Trainer-Fortbildung in Rastatt

Bestens gelaunt waren am Samstagvormittag 21 Teilnehmer des Fortbildungslehrgangs in Rastatt angereist und wurden vom Trainerausbilder Ludwig Schudt und dem neuen DPV Trainer-Beauftragten Jürgen Schrajer begrüßt. Erfreulich war, dass sich neben den 10 Teilnehmern des 2.Trainerlehrganges BaWü, die sich um die Verlängerung ihrer Trainerlizenz bemühten, auch einige Jugendwarte und Jugendbeauftragte verschiedener Landesverbände ( Berlin, NRW und Niedersachsen ) und die Präsidentin des Landesverbandes Berlin eingefunden haben um sich dem Fortbildungsthema „Die Besonderheiten des Pétanque-Trainings mit Kindern und Jugendlichen“ zu stellen.

Erster Tagespunkt : „Sportbiologische Grundlagen des Kinder- und Jugendtrainings“
Vorschulalter 3 – 7 Jahre
Frühes Schulkindalter 6 – 10 Jahre
Spätes Schulkindalter 10 – 12/13 Jahre
Erste puberale Phase ( Pubeszenz ) 12 – 14/15 Jahre
Zweite puberale Phase ( Adoleszenz ) 14 – 18/19 Jahre
Anschließend wurde von Karl Heither eine kurze Lehrprobe zum Thema „Anfängertraining von Schülern im Alter von 13 Jahren ohne Vorkenntnisse“ in Form eines Circuit aufgebaut und von den Lehrgangsteilnehmern durchgeführt bzw. bewertet.
Nach der Mittagspause wurden von Ludwig Schudt folgende Trainingsstufen erläutert :
Allgemeine Grundausbildung
Nachwuchstraining
– Grundlagentraining ( 8 – 14 Jahre )
– Aufbautraining ( 12 – 14 Jahre )
– Anschlusstraining ( 15 – 17 Jahre ) ( 18 – 27 Jahre )
– Leistungs- und Hochleistungstraining ( 20 – 35 Jahre )
Danach ging es wieder an die praktische Umsetzung und Vorführung einer Lehrprobe. Joachim Boué hatte seine Lehrprobe zum Thema „Anfängertraining von Schülern im Alter von 13 Jahren ohne Vorkenntnisse“ aufgebaut. Isolde Moll und Rafael Henkes übernahmen spontan das Aufwärmprogramm und führten die Teilnehmergruppe souverän und locker über den Platz. Beim Umsetzen des Hauptteils musste Joachim Boué erkennen, dass sein Parcours mit Übungen für „Anfänger ohne Vorkenntnisse“ etwas anspruchsvoll und zu schwer aufgestellt war.
Jedoch konnte das unsere Teilnehmer nicht davon abhalten mit der „falschen Wurfhand“ fleißig zu üben.
Den „Cool-down“ hatte Freimut Maass wieder fest im Griff und die Kinderseele getroffen. In der Mitte auf dem Boden fixierte Luftballons mussten von zwei gegenüber stehenden Mannschaften im Wechsel zerschossen werden.
Da kam Freude auf !!!
Um 17:30 Uhr wurden die Lehrgangsteilnehmer wieder in den Vortragsraum gebeten und in Arbeitsgruppen aufgeteilt. Sie sollten jeweils für eine Altersstufe/Entwicklungsstufe 3 Lege- und 3 Schuss-Übungen erarbeiten und die beste Übung auf einer Folie vor allen Teilnehmern präsentieren und erläutern.
Team 1 : „Kinder im Vorschulalter“
Erich Riess, Joachim Boué, Andrea Schirmer und Olaf Wätjen
Team 2 : „Frühes Schulkindalter“
Frank Willkomm, Freimut Maass, Jochem Bohnert und Uli Junginger
Team 3 : „Spätes Schulkindalter“
Oliver Dechert, Albrecht „Ali“ Kurz, Thomas Koch und Jürgen Schrajer
Team 4 : „Erste puberale Phase“
Isolde Moll, Benjamin Graf, Michael Günter und Karl-Heinz Heither
Team 5 : „Zweite puberale Phase“
Raphael Henkes, Nils-Christian Perleberg, Thomas Fritzsche, Theo Maurer und Norbert Hartmann
Nach einer halben Stunde wurde die „Kreativ-Phase“ abgebrochen, damit noch Zeit blieb, die besten Arbeiten zu präsentieren.
Danach wurden die Teilnehmer in den verdienten Feierabend entlassen.
Am Sonntag, pünktlich um 9:00 Uhr fanden sich wieder alle Teilnehmer im Vortragsraum der Boule-Halle in Rastatt ein.
Nach einer kurze Erläuterung der „Neurophysiologischen Grundlagen“ und der Gedächtnisfunktionen kam Ludwig Schudt zum Hauptthema des Vormittags : „Das Technik-Training im Kinder- und Jugendbereich entsprechend den Altersstufen“. Nach ausführlicher Darstellung mit den methodischen Grundsätzen wurden wieder die gleichen Arbeitsgruppen gebildet um diese Informationen praktisch umzusetzen.
Es sollten jeweils 3 taktische Übungen entsprechend den Altersstufen für Legen und Schiessen erarbeitet werden.
Anschließend wurden von Ludwig Schudt beispielhafte Technik- und Taktiktrainingseinheiten z.B. Daniel Leguet (ehem. Bundestrainer DPV) vorgestellt und praktisch umgesetzt.
Um 16:00 Uhr rief Ludwig Schudt alle Teilnehmer noch einmal in den Vortragsraum um zu seinem Lieblingsthema zu kommen : „Die verschiedenen Funktionen in der Pétanque-Betreuung“ z.B. Trainer, Coach, Jugendwart und Betreuer. Hierbei machte er klar, dass die Grenzen zwischen den Funktionen fließend sein können.
Für einen Junioren-Spitzensportler stellte er eine Jahresplanung für die Teilnahme an einer Junioren-Weltmeisterschaft und einen Plan ( für Trainer/Coach und Spieler ) für eine kurzfristige Vorbereitung vor.
Gegen 17:00 Uhr hat mit der Abschlussbesprechung und der Aushändigung der Lizenzverlängerungen bzw. der Teilnehmerzertifikate ein sehr interessanter und aufschlussreicher Fortbildungslehrgang sein Ende gefunden.
Ein ganz besonderer Dank und große Anerkennung sei hiermit unserem Trainerausbilder Ludwig Schudt ausgesprochen, der trotz angeschlagener Gesundheit, sich wieder einmal bis an die Grenze seiner Belastbarkeit ins Zeug gelegt hat um der nachfolgenden Trainergeneration möglichst viele Informationen mitzugeben.
Danke Ludwig !