Bundesliga: Einer raus – Einer rein

In der Pandemie haben wir gelernt:

In besonderen Zeiten ist besondere Flexibilität gefragt.
Wenn Voraussetzungen sich ändern aber das Ziel gleich bleibt, hilft oft ein kleiner Schlenker im Weg und man kommt doch an.
Das ist jetzt auch der Bundesliga passiert.

Wir erinnern uns: In der Pandemie sollte kein Spieler unbedingt spielen müssen, damit der Klassenerhalt gesichert bleibt. Die Landesverbände haben deshalb mit dem DPV beschlossen, daß in der Saison 2021 kein Verein absteigt. Um den Vereinen dennoch einen Anreiz zu geben, konnten vier Vereine aufsteigen.
Die Bundesliga wurde für 2022 auf 16 Vereine aufgestockt.

Anfang November traten dann die Meister der zehn Landesverbände in Gersweiler an, um die Aufsteiger zu ermitteln. Wir erinnern uns: Freiburg, Nippes, Niedernberg und Oppau sind neu dabei und spielen 2022 erstklassig.

Nicht mehr dabei ist Bonn-Bad Godesberg.

Knapp zwei Wochen vor dem Wurf der ersten Kugel hat der 1.BCP Bad Godesberg seine Mannschaft abgemeldet und tritt nicht an. Die finanziellen Mehrbelastungen für einheitliche Kleidung und die zusätzlichen Übernachtungskosten für drei Doppelspieltage können Spieler und Verein nicht stemmen. Einige Spieler sind zudem an den -in der Richtlinie vorgegebenen- Terminen verhindert.

Schade, daß sich auch kein Sponsor gefunden hat, der sich mit seiner Unterstützung für einen Bundesligaverein schmücken kann. Schade, daß selbst auf lokaler Ebene unser Sport nicht attraktiv genug zu sein scheint.

Kein Problem ohne Lösung:

Kurze Diskussion mit dem Beauftragten für die Bundesliga, Stefan Zwirtz, der die Organisation der Saison übernommen hatte. Viele Telefonate, manche Leitung glühte, aber die erste Entscheidung war schnell gefallen.

Sechzehn ist die Zahl, die es zu erreichen gilt.

Ein schneller Blick in die Abschlusstabelle der Aufstiegsrunde, nochmal telefonieren und die nächste Telefonkette in Kassel startet.
Dann gespanntes Warten. Schafft es der BC Cassel, „mal eben“ sein Team für die Bundesliga aufzustellen? Wer die Kasseler bei der Aufstiegsrunde erlebt hat, weiß, die können beißen, die wollen dabei sein.
Aber klappt es? Sind die Spieler immer noch bereit, obwohl sie sich für 2022 auf Anderes eingestellt haben? Sind die Spieler an den Spieltagen (jetzt seeeehr kurzfristig) verfügbar und bereit, auch den finanziellen Aufwand zu tragen? Kann der Verein auf Bundesliga umschalten?

Die Präsidentin des Vereins, Heike Marten, hat alle Hände -nein, Ohren- voll zu tun: und sie tut. Und so ist schnell klar,
die Spieler des BC Cassel lassen sich die Chance nicht entgehen,
erstklassig zu spielen und auch eine kleine Hürde wird noch überwunden: Die zweite Manschaft des Vereins hilft mit Spielern aus, der Start ist gesichert.

Ein Saisonauftakt ohne Freilos und mit einem vollen Starterfeld, besser kann ein spannender Wettbewerb nicht beginnen. Bei allen an der Entscheidung Beteiligten bedanken wir uns für diese unkomplizierte und schnelle Lösung. Allen, die ab Samstag auf dem Spielfeld stehen, wünschen wir spannende Spiele und mindestens den Klassenerhalt. Wir freuen uns auf die ersten Ergebnisse, die wie immer im Bericht auf unserer Homepage zu finden sind.

Bleibt neugierig!