Jung und Multi-Sportiv

Unser Ziel ist es, Euch zeitnah zu informieren, aber manchmal wird aus tagesaktuell einfach wochenaktuell und wir berichten trotzdem.

Vom 18. bis 20. Juni trafen sich die 16 jungen Damen und Herren des Jugendkaders zu einem weiteren Training in Feudenheim. Neben der Hitze, die wir an diesem Wochenende wohl Alle erlebt haben, waren auch die Bundestrainer Steffi Schwarzbach und Martin Kuball und zur Unterstützung  Jan Mensing als Jugendsekretär dabei, womit alle „Zutaten“ für ein gelungenes „Trainingsrezept“ gegeben waren.

Am Freitag begann das Training mit Einzelgesprächen und Miniturnieren, gewürzt mit Vielerlei vom Grill – auch das war Trainingsinhalt, wissen die alten Hasen doch, wie wichtig die richtige Ernährung beim Spiel und gerade im Turnier ist.

Die erste Überraschung des Samstags folgte dann direkt nach dem Frühstück.

Boule als Bewegungssport beginnt nämlich nicht erst auf dem Platz. Ein Fußweg von knapp 5km vom Hotel zur Anlage wurde  ohne hitzebedingte Ausfälle gemeistert  – trotz der Aufwärmeinheiten unterwegs.

Die gute Stimmung ist im Bild erkennbar und soll, so berichten beide Trainer übereinstimmend, den ganzen Tag über angehalten haben.

Wie’s bei den Junioren so läuft? Klickt einfach ins Video.

Der Samstag bot aber noch mehr:
Die Simulation eines EM-Tages in 4er-Teams, bei der eigenständiges Handeln besonders gefragt war. Erst ein Tireur-Wettbewerb, dann Triplettes. Welche Aufstellung wählen wir, wann wird gedreht, wann eingewechselt? Wie können die Pausen so gestaltet werden, daß das nächste Spiel in Top-Form begonnen werden kann? Immer topfit war das Ziel.
Teambuilding war hier Self-Building, völlig ohne Tipps vom Spielfeldrand und daraus konnten Steffi und Martin Erkenntnisse gewinnen, die über die Spielstärke hinaus Persönlichkeit zeigten, Teamfähigkeit, Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung und zeigen, wo’s langgeht.

Achja, Samstag, Fußball, EM, Portugal gegen Deutschland, 2:4, „unsere“ Jungs haben es vorgemacht: so geht siegen.

Natürlich haben die Trainingsteilnehmer in Feudenheim das Spiel verfolgt und mitgefiebert, aber um 20:00h war der Tag ja noch nicht zu Ende.

O-Ton Steffi Schwarzbach: „schon während des Spiels haben die Kids beim Stand von 4:1 für Deutschland es vorgezogen selbst wieder aktiv zu werden.“

Das ist es eben, multi-sportiv. Es beginnt mit einem kleinen Wandertag, spannt sich über eine Turniersimulation zum kurzfristigen Couch-Potatoing zum EM-Spiel-Gucken und dann wieder ins Aktive, diesmal zwischen die Fußballtore.

Unser Fazit dazu dasZitat von Adi Preißler:

Wichtich is auffem Platz.

Zum Sonntag: Jetzt stand eine Team-Challenge auf dem Plan mit Lege/Milieu/Schießübungen wieder in 4er Teams.
Nach dem Absolvieren der Übungen und Bonusrunden dann eine kleine Überraschung. Es folgte nun eine Individualchallenge, allerdings noch ohne Übungen.
Ohne Übungen? Ja und nein.
Natürlich gehören Übungen dazu, aber diese mussten vorher von den Teilnehmern individuell ausgearbeitet werden, dann wurde abgestimmt, welche der aufgezeichneten Übungen wohl am interessantesten sind und diese galt es dann zu absolvieren.

Auch das wieder ohne die Hilfe der Trainer, die jetzt in der Beobachterrolle waren und fleissig das Gesehene miteinander diskutierten.

Danach noch ein EM-Triplette und ein Doublette mixte, der Tag war einfach rund und die einhellige Meinung Aller war: ein toller Tag, neue Erfahrung selbständig im und für das Team handeln zu müssen, das hat uns als Team weiter zusammenwachsen lassen.

Wie geht’s weiter?
Naja, die Analyse des Trainingsstandes ist inzwischen erledigt. Es ist nicht so weit, wie in „normalen“ Zeiten per Mitte Juni, aber Einzeltrainings und nur wenige Mannschaftstrainings bedeuten in der Regel schon einen Rückstand, der allerdings aufzuholen ist.

Wettkampferfahrung muss gesammelt werden, aber auch das wird mit Blick auf den Turnierkalender in den nächsten Wochen wohl gelingen und dann wird sich zeigen, ob die Anderen unter ähnlichen Bedingungen auch in Rückstand zur Normalform geraten sind.

Die nächsten Schritte sind die Auswahl der zunächst jeweils sechs Kandidaten für die EM in Santa Susanna und den Deutsch-Französischen Jugendaustausch Anfang August teilnehmen werden.

Training und Übungswiederholungen stehen für Alle auf dem Programm, denn für unser Nationalteam geht es ja in den Folgejahren weiter.

Nach dem Austausch werden die EM-Teams mit je 4 Spielern benannt, die dann an einem EM-Vorbereitungswochenende und an dem internationalen Jugendturnier in Deutschland teilnehmen – nun steht den ersten Siegen bei der EM nichts mehr im Wege.

Eine persönliche Anmerkung sei mir gestattet:
Ich bin beeindruckt, welche Vielfalt an Trainingsinhalten ich bisher erleben durfte, kein Training glich dem anderen, immer gab es Neues zu entdecken – unsere Trainer haben’s einfach drauf, danke dafür.

Ich freue mich, auch das Junioren-Team als Berichterstatter weiter zu begleiten.

Und noch etwas gebe ich gerne weiter: Badenia Feudenheim war ein toller Gastgeber. Dem ist nichts hinzuzufügen.