malaysia im Triplette hätten wir noch das Halbfinale erreicht. Da müssen wir noch daran arbeiten und unsere Kugelvorteile besser nützen. Die Damen haben auf jeden Fall bewiesen, dass sie mit den Besten der Welt mithalten können. Wir haben volles Vertrauen in die spielerischen Qualitäten von diesen 4 Damen und sie gehören definitiv zum neuen Damenkader 2015, wo wir 8 Damen bis Ende Januar nominieren möchten.