EM Tete/Doublette in Hertogenbosch – Vorbericht
Allerorten wird Pétanque gespielt.
Allerorten? Na, fast. Vor uns liegt eine Woche, in der wir zwei Nationalteams des DPV begleiten.
Sönke Backens ist mit Verena Gabe und Eileen Jenal bei den World Games in Birmingham/Alabama und versorgt uns von dort aus mit allem 
Berichtenswerten.
Da Livestreams und Fernsehberichte von dort gesendet werden (und weil wir ja sparsam sind) ist niemand vom Kommunikationsteam vor Ort.
Dabei sind wir aber in s’Hertogenbosch bei der EM Tete und Doublette und berichten in der gewohnten Weise von allen Spielen unseres Teams, die nicht im Carrée d’Honeur stattfinden – von dort berichtet Boulistenaute exklusiv – Ihr verpasst also nichts.
Der Bericht von zwei Veranstaltungen, von denen eine sieben Stunden zeitversetzt stattfindet, stellt auch das Kommunikationsteam vor eine besonder Herausforderung.
Hinzu kommt, daß wir in den USA nicht vor Ort sind und hier auf die Informationen angewiesen sind, die Trainer oder Spielerinnen vor Ort an uns übermitteln. 24/7 und Sport1 sind unsere weiteren Informationsquellen und wir versuchen, Alles zeitnah für Euch aufzubereiten.
Der Zeitplan in s’Hertogenbosch ist stramm; 27 Spiele in viereinhalb Tagen werden es, sofern wir überall „bei der Musik“ sind.
Dazu die Pflege der Website am Dienstag noch von zu Hause aus, wenn’s gut läuft bis zwei Uhr nachts. Dann morgens ab in die Niederlande, dort am Mittwoch Programm bis gegen acht, danach die üblichen zwei Stunden Nachbereitung. Dann wieder bis weit nach Mitternacht die Spiele in Birmingham beobachten und ab Donnerstag Konzentration auf die EM.
Die EM? Welche EM?
Eigentlich sind es fünf Europameisterschaften, die in s’Hertogenbosch stattfinden.
Wie bei der WM im Mai in Karlslunde finden die Wettkämpfe in den Disziplinen Tete (m/w) und Doublette (m/w/mixte) statt. Die beiden Tete und Doublette-Spiele laufen jeweils parallel, d. h. wir müssen uns für eines entscheiden, das wir dann übertragen. Seht uns nach, wennn wir nicht nach Spielende auf das jeweils andere umschwenken, auch wir brauchen zwischendurch mal eine Pause.
In unseren Kommentaren und auf der Homepage halten wir Euch aber auf dem aktuellen Stand.
Und wer spielt für uns?
Für uns im Feld stehen
Natascha Denzinger
Doublette und Doublette mixte
Domino Probst
Doublette und Tete
Beide haben ausreichend Erfahrung auch im internationalen Sport.
Domino ist vom Kader der Espoirs direkt in den Kader der „Großen“ aufgenommen worden und zeigt sich auch hier von Ihrer allerbesten Seite.
Natascha hatte eine Auszeit, in der sie vorübergehend nicht dem Kader angehörte und wir sind neugierig, ob sie sich „I’ll be back!“ hier als Terminator zeigt und dem konkurrierenden Treiben unserer Gegner ein schnelles Ende setzt.
Auch wenn sie freundlich lächelt, wir trauen es Ihr zu.
Lasst uns einfach sehen, wie unsere beiden Damen zusammen oder jeweils einzeln in s’Hertogenbosch abschneiden werden.
Starke Konkurrenz bringt starke Leistung hervor.
Aber da ist ja noch wer.
Die beiden Herren, die ebenfalls um die Plätze oben auf dem Treppchen kämpfen, lassen unsere Damen nicht alleine.
Tobias Müller
Doublette und Tete
Vincent Probst
Doublette und Doublette mixte
Auch bei diesen beiden sind die Spielerprofile nicht frei von Titeln.
Tobias hat sicher noch den Schwung von Ensdorf, wo er im Juni bei höchsten Temperaturen (Ähnliches soll ja auch für die nächsten Tage gelten) Deutscher Vizemeister im Triplette wurde.
Auch Vincent wird sich nicht auf seinen Titeln, die er bei den Junioren und bei den Espoirs errungen hat, ausruhen wollen. Er hat Appetit auf mehr.
Auch bei diesen Beiden wollen wir sehen, wie das Miteinander klappt und wie sie sich jeweils ohne den Anderen auf dem Platz schlagen.
Ein toller Platz.
Unser Team ist schon vor Ort und hat erste Bilder geschickt. Natürlich sieht im strahlenden Sonnenschein Alles noch etwas besser aus, aber der Eindruck ist, daß unsere niederländischen Nachbarn hier etwas auf die Beine gestellt haben, was dem Anlass mehr als gerecht wird.
Werden die Zuschauerränge um das Carrée d’honeur am Sonntag voll besetzt sein? Wir wünschen es uns, den Spielern und Spielerinnen und natürlich dem Veranstalter und dem Ausrichter. ein Fest soll es werden.
Welches Fest es für uns wird, hängt zwar in erster Linie von unsren Spielerinnen und Spielern ab. Es gibt aber ein paar Andere, die auch auf den Plätzen spielen werden und die wollen uns das Leben schwer machen.
Nennen wir die anderen Namen:
Es sind bei den Herren:
Mickael Bonetto (F), in 2016 Europameister der Espoirs,
Diego Rizzi (I), wir haben seine Titel recherchiert, aber hier nicht den Platz, sie aufzuführen,
Jesús Escahco Alarcón (E), zuletzt 2. bei der Triplette WM in 2021,
Maris Newerkla (A), der Matthias Laukarts Fortschritt bei der Tete-WM in Karlslunde in der vierten Vorrunde stoppte.
Und bei den Damen:
Mia Carlsson (DK), schon zweimal Dritte bei Europameisterschaften, mit Michelle Mikkelsen ein starkes Team,
Aurelie Bories (F) weiß seit 2017, wie es ist, als Espoir auf dem Treppchen zu stehen,
Valentina Petilicchjio (I) war schon zweimal zweite bei Weltmeisterschaften
Monica Scalise (I) zwar erst einmal, in Karlslunde, mit der ebengenannten Valentina,
Katarzyna Blasiak (PL) muss man mit ihrer internationalen Erfahrung auch auf dem Schirm haben,
Sylviane Mérairon (CH) ist erst im Finale des Präzisionsschiessens bei der EM in Torrelavega Sara Diaz (E) unterlegen.
Gefühlt haben die Herren größeres Kaliber aufgefahren, aber hilft uns diese Erkenntnis?
Leider haben Spieler und Spielerinnen im deutschen Kaderdress schon gegen Gegner verloren, die wir nicht im Fokus hatten und haben traumhafte Spiele gegen Gegner gespielt, die wir als Sieger gesetzt hätten.
Für uns heißt es: Unser Spiel zu machen, nicht nervös, aber selbstbewusst in den Kreis zu gehen und das zu tun, was hunderte Mal geübt wurde: Die Kugel dorthin zu legen, wo sie am meisten Sinn macht und die Kugel, die stört, von Ihrem Platz wegzubewegen.
Dem Team sagen wir: wir wissen, was Ihr könnt – Ihr wisst es auch, glaubt an Euch und zeigt uns, wie Pétanque gespielt wird.
Allez les Boules!