1. Hauptausschuss 2025 mit außerordentlichem Verbandstag
von Sandra Pahl · Veröffentlicht · Aktualisiert

Am 15./16. März trafen sich das Präsidium des DPV und die Landesverbände in Fulda zum 1. Hauptausschuss des Jahres. Ein außerordentlicher Verbandstag wurde angeschlossen.
Organisatorischer Ablauf
Der Ablauf des Wochenendes wurde im Vergleich zu den vorherigen verändert: Alle reisten so an, dass am Samstag schon am Vormittag gearbeitet werden konnte. Am Vormittag fand eine Präsidiumssitzung statt und die Landesverbände trafen sich zu einer eigenen Besprechung. Hier konnte im Präsidium mit Sandra Pahl als neue Vizepräsidentin Kommunikation wieder eine Frau begrüßt werden. Die Landesverbände begrüßten Thomas Mahler als neuen LV-Vorsitzenden des Bayerischen Pétanque-Verbandes BPV.
Der Nachmittag gehörte bis 19 h ebenso wie eine Stunde des Vormittags am Sonntag dann dem gemeinsamen Hauptausschuss: Sehr konstruktiv wurde gemeinsam an den anstehenden Themen gearbeitet und Konsens geschaffen.
Am Sonntag schloss sich dann ein außerordentlicher Verbandstag an. Dieser war notwendig geworden, da ein Beschluss zur neuen Satzung gefasst werden musste.
Inhaltliche Schwerpunkte
1. Verbandsarbeit
Kurzberichte des Präsidiums und der einzelnen Landesverbände sorgen nicht nur für das notwendige gegenseitige Verständnis und Transparenz. Sie halfen auch, gut funktionierende Strukturen zu erkennen oder Schwachstellen zu begreifen. So wurde zum Beispiel allen deutlich, dass in einzelnen Ausschüssen oder Kommissionen wie dem Sportausschuss sehr gute Arbeit geleistet wurde. Die Kommunikation über diese Arbeit sei allerdings noch verbesserungswürdig. Erfreulich war die Nachricht aus allen Landesverbänden, dass offene Posten bisher besser neu besetzt werden konnten, als dies noch vor einem halben Jahr zu befürchten war.
2. Einheitliche Verwaltungssoftware
Zufrieden stellte der Datenbeauftragten Daniel Klein fest, dass ein großer Teil der Umstellung aller Landesverbände auf die gemeinsame Software bzw. der Umzug auf einen gemeinsamen Server stattgefunden hat. Allerdings deckte er noch einzelne Schwachstellen auf. Zukunftsweisend wird auf dem nächsten Hauptausschuss aus dem baden-württembergischen BBPV berichtet, der neue Tools entwickelt bzw. entwickeln lässt.
Deutlich wurde allen: Die genaue Pflege der Daten in allen einzelnen Landesverbände ist von immenser Bedeutung. Nur so kann eine gültige Rangliste geschaffen und das Ziel einer digitalen Lizenz innerhalb des DPV erreicht werden.
3. Anträge zur Sportordnung
Gleich mehrere Anträge zur Sportordnung lagen vor. Diese betriffen zum Beispiel den § 5 SPO: Eine Lizenz muss nun nicht mehr abgegeben, sondern „nur“ noch vorgelegt werden. Auch die genauen Regelungen zum Besitz einer Lizenz bei der Teilnahme von Weltmeisterschaften wurden geklärt. Sobald die neue Sportordnung, die noch redaktionell überarbeitet wird, vorliegt, berichten wir und veröffentlichen sie.
Dem Antrag des NPV, einen Pokalmeister der Pokalmeister der Landesverbände auszuspielen, schlossen sich alle Landesverbände an und übergaben die inhaltliche Ausarbeitung an den Sportausschuss.
4. Satzungsänderung bezüglich Prävention sexueller Gewalt
Die Änderung der Satzung war notwendig, da die Prävention sexueller Gewalt in der derzeit gültigen Fassung nicht vorhanden ist.
Die neue Satzung, die mit der offiziellen Eintragung ihre Gültigkeit erhält und erst dann veröffentlicht wird, enthält diesen wichtigen Teil. Zum Schutz von Betroffenen können dann Maßnahmen getroffen werden.
5. Diversität und Gleichstellung
Durch die gute Arbeit im Bereich der Gleichstellung der Frauen wurde im vergangenen Jahr erreicht, dass der Frauenanteil im DPV um 12 % stieg.
Dennoch müssen wir uns alle damit auseinandersetzen, dass es gesetzlich mehr als nur zwei Geschlechtereintragungen in Deutschland gibt und niemanden ausgeschlossen werden darf. Der Problematik der verschiedenen Geschlechter stellten sich DPV und die Landesverbände durch den Besuch von Naira-Ana Weißgerber und Lukas Weber von Leipziger Stallball e.V., die auch durch Erfahrung aus dem persönlichem Umfeld einen guten Einblick gaben.
Aber ein Augenmerk „nur“ auf die Gleichstellung vom Geschlechtern bedeutet eine Einschränkung. Pétanque ist eine Sportart, die erfunden wurde, um einen Menschen mit einer körperlichen Beeinträchtigung zu integrieren. Mehrere Landesverbänden berichteten, dass im vergangenen Jahr einige Gehörlosenvereine und -verbände Kontakt aufnahmen. Auch die Transplant Games, bei denen Pétanque vertreten ist, zeigen die Vielfalt der Pétanque-spielenden Menschen.
So wurde beschlossen, den Begriff der „Gleichstellung“, der immer eher die gedankliche Einschränkung der Gleichstellung von Frauen hervorruft, um den Begriff der „Diversität“ zu erweitern. Hiermit soll der Vielfalt der Menschen hinsichtlich Herkunft und Nationalität, Geschlechteridentität, körperlicher Voraussetzung etc. Rechnung getragen werden und die Gleichstellung aller in dem Vordergrund gestellt werden.
Aus der „Beauftragten Gleichstellung“, die immer an den Präsidiumssitzungen teilnehmen konnte, wird aber nicht der oder die „Beauftragte Diversität und Gleichstellung“. Das Thema erschien allen so relevant, dass dieser Person eine eigene Stimme im Präsidium gegeben werden soll mit der Möglichkeit, einen eigenen Ausschuss zu bilden. Daher wurde im Zuge der Satzungsänderung beschlossen, den neuen Posten des „Vizepräsidenten Diversität und Gleichstellung“ zu schaffen, dessen Geschlechteridentität nicht vorgegeben wurde.