Betreuerinnen Jugend: Hilde Winkler und Alexandra Racz

Hilde Winkler (links) und Alexandra Racz (rechts) sind die weiblichen Vertrauenspersonen, die die Jugend im In- und Ausland begleiten.

Aus der Not wird eine Tugend

Wenn unter 18jährige geschlechtergemischt auf Fahrten mit Übernachtung unterwegs sind, wird dringend empfohlen und oft im Bereich von Schulfahrten oder Sportlichen Veranstaltungen vorgegeben, dass mindestens eine verantwortliche Person weiblich ist. Insbesondere in Zeiten, in denen Schutz vor sexueller Gewalt ein gesellschaftliches Thema ist, ist die Einhaltung dieser Vorgaben von großer Bedeutung. Aus der Not, sich daran halten zu wollen und müssen, hat der DPV eine Tugend gemacht: Es wird Wert darauf gelegt, neben der Beachtung sämtlicher sportlichen Aspekte im Leistungssport, auch die sozialen und emotionalen Aspekte einzuplanen, zu bedenken und ihnen angemessen zu begegnen.

Zudem sollen die Betreuenden Personen nicht nur im Hintergrund für die Spieler und Spielerinnen anwesend sein, sondern nach außen wirken und Botschafter/innen für unseren Sport werden.

Leistungssport: Sportliche und soziale/emotionale Aspekte

Die Bundestrainer sind bei Kadersichtungen oder anderen Kadermaßnahmen, bei Turnieren oder Meisterschaften im Ausland (EM/WM) mit den sportlichen Belangen beschäftigt und sollen sich hierauf konzentrieren.

Zum Sport gehören aber nicht nur die rein sportlichen Aspekte. Insbesondere bei der Jugend sind soziale und emotionale Komponenten von großer Bedeutung: Neben sozialen Problemen in der Gruppe oder auftretenden Erkrankungen gehören hier altersbedingt z. B. verstärkt Verzweiflung bzgl. eigenem Vermögen, Verlustängste und Unsicherheit durch die Entfernung von zuhause und die ungewohnte neue Umgebung zu möglichen Problemen. Daher setzt der DPV darauf, neben sportlich Verantwortlichen auch eine Vertrauensperson einzusetzen, die die Zeit und Fähigkeit hat, sich um alle möglichen auftretenden Probleme zu kümmern.

 

Warum Betreuerinnen und nicht Betreuer?

Nach dem Weggang von Stefanie Schwarzbach als Bundestrainerin hat die Jugend derzeit mit Maurice Racz, Pascal Verbregue und Leon Gotha-Jecle ausschließlich männliche Trainer. So erscheint es sinnvoll, darauf zu setzen, dass die Gruppe der Verantwortlichen nicht nur aus einem Geschlecht besteht.

Die Betreuerin im Inland: Alexandra Racz

Die meisten Kadermaßnahmen, die im Inland stattfinden, stehen im Zusammenhang mit Sichtung und Entscheidung über Kaderzugehörigkeit. Damit ergibt sich hier unter den Jungen und Mädchen ein erhöhtes Maß an Nervosität und Unsicherheit, ggf. auch Verzweiflung über Fehler oder Angst vor Ablehnung.

Der Aufgabe, sich bei inländischen Veranstaltungen um die Jugend zu kümmern, widmet sich Alexandra Racz. Als Mutter des heutigen Bundestrainers Maurice, den sie ja als jungen Spieler erlebt hat, hat sie schon lange die Verbindung zur Jugend und kennt aus dieser Sicht auch deren Probleme.

Sie liebt diese Aufgabe und beschreibt ihre Motivation mit diesen Worten: „Die Mädels und die Jungs sind mir mittlerweile sehr ans Herz gewachsen. Ich bin sehr gerne dabei weil Boule einfach klasse ist .Es erinnert mich an den Maurice wie er in der Jugend war und wir seine Erfolge und Niederlagen mit erleben durften. Die Mädels und die Jungs sind starke Charaktere, da kann man viel draus machen.“

Neben ihren Kindern und Enkelinnen spielt daher Petanque eine große Rolle in ihrem Leben.

Die Betreuerin im Ausland: Hilde Winkler

Hilde lebt in Frankreich, spricht daher die Sprache und kann sehr vieles insbesondere bei Veranstaltungen in Frankreich spielerisch erledigen.

Sie kennt bereits aus ihrer Erfahrung, dass sich Spieler und Spielerinnen oft nicht wohl fühlen – sei es moralisch oder auch mal körperlich. So hat sie immer ein offenes Ohr, wenn jemand über Probleme klagt und hilft, Lösungen zu finden. Gerne unterstützt sie die Spieler und Spielerinnen (und auch die Trainer) durch das Organisieren nicht nur vor, sondern auch während eines Event, einer EM, denn da fällt immer einiges an.

Sie beschreibt ihre Motivation für ihre Tätigkeit, die über die reine Betreuung der Jugend hinausgeht, zudem mit folgenden Worten:

„Ich finde es wichtig, beim Ausrichter – egal in welchem Land  – einen harmonischen und auch dankbaren Eindruck zu hinterlassen , denn diese Menschen machen diese Arbeit oft ehrenamtlich. Einer meiner Stärken ist,  dass ich sehr gut auf Menschen zu gehen kann,
und dadurch neue freundschaftliche Kontakte entstanden sind, die für den DPV von nutzen sein könnten. Alles in Allem liebe ich meine Arbeit in dieser mittlerweile grossen Boule-Welt“.

Referentin für den Kader

Der Erfolg gibt ihnen Recht – Botschafterinnen des Sports

Sowohl Alexandra als auch Hilde haben ein ausgezeichnetes Standing bei den Jugendlichen und genießen deren Vertrauen und Anerkennung. Auch  Trainer und Coaches äußern sich positiv über ihre Unterstützung.

Für beide gehört Petanque schon viele Jahre zu ihrem Leben und ist ein fester Bestandteil des Lebens geworden bzw. geblieben. Diese Liebe nicht nur zu den Menschen, sondern auf für den Sport, strahlen beide aus und wirken somit auch auf ihre Umgebung. So vermitteln sie positive Werte des Sports und dienen als Vorbildfunktion – und werden damit zu Botschafterinnen des Sports.

Innerhalb Deutschlands wird dies noch weniger wahrgenommen, aber insbesondere in Frankreich steigt unser Ansehen durch unsere in Frankreich lebende und die Sprache sprechende Botschafterin, die Kontakte aufbaut und sich vernetzt, enorm. Diesbezügliche Rückmeldungen z. B. von Michel le Blot (Präsident des französischen Verbandes FFPJP) sowie Einladungen zu Turnieren zum Beispiel in Monaco zeigen, dass diese Taktik aufgeht.

Der DPV kann sich nur bedanken und weiterhin beiden ein glückliches Händchen wünschen.