Die Deutschen Meister Triplette 2019
Es war ein rauschendes Pétanque-Festival, das der Niedersächsische Pétanque-Verband zu seinem 30sten Jubiläum als Veranstalter der Deutschen Meisterschaft Triplette 2019 auf die Beine gestellt hatte. In der wundervollen Umgebung des Kurparks von Bad Pyrmont stimmte einfach alles. Die sauber abgesteckten Wettkampf-Felder auf den langen Alleen und großzügigen Plätzen – in dem sehr gepflegten Ambiente des Parks – ließen keine Wünsche übrig. Die Verpflegung der Teilnehmer, Gäste und Zuschauer durch einen professionellen Catering-Service war ausgezeichnet und preiswert – und die Organisation durch das bewährte DM-Team des Deutschen Pétanque Verbandes, rund um Alfons Schulze-Niehues, ist ohnehin längst legendär.
Und wenn das „Drumherum“ stimmt steigert dies auch die technische Qualität der Spiele. Je wohler sich die Teilnehmer fühlen, umso konzentrierter und ehrgeiziger gehen sie offensichtlich in die Partien. Ab dem 8tel-Finale spätestens bot sich den Zuschauern Pétanque-Sport vom Allerfeinsten. Auch wenn die eine oder andere „Fanny“ verteilt wurde, sagt das nichts über die brillanten Kugeln und Spielzüge beider Mannschaften aus.
BaWü 5 schlug hier NRW 12 mit 13:8, NRW 6 (die späteren Deutschen Meister) siegten über Berlin 1 (rund um Boris Tsourupa, den amtierenden Deutschen Meister Doublette) mit 13:6, Saar 5 (mit dem jungen Nationalspieler Leon Gotha-Jecle) besiegte NRW 5 mit 13:5, NRW 9 unterlag BaWü 2 mit 7:13, Hessen 6 musste sich NRW 2 (den Titelverteidigern aus 2018) mit 11:13 geschlagen geben, BaWü 13 (die späteren Finalisten) siegten über BaWü 01 (Lara und Sascha Koch mit Jannik Schaake) mit 13:0, NRW 8 unterlag Hessen 1 mit 5:13 und Hessen 5 besiegte haarscharf Hessen 4 mit 13:12.
Alle Ergebnisse mit allen Namen der SpielerInnen (auch zum B-Turnier) finden sich hier.
Bilder aller Finalisten finden sich hier.
Im 4tel-Finale wurde dann schnell deutlich, wer um den Einzug in das Finale weiterkämpfen würde.
NRW 6 schlägt Bawü 5 mit 13:5, Saar 5 (Leon Gotha-Jecle) besiegt BaWü 2 gar mit 13:0, NRW 2 (Titelverteidiger) unterliegt BaWü 13 mit 8:13 und Hessen 5 schlägt Hessen 1 mit 13:4.
Bereits ab dem 16tel-Finale der Deutschen Meisterschaft am frühen Morgen wurden einzelne Partien live auf der DPV-Internetseite übertragen. Hier lag die Zahl der Zuschauer, die zuhause vor den Monitoren mitfieberten zwischenzeitlich schon deutlich über 250. Das sollte sich im weiteren Verlauf des Turniers noch steigern.
Im Halbfinale kam dann das Team Saar 5 mit Maurice Racz, Christoph Fisch und Leon Gotha-Jecle gegen die späteren Deutschen Meister „unter die Räder“. Mit 0:13 und vorübergehend hängenden Schultern durften sie den Platz verlassen. Trotzdem eine tolle Leistung, insbesondere der sehr jungen Spieler Maurice und Leon – einen 3. Platz bei Deutschen Meisterschaften muss man erstmal erreichen!
Im zweiten Halbfinale kämpfte Hessen 5 mit Christian Birk, Peter Weise und Partric Fisch gegen die späteren Vize-Meister um den Einzug ins Finale. Die beiden Teams waren für lange Zeit auf Augenhöhe unterwegs. Gut gelegten Kugeln folgten präzise Treffer, am Ende zog aber die Mannschaft von Sönke Backens vorbei und löste mit einem 13:8-Sieg das Ticket in das Finale.
Und dieses Finale hatte es in sich. Vor allen Dingen, weil sich die Zahl der Zuschauer vor Ort im Laufe der Partie auf über 500 Personen steigerte. Dies war natürlich vor allem dem Umstand geschuldet, dass die Deutschen Meisterschaften Triplette 2019 in einem öffentlichen Park stattfanden – und so gesellte sich nach und nach die große Zahl an Menschen rund um das Careé d’Honneur. Gleichzeitig schnellten die Zuschauerzahlen bei der Online-Übertragung in die Höhe. In der Spitze waren es 558 petanquebegeisterte Menschen, die zuhause vor den Monitoren, am Smartphone oder dem Fernseher die Partie begleiteten. In der Summe also über 1000 Zuschauer bei einem Finale einer Deutschen Meisterschaft – das dürfte ein vorläufiger Rekord sein.
Die Aufzeichnung der Partie kann hier noch einmal angeschaut werden.
Auch diese beiden Teams waren „auf Augenhöhe“ unterwegs. Auffällig, dass sich die Spieler beider Mannschaften kaum Fehler erlaubten. Überragend an dieser Stelle allerdings Florian Korsch, der mit einer kontinuierlichen Präzision seine Kugeln legte, die man in Deutschland selten erlebt. Selbst sein einziger Schuss in der Partie war ein Volltreffer. Eben ein solcher Treffer wollte der Mannschaft BaWü 13 in einer wichtigen Situation nicht gelingen, als es darum ging, dass sie selbst entweder drei bis vier Punkte machen, oder der Gegner halt einen. Dieser Fehlschuss war mit Sicherheit eine Vorentscheidung auf dem Weg zum 13:10 für NRW 6 – die Deutschen Meister Triplette 2019.
Ein herzlicher Dank gilt dem NPV-Team rund um Präsidenten Wilfried Falke, hier insbesondere dem NPV-Sportwart Detlef Koch sowie Heike und Gerd Hahlbrock – das Ehepaar hatte bereits vor einigen Jahren den Grundstein dafür gelegt, dass eine DM im Kurpark von Bad Pyrmont überhaupt möglich wurde.
Der NPV hat hier die Messlatte hochgelegt, was den Ort der Ausführung einer DM angeht. Der DPV wiederum konnte nicht nur mit der Live-Berichterstattung zusätzlich punkten, die in dieser Form nunmehr Standard, mindestens bei Deutschen Meisterschaften werden sollte. Auch die Idee, zur DM an die TeilnehmerInnen „Ich war dabei“-Aufkleber zu verschenken, sowie die informative Broschüre für Zuschauer und Gäste, werden in Zukunft fester Bestandteil von Deutschen Meisterschaften.